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„Leben in dunklen Zeiten“Deutsches Theater wirft lesbisches Paar raus – Grund macht fassungslos

Zwei Frauen küssen sich während des Christopher Street Day 2021 in Oldenburg.

Zwei Frauen küssen sich während des Christopher Street Day 2021 in Oldenburg. In Stralsund ist ein lesbisches Paar aus einem Theater geschmissen worden.

In Stralsund soll eine Theater-Mitarbeiterin ein lesbisches Paar kurzerhand rausgeschmissen haben. Der Grund macht fassungslos.

von Steven Salentin  (sal)

Es gibt immer wieder Vorfälle, die zeigen, dass die Toleranz und Weltoffenheit heutzutage gar nicht so groß ist, wie viele behaupten. Eher scheint das Gegenteil der Fall zu sein – wie dieser Fall aus Stralsund „eindrucksvoll“ beweist.

Im dortigen Theater Vorpommern soll es am vergangenen Donnerstag (1. Juni 2023) zu einem Vorfall gekommen sein, der viele Menschen kopfschüttelnd zurücklassen dürfte.

Stralsund: Lesbisches Paar aus Theater Vorpommern geschmissen

Wie die „Ostsee-Zeitung“ berichtet, hatten sich Gäste wegen eines Kusses eines lesbischen Paares gestört gefühlt und den Frauen daraufhin respektloses Verhalten vorgeworfen.

Alles zum Thema LGBTQI+

Eine Mitarbeiterin des Theaters habe daraufhin Konsequenzen gezogen – allerdings nicht im Sinne des Paares. Dieses habe sie nämlich kurzerhand des Saales verwiesen.

Die Geschäftsführung des Theaters hat den Vorfall inzwischen bestätigt und via Instagram ein Statement abgegeben.

Dieses sehen Sie hier:

Zwar fehlen Details zum genauen Hergang, dennoch gibt es eine ausdrückliche Entschuldigung an die Betroffenen. Das Theater vertrete „eine tolerante und weltoffene Haltung und verpflichtet sich der Diversität“. Das Versprechen: „Wir werden den Vorfall aufarbeiten, die nötigen Konsequenzen daraus ziehen und sicherstellen, dass sich so etwas nicht wiederholt.“ Die „OZ“ zitiert einen Sprecher der Kulturstätte mit den Worten, dass ein solcher Vorfall „gegen die Regeln des Theaters“ sei.

Doch trotz der entschuldigenden Worte ist das Entsetzen vielerorts groß. Linken-Politiker Niema Movassat etwa, von 2009 bis 2021 im Bundestag, schrieb: „Wir leben wahrlich in dunklen, intoleranten und gefährlichen Zeiten.“