Jonas Hector und Fabian Köster haben im Rahmen der Lit.Cologne eine neue Folge ihres Podcasts „Schlag & Fertig“ aufgezeichnet. Zu Gast war auch Weltmeister Benedikt Höwedes.
„Könnte ein guter Übergang sein“Hector mit Job-Empfehlung für Podolski – Spitze gegen Keller

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Jonas Hector zeichnete am Mittwochabend (19. März 2025) eine neue Folge seines Podcasts im Theater am Tanzbrunnen auf.
„Podcast ist das neue Lesen“. Mit dieser Formel brachte es Lit.Cologne-Geschäftsführer Rainer Osnowski auf den Punkt, warum beim größten Literatur-Festivals Europas auch Raum für Podcast-Produktionen geschaffen wurde.
Am Mittwochabend (19. März 2025) wurde im Theater am Tanzbrunnen eine weitere Folge von „Schlag & Fertig“ aufgezeichnet. Ex-Nationalspieler Jonas Hector (34) und Comedian Fabian Köster (29) hatten für den Abend vor großer Kulisse mit Weltmeister Benedikt Höwedes (37) sogar noch einen Überraschungsgast eingeladen.
Hector und Köster sehen Parallelen zwischen Merz und Stromberg
Köster war rechtzeitig zum Auftritt aus Berlin zurückgekehrt, wo er im Bundestag die Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigung und Sicherheit verfolgt hatte. „Es war ein erstaunlicher Tag, dass Friedrich Merz plötzlich alle Pläne von Robert Habeck umsetzt“, spaßte er. Überhaupt würde ihm der designierte Bundeskanzler immer wieder „Stromberg-Vibes“ verleihen.
Mit einigen Videoeinspielern zeigte der „Heute Show“-Mitarbeiter die Parallelen zwischen Merz und Bernd Stromberg aus der Kult-TV-Serie auf. „Wenn ich das sehe, dann würde ich fast sagen, dass wir uns auf eine Amtszeit freuen können, in der wir Spaß haben werden“, grinste Hector.
Passend zum Festival sollte es aber in erster Linie um Bücher gehen. „Ich habe als Jugendlicher viel gelesen. Vor allem Fantasy fand ich geil: Harry Potter, Herr der Ringe, das CDU-Wahlprogramm“, sagte Köster, was mit einem eingespielten Karnevalstusch untermalt wurde. Angesichts der erfolgreichen Memoiren von Ex-Kanzlerin Angela Merkel malte sich das Podcast-Duo aus, welche Biografien noch geschrieben werden sollten.
Bei Ex-Finanzminister Christian Lindner sei beispielsweise schon der Klappentext fertig. „Das Leben des Christian Lindner ist eines zwischen zwei Welten. Zwischen hoch hinaus und rasantem Fall liegen oft nur wenige Tage. Ein ständiges Pendeln zwischen Aufstieg und Abstieg. Lindner – der personifizierte 1. FC Köln“.

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Jonas Hector und Fabian Köster (r.) sind ein eingespieltes Duo bei ihrem Podcast „Schlag & Fertig“. Im Rahmen der Lit.Cologne nahmen sie eine neue Folge auf.
Das Scholz-Buch „Erinnerungen“ aus dem Cum-Ex-Verlag habe nur eine weiße Seite. Markus Söder lächelte vom Cover des Buchs „Die große Raupe Nimmersatt“. Doch neben der Politik stellte auch der Fußball einen großen Schwerpunkt dar. Um das Buch „Mein Weltmeister-Händchen“ von Joachim Löw zu präsentieren, ergänzte 2014er-Weltmeister Höwedes die Runde.
Die legendäre Szene, als sich der frühere Bundestrainer während der EM 2016 beherzt in die Hose griff und anschließend an seinen Fingern schnüffelte, ziert das Cover. „80 Prozent von Euch und auch ich, wir kraulen uns auch mal an den Eiern“, hatte Lukas Podolski damals bei der DFB-Pressekonferenz gesagt. „Die konnten nichts Besseres machen, als Poldi in die Pressekonferenz zu setzen“, erinnerte sich Hector.

