Wo ist Wladimir Putins Allzweckwaffe? Sein oberster Kriegsstratege Sergej Schoigu ist seit zwei Wochen von der Bildoberfläche verschwunden. Ein Zeichen für den enttäuschenden Kriegsverlauf aus Sicht Russlands?
Seit zwei Wochen verschwundenWo ist Putins „Allzweckwaffe“ Sergei Schoigu?
Er ist das Urgestein in der Regierung Russlands und für Wladimir Putin die rechte Hand bei seinem Krieg gegen den Nachbarn Ukraine: Verteidigungsminister Sergei Schoigu (66), seit 1994 in der Regierung der Russischen Föderation, gilt als enger Vertrauter und treuer Gefolgsmann von Putin. Normalerweise liebt er die Öffentlichkeit, tritt immer wieder im Fernsehen auf und berichtet stolz von den Erfolgen seiner Armee.
Doch nun ist Schoigu plötzlich verschwunden. Seit inzwischen fast zwei Wochen gibt es keine Bilder mehr vom Anführer der russischen Armee. Zuletzt trat er am 11. März 2022 auf, als er Soldaten für ihre Leistungen bei der „militärischen Spezialoperation“ in der Ukraine auszeichnete – von Krieg darf in Russland ja niemand sprechen.
Ukraine-Krieg: Auch Generalstabschef Waleri Gerassimow untergetaucht
Kurios: Auch der Chef des Generaltstabs, Waleri Gerassimow, ist seitdem nicht mehr öffentlich aufgetreten. Beide sind die obersten Strategen der Armee und damit verantwortlich für den Feldzug in der Ukraine, der bislang so gar nicht nach Plan verläuft. Im Gegensatz zur Annexion der Krim, an der Schoigu ebenfalls federführend beteiligt war. Seitdem gilt der frühere Katastrophenschutzminister in den russischen Medien als die „Allzweckwaffe“ von Wladimir Putin.
In ukrainischen und polnischen Medien wird berichtet, dass Schoigu, 1999 als „Held des Vaterlands“ ausgezeichnet, unter Herzproblemen leide, wie der RND berichtete.
Das dementierte der Kreml inzwischen. Ob das Verschwinden mit dem enttäuschenden Verlauf des Feldzugs in der Ukraine zu tun haben könnte, dafür gibt es noch keine Hinweise.
Kreml: „Sergei Schoigu hat viel zu tun.“
Doch wo ist Putins „Allzweckwaffe“? „Der Verteidigungsminister hat im Moment viel zu tun“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Donnerstag, 24. März 2022, in Moskau der Agentur Interfax zufolge. Es sei nicht die Zeit für Medienauftritte. „Das ist durchaus verständlich.“
Der Kreml selbst hatte von einem Treffen des Sicherheitsrats am 18. März 2022 berichtet, an dem Schoigu anwesend gewesen sein soll. Bilder davon existieren allerdings keine.