Die Klimaaktivistin der Bewegung Fridays For Future (FFF), Luisa Neubauer, hat eine vollständige Unabhängigkeit von fossilen Energien gefordert.
„Nicht nur abhängig“Putins Krieg? Luisa Neubauer geht hart mit Deutschland ins Gericht
von Jan Voß (jv)
Die Klimaaktivistin Luisa Neubauer hat im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg scharfe Kritik an Deutschland geäußert. Bei „Markus Lanz“ in der ZDF-Sendung am Donnerstagabend (3. März) sagte sie, dass Putins Krieg durch deutsche Stromabrechnungen mitfinanziert werde. Eine „Unabhängigkeit von russischem Gas“ sei längst überfällig.
Deutschlands Maßnahmen gegen Wladimir Putin laufen laut Luisa Neubauer ins Leere oder werden durch die Abhängigkeit vom russischen Gas konterkariert. Putin zu stoppen, das sei unter diesen Voraussetzungen zum Scheitern verurteilt.
Einerseits schicke man Waffen in die Ukraine, andererseits schreibe man Putin dann „einen Scheck für sein Gas, das er uns schickt, wohlwissend, dass man damit auch seine Armee ausstattet“, so Neubauer bei „Markus Lanz“.
Luisa Neubauer bei Lanz: Deutschland an „fossilem Krieg“ beteiligt
Die Invasion in die Ukraine werde mit Kohle und Gas finanziert und sei deshalt ein „fossiler Krieg“, so die Klimaaktivistin weiter. Deutschland als einer der Hauptkunden russischer Lieferungen sei daher tief in die Vorgänge verstrickt.
Dass 50 Prozent deutscher Energieimporte aus Russland stammen, bezeichnete die Klimaaktivistin als eine „katastrophale Situation“. Neubauers Schlussfolgerung: „Frieden und Klimagerechtigkeit ist eins.“
Luisa Neubauer: „Nicht nur abhängig, sondern erpressbar“
Die Energieimporte aus Russland machten Deutschland „nicht nur abhängig, sondern auch so wahnsinnig erpressbar“, hatte Luisa Neubauer zuvor auch im WDR5-„Mordenecho“ am Donnerstag (3. März) gesagt.
„Der politische Wille zu sagen, wir stecken 100 Milliarden Euro ins Militär, ist da“, sagte Neubauer. „Wo ist der politische Wille zu sagen, wir rüsten jetzt richtig unsere Energiesysteme auf, damit sie demokratisch werden? Damit sie uns schützen vor der Abhängigkeit von Autokraten?“ Die Abkehr von fossilen Energien sei demnach „am Ende eine sicherheitspolitische Frage“. Die Bundesregierung müsse da jetzt loslegen.