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So könnte das Cover der Joachim-Löw-Biografie aussehen. Jonas Hector, Fabian Köster und Benedikt Höwedes plauderten über den früheren Bundestrainer.
Angesichts dieser Gabe, aus solchen Momenten ganz schnell die Luft rauszulassen, hatte das „Schlag & Fertig“-Duo gleich noch einen Job-Vorschlag. „Das wäre doch was für Friedrich Merz: Lukas Podolski als Regierungspressesprecher“, regte Köster an. Hector ergänzte: „Das passt ja, wenn Lukas im Sommer aufhört, Fußball zu spielen. Das könnte ein ganz guter Übergang sein. Viele Fußballer wissen ja auch nicht, was sie nach der Karriere machen sollen“.
Dem Publikum wurde auch noch einmal das legendäre Elfmeterschießen aus dem EM-Viertelfinale 2016 gezeigt, als Hector mit dem 18. Schuss gegen Italien für den Sieg sorgte, weil der Ball Keeper Gianluigi Buffon unter den Armen durchflutschte. Ein Hector-Buch müsse daher den Titel tragen: „Von der Kunst, einen Elfmeter exakt so beschissen zu schießen, dass er unhaltbar wird“.

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Weltmeister Benedikt Höwedes war als Überraschungsgast dabei, um über frühere Zeiten bei der Nationalmannschaft zu plaudern.
Die Kölner diskutierten aber noch einen weiteren Titel für eine Hector-Biografie. „Du hast relativ früh deine Karriere beendet“, klagte Köster und schlug deshalb vor: „Der 32-Jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“.
Doch da musste Hector widersprechen. „Am Tag meines letzten Spiels war ich schon 33. Daher ist mein Vorschlag: ‚Jonas Hector – der 33-Jährige, der aus dem Kellerfenster stieg und verschwand‘. Wenn ihr wisst, was ich meine“, sagte er in Anspielung auf FC-Geschäftsführer Christian Keller.
Der 43-malige Nationalspieler verriet noch seine Taktik früher im DFB-Hotel. „Ich bin ja ein zurückhaltender Typ und kannte dort vorher keinen. Deshalb bin ich immer extra früh zum Essen oder zu Meetings gegangen, damit die, die dann reinkamen, zu mir kommen mussten, um mich zu begrüßen. Hätte ich rumlaufen müssen, hätte ich mich sehr unwohl gefühlt“.
Jonas Hector: Beim DFB ging ich immer extra früh zum Essen
Einmal in Fahrt plauderten die Ex-Profis über die lange Leine, die ihnen Löw damals ließ, und ihre Ausflüge bei der Nationalmannschaft, mit der sogenannten Kaffee-Runde, zu der auch Mario Gomez, Mats Hummels und Thomas Müller gehörten, sowie nächtlichen Beachvolleyball-Duellen.
Der frühere Köln-Kapitän präsentierte auch noch mal sein Wut-Interview („Das ist ja ihr Job, dumme Fragen zu stellen“) nach dem Relegations-Hinspiel gegen Kiel. Mit etwas Abstand bezeichnete er sein Verhalten als „unglücklich“. Schiedsrichter-Entscheidungen in der Schlussphase hätten ihn zuvor in Rage gebracht. „Ich finde es total authentisch“, räumte Höwedes ein. „Ich habe mich vor dem Fernseher gefreut“, fand Köster. „Man hat richtig gesehen, wie es in dir aussieht“.
Für die zahlreichen in FC-Trikots erschienenen Fans im Saal hatte der frühere Liebling auch noch etwas parat. „Wenn du weiterhin nur FC-Spiele schaust, kannst du immerhin DAZN kündigen, dann sparst du einiges“, merkte Köster spitz an. „Bis nächstes Jahr, dann sind wir wieder oben zurück“, konterte Hector unter Beifall.