Da trauert auch Prinz PoldiDas Doppelkeks-Ende vom Niederrhein – nach 65 Jahren
Kempen – Diese Nachricht dürfte nicht nur den kölschesten aller Prinzen, sondern gerade die Menschen am Niederrhein schwer treffen: Am 31. Dezember schließt Süßwarenhersteller „de Beukelaer“ sein Werk in Kempen.
Das bedeutet nicht nur den Verlust vieler Arbeitsplätze, sondern auch das Ende einer liebgewordenen Leckerei.
Prinzen Rolle: 2008 besuchte Lukas Podolski die Keks-Produktion in Kempen
Es geht natürlich um die „Prinzen Rolle“! Vor 65 Jahren kam der berühmte Doppelkeks erstmals nach Deutschland. Damals, 1955, eröffnete Edouard de Beukelaer II., der Sohn des belgischen Firmengründers, in Kempen die „Flämische Keksfabrik E. de Beukelaer“. Die steht dort bis heute und produziert jedes Jahr über 60.000 Tonnen des leckeren Doppeldeckers.
Von dessen Qualität sind nicht nur Millionen Keks-Fans weltweit überzeugt, darunter auch Deutschlands einzig wahrer Fußball-Prinz: Lukas Podolski. Der besuchte im Jahr 2008 als Werbebotschafter das Werk und zeigte sich dabei ordentlich beeindruckt. Schließlich werden die Kekse nicht in irgendeinem Ofen gebacken, sondern im längsten Keksofen Europas!
Prinzen Rolle: Werksschließung ein Schock für 270 treue „de Beukelaer“-Mitarbeiter
Doch genau der wird Ende des Jahres abgeschaltet. Im November 2018 hatte „de Beukelaer“ nämlich angekündigt, den Standort am Niederrhein Ende 2020 zu schließen. Für 270 Mitarbeiter ein schwerer Nackenschlag. Sie müssen sich entweder neue Jobs suchen, gehen in Rente oder werden an andere Standorte des Konzerns in Deutschland versetzt.
Genau wie die „Prinzen Rolle“. Die wird, nachdem am 30. November der letzte Keks am Niederrhein vom Band gerollt ist, im Werk im thüringischen Kahla weiterproduziert. Wie es in Kempen nach dem Verlust eines der größten Arbeitgeber der Region weitergeht, ist noch unklar.
Prinzen Rolle: Was wird aus dem riesigen Werksgelände am Niederrhein?
Das 76.000 Quadratmeter große Werksgelände bleibt nun erst einmal ungenutzt, doch laut „RP“ hofft man bei der Stadt, dass sich ein Investor mit „de Beukelaer“ zusammensetzt und dem Grundstück nach dem Abriss der Fabrik neues Leben einhaucht. Daran, dass der Prinz in Kempen jetzt ausgerollt hat, ändert das aber traurigerweise trotzdem nichts.