Horror-Crash in HamburgICE kracht in Sattelzug – ein Mensch ums Leben gekommen, mindestens 25 Verletzte

Auf der Bahnstrecke Hamburg-Harburg – Buchholz sind am Nachmittag ein ICE der Deutschen Bahn und ein Sattelzug zusammengestoßen.

Bei einem schweren Zugunglück ist im Süden Hamburgs ein Mensch ums Leben gekommen. 25 weitere wurden nach Angaben der Bundespolizei verletzt, als ein ICE mit hoher Geschwindigkeit auf einem Bahnübergang mit einem Sattelzug zusammenstieß.

Bei dem Todesopfer handelt es sich laut Bundespolizei um einen 55-jährigen Mann. Rettungskräfte hätten noch versucht, ihn wiederzubeleben, sagte ein Feuerwehrsprecher der Deutschen Presse-Agentur. 6 Menschen aus dem Zug mussten laut Bundespolizei wegen mittelschwerer Verletzungen behandelt werden, 19 seien leicht verletzt worden.

Hamburg: 25 Verletzte nach ICE-Unfall, ein Mensch kommt ums Leben

Alle 291 Insassen hätten den Zug inzwischen verlassen können, sagte der Sprecher. Einige hatten noch Stunden nach dem Unfall im Zug ausharren müssen. Sie wurden nach Bahn-Angaben schließlich mit Bussen nach Hamburg-Harburg gebracht. Unter den Passagieren befand sich Berichten zufolge auch Komiker Bernhard Hoëcker. Sein Management bestätigte gegenüber RTL, dass er an Bord des Zugs gewesen war, beim Unfall jedoch unverletzt blieb.

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Wie es zu dem Zusammenstoß auf dem „halbbeschrankten Bahnübergang mit Lichtzeichenanlage“ im Stadtteil Rönneburg kam, ist laut Bundespolizei noch ungeklärt. Die Ermittlungen dauerten an. Die Strecke zwischen Hamburg-Harburg und Buchholz in Niedersachsen war am Abend noch gesperrt.

Der Zug war zum Zeitpunkt des Unfalls den Angaben zufolge mit hoher Geschwindigkeit unterwegs. Die Wucht des Aufpralls war dabei so groß, dass vor allem in den vorderen Wagen die Fensterscheiben zerbrachen, wie eine Augenzeugin der dpa beschrieb.

269 Menschen unverletzt, Komiker Bernhard Hoëcker unter Passagieren

Der plötzlichen Vollbremsung des ICE sei unmittelbar der harte Zusammenstoß gefolgt, sagte die Frau, die auch als Ersthelferin einem der Schwerverletzten geholfen hatte. Viele Fahrgäste hätten sich schnell um andere gekümmert und geschaut, dass es allen gut gehe, sagte sie weiter. Panik habe es nicht gegeben.

Der Feuerwehr zufolge sind die übrigen 269 Menschen an Bord des Fernzuges unverletzt geblieben. Der ICE war auf dem Weg von Hamburg nach München. Die Passagiere mussten zunächst noch einige Zeit in dem Unfallzug bleiben. Etwa zwei bis drei Stunden nach dem Unfall wurde der Fernzug evakuiert und die Fahrgäste konnten mit Bussen nach Harburg gebracht werden, wie die Deutsche Bahn mitteilte.

Die Feuerwehr war eigenen Angaben zufolge mit rund 80 Männern und Frauen im Einsatz. Die Bahn hatte zudem mehrere Mitarbeitende aus dem Notfallmanagement zur Unfallstelle geschickt, um die Rettungskräfte zu unterstützen und die Reisenden zu versorgen und zu betreuen. Die Bundespolizei ermittelt zu dem Unfall.

Hier den Tweet der Feuerwehr Hamburg sehen:

Warum es zu dem Unfall an dem Bahnübergang kam, ist noch unklar. Der Lastwagen hatte ersten Erkenntnissen zufolge wohl Bahnschienen geladen. Die Ladung verteilte sich bei der Kollision weit entlang des Unfallortes.

Die Bahnstrecke zwischen Hamburg-Harburg und Buchholz in Niedersachsen wurde gesperrt. Die Auswirkungen für Reisende im Fernverkehr seien jedoch gering, sagte eine Bahnsprecherin. Die Züge werden ihren Angaben zufolge umgeleitet. Es komme zu Verspätungen von etwa 15 Minuten.

Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) dankte nach dem Unglück unweit der Landesgrenze zu Niedersachsen den Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr aus Hamburg und dem Umland, „die diesen schwierigen Einsatz hochprofessionell bewältigen und eine schnelle Versorgung der Verletzten sicherstellen“. Seine Gedanken seien bei den Angehörigen des Toten und den weiteren Verletzten, denen er eine schnelle und vollständige Genesung wünschte.(dpa)