Friedrich Merz (CDU), er ist eines der frisch berufenen Mitglieder in Armin Laschets „Zukunftsteam“, das jetzt für Auftrieb in der heißen Phase des Wahlkampfs geben soll. Im Interview mit der ARD blamierte er sich allerdings am Sonntag (5. September), als er eine einfache Frage beantworten sollte.
Pleite für Laschets „Zukunftsteam“ARD-Moderator stellt Merz einfachste Frage, der blamiert sich
Berlin. Für CDU und CSU sieht es derzeit alles andere als rosig aus: Der jüngste ARD-Deutschlandtrend verzeichnete für die Union das schlechteste jemals gemessene Umfrageergebnis. Armin Laschet (CDU), er scheint als Kanzlerkandidat einfach nicht zu zünden. Nun soll es sein neues „Zukunftsteam“ auf den letzten Metern des Wahlkampfes richten, am vergangenen Freitag hat Laschet acht Köpfe vorgestellt, mit denen er noch punkten will.
Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl hat die ARD für den „Bericht aus Berlin“ am Sonntag (18.05 Uhr) mit einem der neuen Team-Mitglieder gesprochen: Friedrich Merz, der für Laschet für die Bereiche Wirtschaft und Finanzen zuständig sein soll, stellte sich den Fragen von Moderator Matthias Deiß. Doch bei der wohl einfachsten Frage strauchelte der CDU-Politiker, es kam zu einer blamablen Szene.
Zunächst fragte der Moderator, warum sich denn – neben Friedrich Merz – niemand sonst aus der ersten Reihe der CDU für das „Zukunftsteam“ bereit erklärte. Merz entgegnete, das Gegenteil sei der Fall. „Ich finde, dass wir da ein paar neue interessante Personen gezeigt haben am Freitag. Und ich nehme mal nur einen heraus: Peter Neumann. Er ist einer der herausragendsten Kenner der Terroristenszene in der Welt.“ Ihn zu gewinnen, sei eine gute Personalentscheidung gewesen.
Friedrich Merz kommt bei Frage ins Straucheln
Tatsächlich zählt neben Merz auch der Terrorismus-Experte Neumann zu den bekannteren Gesichtern. Ebenso die CSU-Frau Dorothee Bär, Beauftragte der Bundesregierung für Digitalisierung. Auch im Team von Laschet steht sie für Digitalisierung und für Staatsmodernisierung.
In einem späteren Teil des Interviews ging Moderator Deiß noch einmal auf die Frage ein, warum es so wenig Prominente im Team gibt. Er zählte noch Karin Prien als Bildungsministerin von Schleswig-Holstein auf. „Haben Sie die anderen vier Namen eigentlich auch noch parat?“
Eigentlich die wohl einfachste Frage für einen Politiker, der selbst in dem Team von Laschet tätig ist – dürfte man meinen. Doch Merz schwurbelte herum und wich aus. Die Namen, so Merz, habe er „natürlich parat“. Doch nennen wollte er sie in dem Moment nicht. Stattdessen sprach er von breiter Themenpalette und darüber, wie gut man sich mit den acht Köpfen sehen lassen kann.
Friedrich Merz angefressen im ARD-Interview: „Alles gut“
Deiß aber ließ nicht locker. „Und sie können sie auch aufzählen?“ Merz reagierte etwas angefressener. „Ja natürlich, aber wir machen doch hier nicht Schulunterricht, ne?!“ Deiß blieb stur: „Na, wir können es doch mal probieren.“ Der CDU-Politiker wiegelte wieder nur ab, ohne einen einzigen Namen zu nennen. „Also, ich weiß, wer im Team ist und Sie wissen es auch. Alles gut.“
Als Deiß dann die Frage nach den Namen am Ende des Interviews noch einmal stellte, schien der Bogen für Merz überspannt: „Also, wir beide werden jetzt hier mal nicht albern. Sie kennen die Namen, ich kenne die Namen. Wir haben uns alle gemeinsam vorgestellt und mit diesen Namen gehen wir jetzt in die drei Wochen.“ Seine Team-Kolleginnen Barbara Klepsch (Sachsens Bildungsministerin), CDU-Vizin Silvia Breher, den Fraktionsvize Andreas Jung sowie den Musikmanager und Bundestagskandidaten Joe Chialo wollte er nicht aufzählen.
Das Social-Media-Team der ARD hat den kurzen Ausschnitt des Interviews bei Twitter gepostet und natürlich blieb die Häme nicht aus. Auch die Satiriker von „extra3“ stürzten sich auf die umschweifende Antwort von Merz. Und posteten: „8 Zukunftsteam-Mitglieder, die #Merz im Schlaf aufzählen kann: 1. Friedrich 2. Merz 3. Friedrich Merz 4. Meine Wenigkeit 5. Das Mitglied der gehobenen Mittelschicht mit Privatflieger 6. Der Dauer-CDU-Vorsitz-Wahlverlierer 7. Der mit der Steuererklärung auf dem Bierdeckel 8. Ich“. (mg)