Donald Trumps ärgster Feind im Kampf um das Weiße Haus ist Ron DeSantis, der populäre Gouverneur von Florida. Unter ihm ist der US-Bundesstaat bereits massiv nach rechts gerückt. Jetzt gab es einen erneuten Vorfall, der auch Mr. Gay Germany Maurice Schmitz aufhorchen lässt.
Hakenkreuze vor Disney WorldFlorida erschreckt mit Rechts-Ruck: Mr. Gay Germany hat alarmierende Botschaft
Dieser Mann will sich als überzeugende Alternative zu Trump positionieren und hat Ende Mai seine Kandidatur für das Weiße Haus offiziell gemacht: Floridas Gouverneur Ron DeSantis (44).
Ein republikanischer Hardliner, von dem viele Parteiangehörige hoffen, er werde dem konservativen Traum für Amerika neuen Wind verschaffen. Kritische Stimmen aber befürchten: Er könnte noch gefährlicher werden als Trump. Auch ein jüngster Vorfall dämmt die Sorgen nicht gerade ein.
Ron DeSantis: Anhängerschaft demonstriert mit Hakenkreuz-Flaggen
So haben am Wochenende um den 10./11. Juni 2023 Unterstützerinnen und Unterstützer von Gouverneur und Präsidentschaftskandidat DeSantis vor einem Eingang von Disney World mit Fotos des Politikers sowie rechtsradikalen Symbolen demonstriert. Besonders schockierend: Auch Hakenkreuz-Flaggen waren zu sehen.
Maurice Schmitz, amtierender Mr. Gay Germany 2023, ist entsetzt über die Szenen, die aus den USA auch in Deutschland mit großer Sorge registriert wurden. Der Kölner meldet sich nun mit einem alarmierenden Appell an die LGBTQI+-Community – sehen Sie oben im Video, was er zu den Ereignissen in den USA sagt und welche Schlüsse er daraus zieht.
Hier sehen Sie ein Video der beschriebenen Demonstration in Florida, das die US-Demokratin Anna Eskamani auf Twitter geteilt hat und sogar von Weltstar Pink retweetet wurde:
Erschreckend: Im Gegensatz zu Deutschland sind in den USA Symbole aus dem Nationalsozialismus von der in der Verfassung festgeschriebenen Rede- und Meinungsfreiheit gedeckt. Zu dieser Freiheit gehört auch diskriminierende Hass-Sprache – etwa gegen Minderheiten, Religionen oder politische Ansichten. Auch der freie Ausdruck über Symbole wie etwa Hakenkreuze ist darüber gesichert. So ist es erlaubt, Fahnen zu schwenken oder Kreuze zu verbrennen.
Doch warum genau protestierte die Anhängerschaft von Ron DeSantis überhaupt vor dem Disney-Gebäude?
Der Republikaner hatte mit einem umstrittenen Gesetz bereits 2022 Unterricht für sexuelle Orientierung und Geschlechteridentität in den ersten drei Klassenstufen verboten. Von Disney hagelte es dafür Kritik. Auch stoppte das Unternehmen daraufhin seine politischen Spenden. Disney machte sich so zur Zielscheibe der rechten Strömungen.
Das Parlament von Florida hat dem Disney-Konzern daraufhin die Verwaltungsrechte für den Bezirk entzogen, in dem sich auch der Disney-Themenpark befindet. Der Streit landete vor Gericht und ist besonders heikel, weil Disney einer der wichtigsten Arbeitgeber und Steuerzahler im US-Bundesstaat Florida darstellt.
Die Disney World in Orlando ist ein weltweit bekannter und beliebter Freizeitpark, der seit Jahrzehnten Micky Maus, Donald Duck und Co. Millionen von Menschen anlockt und begeistert. Der Themenpark gerät in den USA jedoch immer wieder ins Visier von Rechtsradikalen und Erzkonservativen. Ganz vorne mit dabei: Ron DeSantis.
Florida: So sehr ist der US-Bundesstaat nach rechts gerückt
Seit seiner Wahl zum Gouverneur von Florida im Jahr 2019 ist er ein aufstrebender Politiker auf der Bühne der Republikanischen Partei. Und einer, der den Bundesstaat in kurzer Zeit stark verändert hat – der 44-Jährige kann einige Erfolge in der Gesetzgebung vorweisen. Florida ist in den letzten Jahren massiv nach rechts gerückt.
Wie sehr, zeigt sich an seiner Politik in den vergangenen Monaten: Im April unterzeichnete DeSantins ein Gesetz, das Abtreibungen nach der sechsten Woche unter Strafe stellt. Florida wurde zu einem der restriktivsten Bundesstaaten für Abtreibungen in den ganzen USA.
Im selben Monat unterzeichnete DeSantis ein Gesetz, das es den Menschen in Florida erlaubt, verdeckt Schusswaffen ohne Genehmigung oder Ausbildung zu tragen.
DeSantis: Er steht der LGBTQI-Community feindlich gegenüber
Der Gouverneur unterzeichnete zudem das „Stop WOKE“ genannte Gesetz, das die sogenannte Critical Race Theory (CRT) aus den Klassenzimmern verbieten soll. Das Gesetz untersagt Programme für Vielfältigkeit an Hochschulen und Universitäten im Bundesstaat, auch die Behandlung von Gendertheorien wird damit verboten.
Im März 2023 unterzeichnete DeSantis das „Don't Say Gay“-Gesetz, das in Grundschulen Unterricht über sexuelle Vielfalt verbietet. Es untersagt Lehrerinnen und Lehrer zudem, mit jüngeren Schülerinnen und Schülern über sexuelle Orientierung und geschlechtliche Identität zu sprechen. Einen Monat später wurde ein Gesetzesentwurf verabschiedet, der es Drag-Queens verbietet, in der Nähe von Kindern aufzutreten.
Maßnahmen, die sehr deutlich zeigen, wie feindlich DeSantis der LGBTQI+-Community gegenübersteht. Und nicht nur ihr: Eine bedeutende schwarze Bürgerrechtsorganisation warnte zuletzt ganz offiziell vor Reisen nach Florida.