Kaum eine Serie sorgt aktuell für so viel Gesprächsstoff wie „The Last of Us“. Das postapokalyptische Drama wird nicht umsonst bereits als DIE Serie 2023 gefeiert. Wer genau hinschaut, kann sogar ein verstecktes Zeichen finden. Doch die Serie erntet nicht nur Lob, sondern wird auch Ziel homophober Hasskommentare.
Serien-HitVerstecktes Zeichen in „The Last of Us“: Was es bedeuten könnte
Wer in den vergangenen Wochen auf Twitter, Instagram oder TikTok unterwegs war, kam kaum um dieses HBO-Serien-Highlight herum. „The Last of Us“ ist definitiv in aller Munde. Auch wenn das Jahr 2023 noch jung ist, sind sich Kritikerinnen und Kritiker sowie Zuschauende schon einig: Das könnte die beste Serie des Jahres werden!
Dabei holt die Serienadaption, die auf der gleichnamigen Videospielvorlage des Entwicklerstudios „Naughty Dog“ basiert, nicht nur eingefleischte Gaming-Fans ab.
„The Last of Us“: Worum geht es im Apokalypse-Drama?
Die Geschichte von „The Last Of Us“ spielt zwanzig Jahre, nachdem die moderne Zivilisation zerstört wurde. Joel (Pedro Pascal), ein abgehärteter Überlebender, wird angeheuert, um Ellie (Bella Ramsey), ein 14-jähriges Mädchen, aus einer repressiven Quarantäne-Zone zu schmuggeln. Der Grund: Ellie scheint immun gegen den Parasiten zu sein, der die Menschheit in Zombies verwandelt – und macht damit Hoffnung auf ein Heilmittel.
Was als kleiner Job für Joel anfängt, wird schon bald zu einer brutalen und herzzerreißenden Reise, als die beiden zusammen die USA durchqueren und gemeinsam ums Überleben kämpfen müssen.
Das postapokalyptische Drama begeistert Fans in den sozialen Medien vor allem durch den Tiefgang seiner Erzählung, seine visuelle Darstellung, eine perfekte Besetzung und die besonders authentischen Charakterentwicklungen. Dabei werden sowohl die Themen Liebe, Politik, Gewalt und Verlust als auch die gesellschaftlichen Folgen einer Pandemie mit einem hohen Maß an Emotionalität dargestellt. Hier bleibt sicher kein Auge trocken.
LGBTQI-Themen spielen in „The Last of Us“ eine wichtige Rolle
Auch die authentische Repräsentation von LGBTQI-Themen spielt eine wichtige Rolle in „The Last of Us“. Achtung Spoiler-Alarm!
Insbesondere Episode 3 mit dem Namen „Liebe mich, wie ich es will“ gilt für viele als die beste der ganzen Staffel und berührt mit einer queeren Liebesgeschichte zweier Nebencharaktere die Herzen der Zuschauenden. So stellte eine Twitter-Nutzerin ihre Reaktion auf die Folge anschließend online: „Was zur Hölle, ich wollte einfach nur eine aufregende Show über Zombies schauen“. Dabei schaut die Userin völlig aufgelöst in die Kamera. Wie viel Raffinesse und Fingerspitzengefühl es braucht, um solch gewaltigen Gefühle beim Publikum zu erzeugen, muss an dieser Stelle wohl nicht erwähnt werden.Nehmen Sie hier an der Serien-Umfrage von EXPRESS.de teil:
Die neueste Folge namens „Zurückgelassen“ (Episode 7) des Seriendramas ist sehr „Ellie-lastig“ und erzählt klischeefrei und glaubwürdig die Geschichte einer heranwachsenden Frau in einer postapokalyptischen Welt. Hier wird die zarte Liebesgeschichte zwischen Ellie und Riley (Storm Reid) thematisiert. Außerdem erfährt das Publikum, wie Protagonistin Ellie infiziert wurde.
Auch visuell hat Episode 7 für Fans einiges zu bieten. So erleben die beiden Charaktere eine einzigartige Nacht in einem verlassenen Einkaufszentrum. Die Serienmacher und -macherinnen überlassen dabei nichts dem Zufall. So ist beispielsweise eine Kameraeinstellung zu sehen, die farblich die lesbische Flagge repräsentiert.Diese sehen Sie hier:
Dass toxische Fans vor der Serienadaption keinen Halt machen würden, war leider zu erwarten. Dazu braucht man sich nur die Rezensionen der Episoden 3 und 7 ansehen, die deutlich schlechter ausfallen als die für den Rest. Die beiden Episoden eint, dass sie beide gleichgeschlechtliche Beziehungen thematisieren.
Ein Blick auf IMDb verrät: Folge 3 erhielt mit 26,3 Prozent deutlich mehr 1-Sterne-Bewertungen als der Rest der Staffel-Episoden. Bei Folge 7 sieht das Stimmungsbild ähnlich aus. Zum Vergleich: Bei Episode 4 stimmten gerade einmal 52.000 Personen der Nutzer und Nutzerinnen mit einem einzigen Stern ab – bei Episode 3 insgesamt 200.000.
Daran wird deutlich, dass es den Zuschauenden hier ein besonderes Anliegen war, ihr Urteil zu fällen. Dies lässt leider die Vermutung zu, dass Folge 3 und Folge 7 Opfer von sogenanntem „Review-Bombing“ wurden. Zuschauende bewerteten die beiden Episoden bewusst qualitativ schlechter, um sich über die angebliche ‚LGBTQI-Agenda‘ der Serie zu beschweren. Darüber hinaus gab es aber weitaus mehr positive Kritik.
„The Last of Us“: Bella Ramsey und Storm Reid sprechen über homophobe Kommentare
Im Interview mit „Variety“ sprachen die beiden Darstellerinnen Bella Ramsey und Storm Reid unter anderem über die Beziehung von Ellie und Riley. Auch sprachen sie darüber, wie sie mit Hasskommentaren umgehen, die insbesondere auf die queere Darstellung in der Serie abzielen.
Bereits in der Vergangenheit bekräftigte Ramsey, sich von homophoben Kommentaren nicht einschüchtern lassen zu wollen. Dazu ergänzte Schauspiel-Kollegin Storm Reid: „Ich glaube, Bella hat es vor ein paar Wochen schon perfekt gesagt: Wenn es euch nicht gefällt, schaut es euch nicht an. Es gibt so viele andere Sachen auf der Welt, um die man sich sorgen kann. Sich darüber aufzuregen, wen jemand liebt, wirkt einfach absurd auf mich. Ich werde es nie verstehen.“
„Ich glaube, egal was Leute sagen, die es nicht mögen: Es wird viel mehr Leute geben, die es begrüßen. Viel mehr Personen, die sich repräsentiert und gesehen und gehört fühlen. Das ist, was zählt“, kommentierte Reid.
Das Apokalpyse-Drama „The Last of Us“ hatte seine Premiere (auch in Deutschland) am 16. Januar 2023. Jede Woche erscheint eine neue Episode der HBO-Serie, die auf dem Streamingdienst WOW und über Sky abrufbar sind. Ab dem 6. März wird die Serie auch auf Sky Atlantic ausgestrahlt.