In der Ukraine zerbombt Putin Häuser, in seiner Heimat bombardiert er seine Bevölkerung mit Propaganda. Sein großer Gehilfe: Der orthodoxe Moskauer Patriarch Kyrill I. Auch er legitimierte in seiner Sonntagspredigt den Krieg – und nannte „Gay-Pride-Paraden“ als Hauptgrund für den Angriff.
Schockierende Erklärung aus RusslandPatriarch: „Wir sollen eine Schwulenparade abhalten“

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Das Oberhaupt der Russisch-Orthodoxen Kirche, der Patriarch Kyrill (hier am 27. Februar in der Christ-Erlöser-Kathedrale) verteidigt offen Putins Krieg in der Ukraine. Und macht mit unfassbar widerlichen Aussagen auf sich aufmerksam.
Auf seine Loyalität kann Kriegsherr Wladimir Putin zählen: Patriarch Kyrill hat am Sonntag in seiner Predigt erklärt, dass der Angriff Russlands gerechtfertigt sein.
Seine widerliche und menschenverachtende Behauptung: Gläubige müssten vor den „Gay-Pride-Paraden“ Homosexueller geschützt werden. Wie bitte?
Wie russische Medien berichten, behauptete Krill in der Christ-Erlöser-Kathedrale in Moskau, es werde seit Jahren versucht, „das Bestehende im Donbass zu zerstören“. Seit 2014, also seitdem die Region von russischen Separatisten kontrolliert wird, gebe es „eine grundsätzliche Ablehnung der sogenannten Werte, die heute von denen angeboten werden, die die Weltmacht beanspruchen“.
Russland: Patriarch mit widerlicher Erklärung für Ukraine-Krieg
Kyrills ganz eigene, widerliche Sicht: Gegenüber dieser Macht gebe es einen „Test der Loyalität“ – bei dem handele es sich nach seiner Ansicht um „Gay-Pride-Paraden“. „Schwule Paraden sollen zeigen, dass Sünde eine Spielart des menschlichen Verhaltens ist. Um in den Club dieser Länder aufgenommen zu werden, ist es daher notwendig, eine Gay-Pride-Parade abzuhalten.“
Es reiche kein politisches Statement, kein Abkommen, „sondern wir sollen eine Schwulenparade abhalten.“ Die Bevölkerung im Donbass wolle diese Paraden nicht, so Kyrill weiter. „Und wir wissen, wie sich Menschen diesen Forderungen widersetzen und wie dieser Widerstand gewaltsam unterdrückt wird.“
Russland: Kirchen forderten Kyrill I. auf, sich gegen Krieg zu wenden
Der Begriff „Gay-Pride“ stammt aus der Lesben- und Schwulenbewegung, steht für einen selbstbewussten Umgang mit der eigenen sexuellen Identität. Eine „Gay-Pride-Parade“, um in irgendeinen Club von Ländern aufgenommen zu werden? Eine völlig absurde Erklärung für einen menschenverachtenden Krieg.
Bereits in der vergangenen Woche hatte Kyrill I. die Gegner Russlands als „Kräfte des Bösen“ bezeichnet. Deutsche Bischöfe und andere Akteure aus Kirche, Politik und Gesellschaft hatten ihn aufgefordert, sich deutlich gegen den Angriff Russlands in der Ukraine zu wenden. Zudem kritisierten sie alle Versuche einer religiösen Rechtfertigung des Krieges.