Nach dem Tod von Papst Franziskus haben sich Politiker und Politikerinnen sowie Kirchenvertreter aus der ganzen Welt zu Wort gemeldet.
Reaktion auf Papst-TodPutin nennt Franziskus „weisen Mann“ – doch zu diesem Punkt schweigt er

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Ein Bild von Papst Franziskus steht am 21. April 2025 in der St. Johannes Basilika in Berlin. Aus der ganzen Welt gab es Beileids-Bekundungen und Reaktionen auf den Tod des Papstes.
Weltweit wird um Papst Franziskus getrauert. Viele würdigen seine Bescheidenheit, Menschenverbundenheit und Einsatz für die Ausgegrenzten.
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, sagte, der sei auch ein mutiger Erneuerer gewesen. „In tiefer Trauer verbeugen wir uns vor einem Papst, dem es ein Anliegen war, unter den Menschen zu sein und an die Ränder der Gesellschaft zu gehen.“ Papst Franziskus habe als Brückenbauer Menschen zusammengeführt. „Voll Dankbarkeit nehmen wir Abschied von Papst Franziskus, dem Menschenfreund und Menschenfischer.“
Wladimir Putin bezeichnet Papst als „weisen“ Mann
Der russische Präsident Wladimir Putin hat den verstorbenen Papst Franziskus als „weisen“ Mann bezeichnet, der die „hohen Werte von Humanismus und Gerechtigkeit“ stets verteidigt habe. In einem am Montag vom Kreml veröffentlichten Brief an den Vatikan würdigte Putin Franziskus für dessen Engagement für einen Austausch mit der orthodoxen Kirche in Russland. Der verstorbene Papst habe „den Dialog zwischen der Russischen Orthodoxen und der Römisch-Katholischen Kirche aktiv gefördert“, schrieb der Kremlchef. Über die Friedensbemühungen des Papstes im Ukrainekrieg schwieg Putin.
Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Er hat den gestorbenen Papst Franziskus für dessen Gebete für Frieden in der Ukraine gewürdigt. „Er wusste, wie man Hoffnung schenkt, durch Gebete Leiden lindert und Einheit fördert“, schrieb Selenskyj am Montag im Onlinedienst X. „Er hat für den Frieden in der Ukraine und für die Ukrainer gebetet“, fuhr er fort. „Wir trauen mit den Katholiken und allen Christen.“
Mit großer Trauer reagierte auch der britische König Charles III. (76) auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Seine Heiligkeit wird in Erinnerung bleiben für sein Mitgefühl, sein Bemühen um die Einheit der Kirche und seinen unermüdlichen Einsatz für gemeinsame Anliegen aller Gläubigen“, sagte Charles laut Mitteilung des Palastes. „Durch sein Wirken und seine Fürsorge für Mensch und Erde hat er das Leben unzähliger Menschen tief berührt.“
Der britische König und seine Frau, Königin Camilla (77), waren im April in Italien zu einem Staatsbesuch zu Gast und trafen auch den Papst. „Die Königin und ich erinnern uns mit besonderer Herzlichkeit an unsere Begegnungen mit seiner Heiligkeit im Laufe der Jahre, und es hat uns tief bewegt, ihn Anfang dieses Monats noch einmal besuchen zu können“, sagte Charles.
Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki würdigt Papst Franziskus
Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki hat den verstorbenen Papst Franziskus als „unermüdlichen Anwalt der Schwachen und der an den Rand gedrängten“ gewürdigt. „Sein ständiges waches Mahnen zu sozialer Gerechtigkeit und für die Bewahrung der Schöpfung als unserem gemeinsamen Haus wird uns ebenso fehlen, wie seine Impulse zu einem synodalen Miteinander in der Kirche und dazu, das Evangelium allen Menschen zu verkünden.“
Kurz nach Bekanntwerden des Todes von Papst Franziskus läutete die Petersglocke, die größte Glocke des Kölner Doms, als Zeichen der Trauer und Anteilnahme.
