Wegen des verheerenden Unwetters und dessen Folgen in NRW - besonders im Rheinland und Ruhrgebiet - sind aktuell mehrere Autobahnabschnitte gesperrt. Auch bei der Deutschen Bahn geht in manchen Regionen nichts mehr.
Unwetter-FolgenZugausfälle, Autobahnen gesperrt: Diese Strecken sind betroffen
Köln. Regenfluten, eingestürzte Häuser, weggeschwemmtes Hab und Gut vieler Menschen in Nordrhein-Westfalen - und nicht zuletzt sind auch Tote zu beklagen: Das Unwetter von Mittwoch und Donnerstag (14./15. Juli) hat NRW schwer getroffen.
Unwetter mit Toten und Überschwemmungen in NRW: Wir halten Sie im Ticker auf dem Laufenden.
Wegen der Wassermassen sind Autobahnen beziehungsweise Teilstücke gesperrt - in der Folge kommt es auch am Freitag (16. Juli) zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Am Freitagmittag waren nahe Erftstadt-Blessem auf einer Länge von 40 Metern Teile der A1 eingestürzt und in die Erft gefallen.
Hier eine Übersicht der noch gesperrten Strecken (Stand: 16. Juli, 17.51 Uhr):
- A1 ist zwischen Wermelskirchen und Kreuz Leverkusen wegen der Hochwasserlage in beiden Richtungen gesperrt.
- A1 ist zudem zwischen Kreuz Köln-West und Dreieck Erfttal in beiden Richtungen gesperrt. Dort sind immer noch die Fahrbahnen überschwemmt.
- A44 Düsseldorf-Essen im Kreuz Düsseldorf-Nord in beide Richtungen wegen überflutetet Fahrbahn.
- A61 ist zwischen Türnich und Kreuz Meckenheim in beiden Richtungen gesperrt. Auch hier sind die Fahrbahnen überflutet.
Auch in den vom Unwetter betroffenen Gebieten stehen Straßen noch unter Wasser. Die Polizei bittet daher, das Auto möglichst keine Autofahrten zu unternehmen. Um zum einen sich selbst und andere nicht in Gefahr zu bringen - und zum anderen, damit Rettungskräfte, die im Katastropheneinsatz sind, nicht zu Unfällen abgezogen werden müssen.
Deutsche Bahn: Betrieb in NRW wegen Überflutungen stark beeinträchtigt
Zudem gibt es durch die Überflutungen auch im Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen massive Beeinträchtigungen. Die Bahn rief dazu auf, Fahrten von und nach Nordrhein-Westfalen nach Möglichkeit zu verschieben. Aufgrund von Streckensperrungen fahren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien nicht oder nur eingeschränkt, wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte.
- Die Strecke der Linie RB59 im Raum Dortmund-Aplerbeck Süd sei gesperrt, teilte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr am frühen Samstagmorgen (17. Juli) auf Twitter mit. Zwischen Unna und dem Dortmunder Hauptbahnhof wurde demnach ein Busnotverkehr eingerichtet. Auch die Strecke zwischen dem Hauptbahnhof Witten und dem Hauptbahnhof Hagen sei gesperrt. Das betrifft demnach die Linie S5. Zwischen den beiden Bahnhöfen wurde ein Ersatzverkehr per Bus eingerichtet. Teilausfälle gibt es ebenfalls zwischen dem Hauptbahnhof Aachen und Herzogenrath, betreffend der Linie RE4.
- Im Raum Euskirchen wurde der Zugbetrieb der Linien S23 und RB23 bis auf Weiteres eingestellt, wie die DB Regio am Freitagmorgen via Twitter mitteilte. Eingestellt wird auch der Zugbetrieb der Linien RB25, RB 30 und RB39.
- Einschränkungen gibt es zudem bei der Linie S1.
- Zwischen Kall und Trier fahren keine Züge.
- Zwischen Witten und Hagen sind auch keine Zugfahrten möglich.
- Aufgrund von Unwetterschäden zwischen dem Hauptbahnhof Hagen und Plettenberg seien auch zwischen Hagen und Werdohl derzeit keine Zugfahrten möglich, teilte der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr auf Twitter mit.
„Die Wassermassen haben Gleise, Weichen Signaltechnik, Bahnhöfe und Stellwerke in vielen Landesteilen von NRW und Rheinland-Pfalz stark beschädigt“, erklärte ein Bahnsprecher. Allein in Nordrhein-Westfalen seien Gleise auf einer Länge von rund 600 Kilometern betroffen. Die Ermittlung der Schäden laufe weiter auf Hochtouren.
600 Kilometer Gleisanlage in NRW betroffen
Im Nahverkehr verkehren zahlreiche S-Bahn- und Regionallinien weiterhin nicht oder nur eingeschränkt, wie die Bahn mitteilte. Soweit es die Straßenverhältnisse zulassen, seien Ersatzbusse unterwegs. Dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Nord (SPNV) zufolge werden die Ahrstrecke und die Eifelstrecke voraussichtlich für Monate gesperrt bleiben. Im Ahrtal seien mindestens sieben Eisenbahnbrücken und bis zu 20 Kilometer Streckengleis nicht mehr vorhanden. Die Eifelstrecke von Trier nach Köln sei komplett gesperrt und zurzeit schlicht nicht erreichbar.
Auch im Fernverkehr kommt es zu erheblichen Auswirkungen – und zwar auf folgenden Strecken:
- Die Strecke Köln - Düsseldorf - Essen - Dortmund ist mit erheblichen Einschränkungen befahrbar. Teilweise kommt es hier zu Umleitungen mit Verspätungen und/oder Zug- bzw. Haltausfällen.
- Der Abschnitt Köln - Wuppertal - Hagen - Dortmund ist derzeit nicht befahrbar. Hier kommt es zu Zug- bzw. Haltausfällen.
- Die Strecke Köln - Koblenz über Bonn Hbf ist nicht befahrbar. Der Abschnitt Köln - Koblenz über Bonn-Beuel auf der rechten Rheinseite ist befahrbar. Hier kommt es zu Verspätungen und/oder Zug- bzw. Haltausfällen.
- Der internationale Fernverkehr von/nach Brüssel ist unterbrochen. Die betroffenen Fernverkehrszüge fallen zwischen Köln Hbf und Bruxelles-Midi aus.
- Der internationale Fernverkehr Frankfurt - Köln - Amsterdam ist nicht betroffen und verkehrt planmäßig.
Die Bahn bittet Reisende, sich vorab über Störungen ihrer Zugverbindung zu informieren und bat Fahrgäste, Fahrten in die von Hochwasser betroffenen Regionen möglichst zu verschieben. (smo, so, dpa)