In der Sieg wurde erstmals ein ausgewachsener Maifisch gesichtet. Sie gelten seit 60 Jahren als ausgestorben.
Rhein-ZuflussSensationelle Fisch-Sichtung – gelten seit 60 Jahren als ausgestorben
Zum ersten Mal seit mehreren Jahrzehnten ist in der Sieg wieder ein erwachsener Maifisch gesichtet worden.
Ein automatischer Fischzähler an einer Kontrollstation bei Sankt Augustin habe die „sensationelle Aufnahme“ gemacht, teilte die Stiftung für Gewässerschutz und Wanderfische NRW am Dienstag (21. Juni) mit.
Maifische gelten seit 60 Jahren als ausgestorben
Maifische gelten im Rheinsystem seit gut 60 Jahren als ausgestorben, seit einigen Jahren werden sie wieder angesiedelt.
Die Sichtung zeige, dass der Bestand der Fische im Rhein stetig wachse, sagte Andreas Scharbert, Leiter des Projekts zur Wiederansiedlung beim Rheinischen Fischereiverband.
In der Sieg und anderen Rhein-Zuflüssen werden seit Jahren winzige, in Frankreich gezüchtete Maifisch-Larven ausgesetzt. Die wandern in die Meere und kehren – wie das nun gesichtete Exemplar – nach einigen Jahren geschlechtsreif und bis zu 70 Zentimeter groß in ihre „Heimatgewässer“ zurück. An dem Projekt sind weitere Rheinanliegerstaaten und Bundesländer beteiligt.
Maifisch in der Sieg – früher ein beliebter Speisefisch
Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts stiegen laut der Stiftung Maifische zu Hunderttausenden in Rhein und Nebenflüsse auf, um sich fortzupflanzen.
Damals wurden sie auch in Gasthäusern angeboten. Durch Überfischung, Gewässerverschmutzung sowie Ausbau des Rheins und der Zuflüsse verschwanden sie aber bis zur Mitte des vergangenen Jahrhunderts, in der Sieg laut Scharbert sogar noch früher. Die Sieg hat eine Länge von 155,2 Kilometern und fließt bei Mondorf in den Rhein. (mt/dpa)