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den gestorbenen Franziskus als bedeutenden Papst und „Mann des Friedens“ gewürdigt. „Mit Franziskus verliert die Welt ein leuchtendes Zeichen der Hoffnung, einen glaubwürdigen Anwalt der Menschlichkeit und einen überzeugenden Christen“, erklärte Steinmeier in einem in Berlin veröffentlichten Kondolenzschreiben. „Seine Bescheidenheit, seine Spontaneität und sein Humor, vor allem aber sein spürbar tiefer Glaube haben Menschen auf der ganzen Welt berührt – und Halt, Kraft und Orientierung gegeben.“
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat den verstorbenen Papst Franziskus für seine Positionen in sozialen und kirchlichen Debatten gedankt. „Er mischte sich ein, rang für das Soziale und Menschliche“, erklärte Baerbock am Montag in den Kurzbotschaftendiensten X und Bluesky. „Seine Botschaft war für das Hier und Jetzt, auch mal kontrovers, nie auf das Pastorale beschränkt.“
„Seine Stimme wird fehlen“, fügte die Bundesaußenministerin an. Franziskus habe mit seinen Positionen auch „seine Kirche“ immer wieder herausgefordert.
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Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat die Verdienste des verstorbenen Papstes Franziskus gewürdigt. „Franziskus wird in Erinnerung bleiben für seinen unermüdlichen Einsatz für die Schwächsten der Gesellschaft, für Gerechtigkeit und Versöhnung“, schrieb Merz am Montag im Netzwerk X kurz nach der Nachricht vom Tod des Papstes. „Demut und der Glaube an die Barmherzigkeit Gottes leiteten ihn dabei“, fügte Merz, der im Mai zum Bundeskanzler gewählt werden soll, hinzu.
Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) trauert um Papst Franziskus. „Franziskus war eine beeindruckende Persönlichkeit und ein nahbarer Papst“, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf am Montag mit. Mit unermüdlichem Einsatz habe er sich insbesondere für Arme und Schwache und für die Ausgegrenzten eingesetzt. Dies habe die katholische Kirche nachhaltig geprägt. „Papst Franziskus war ein Kirchenoberhaupt, das sich unter die Menschen gemischt hat und ihnen auf Augenhöhe begegnet ist“, würdigte Wüst.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat mit großer Trauer auf den Tod von Papst Franziskus reagiert. „Mit seiner Bescheidenheit und seiner aufrichtigen Liebe für die weniger Glücklichen inspirierte er Millionen, weit über die Grenzen der katholischen Kirche hinaus“, schrieb von der Leyen auf der Plattform X. „Meine Gedanken sind bei allen, die diesen tiefen Verlust spüren. Möge ihnen der Gedanke Trost spenden, dass das Erbe von Papst Franziskus uns allen auch weiterhin den Weg zu einer gerechteren, friedlicheren und mitfühlenderen Welt weisen wird.“
Der französische Präsident Emmanuel Macron hat den verstorbenen Papst Franziskus als einen Mann gewürdigt, der stets „an der Seite der Verletzlichsten und Schwächsten“ gestanden habe. Franziskus habe „sein ganzes Leben lang für mehr Gerechtigkeit und für eine bestimmte Idee von Menschlichkeit, für eine brüderliche Menschlichkeit gekämpft“, sagte Macron am Montag bei einem Besuch im französischen Überseegebiet Mayotte. Er sprach „den Katholiken auf der ganzen Welt“ sein „tief empfundenes Beileid“ aus. Frankreich teile „den großen Schmerz“ den der Tod des Pontifex in der ganzen Welt verursache.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat Christen in aller Welt nach dem Tod von Papst Franziskus sein Beileid ausgesprochen. Er bekunde seine Teilnahme vor allem christlichen Gemeinden in Israel, „im Heiligen Land, zum Verlust ihres großen geistigen Vaters“, hieß es in einer Stellungnahme von Herzogs Büro. Papst Franziskus sei „ein Mann des tiefen Glaubens und grenzenlosen Mitgefühls“ gewesen. Er habe sein Leben der Hilfe für Arme gewidmet und immer wieder zu Frieden in einer unruhigen Welt aufgerufen. Zu Recht habe der Papst es für essenziell gehalten, starke Beziehungen mit der jüdischen Welt zu fördern und sich für den Dialog zwischen den Religionen einzusetzen.
„Ich hoffe von Herzen, dass seine Gebete für Frieden im Nahen Osten und für die sichere Rückkehr der Geiseln bald erhört werden“, sagte Herzog zudem. „Möge sein Andenken weiterhin zu Taten der Güte, Einheit und Hoffnung inspirieren.“ (dpa/afp/kna/aki)