RheinpegelNRW-Standort jetzt bei null Zentimeter – Tiefstwert steht auch in Köln kurz bevor

Der Rhein sinkt und sinkt. Bei Emmerich wurde bereits am Montag ein neuer historischer Tiefststand erreicht. Und erneut ist der Pegel gesunken.

Keine wirkliche Entspannung in Sicht: Wegen der anhaltenden Trockenheit hat der Rheinpegel in Emmerich kurz vor der niederländischen Grenze einen neuen Tiefstand erreicht.

Am Montagmorgen (15. August, 5 Uhr) wurden nur noch vier Zentimeter gemessen, teilte die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung über ihr Portal Elwis mit. Am Dienstagmorgen (16. August) ist gar kein Pegel mehr messbar. Heißt: null Zentimeter! Der bisherige historische Tiefststand hatte bei sieben Zentimetern Ende Oktober 2018 gelegen.

Rheinpegel bei Emmerich wird nicht mehr angezeigt

Der Pegelstand ist nicht zu verwechseln mit der Fahrrinne. Dort werden in Emmerich 1,80 Meter für die Berufsschifffahrt frei gehalten. Eine Rheinfähre bei Rees wurde wegen des Niedrigwassers eingestellt, wie der Fährbetrieb mitteilte.

Alles zum Thema Rhein

Der Rheinpegel bei Köln lag am Dienstagmorgen bei 72 Zentimeter (Stand: 7.30 Uhr) – der bisherige Tiefststand wurde im Oktober 2018 erreicht. Damals lag der Pegel bei 69 Zentimetern.

Am Pegel Köln werde möglicherweise der bisherige Tiefstwert von 69 Zentimetern am Donnerstagabend (18. August) eingestellt, teilt das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt mit. Laut der Vorhersage der Bundesanstalt für Gewässerkunde könnte der Pegel bis Donnerstag auf 67 Zentimeter fallen.

Neben dem Gütertransport leidet unter den extrem niedrigen Werten auch die Ausflugsschifffahrt. „Wir mussten am vergangenen Wochenende eine große Veranstaltung absagen. Auch das Duisburger Hafenfest am kommenden Wochenende findet ohne uns statt. Wir können nicht anlegen“, sagte Kapitän Rainer van Laak von der Reeser Personenschifffahrt.

Durch den niedrigen Wasserstand stünden die Anleger teils so steil zum Ufer, dass sie vor allem für ältere Fahrgäste schwer zu begehen sein.

Für den Fischbestand im Rhein bringt das Niedrigwasser zusätzlichen Stress: Die Tiere zögen sich mit dem sinkenden Wasserstand in tiefere Fahrrinnen zurück, wo sie ständig dem Schiffsverkehr ausweichen müssten, sagte ein Düsseldorfer Stadtsprecher. Das belaste die Fische. Hinzukomme die mit sinkendem Wasserstand steigende Temperatur des Wassers. (dpa/mt)