Wieder ein Brand in einem russischen Öldepot, diesmal in Bryansk, tief im russischen Gebiet. Will jemand die Pipeline nach Deutschland zerstören?
Russland wird zum KriegsschauplatzÖldepots ins Bryansk brennen: Ist die Pipeline nach Deutschland das Ziel?
Nicht nur der schleppende Vormarsch seiner Angriffstruppen in der Ukraine dürfte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin (70) in diesen Tagen Sorgen bereiten. In Russland selbst kommt es in den vergangenen Wochen immer wieder zu mysteriösen Bränden in strategisch wichtigen Einrichtungen.
Erst sollen zwei ukrainische Helikopter das Öldepot in Belgorod unweit der russischen Grenze beschossen haben, dann sank der Raketenkreuzer Moskwa nach dem Beschuss durch Neptun-Raketen.
Russland bestätigt Brand in Bryansk
Doch inzwischen häufen sich auch die Vorfälle tief in russischem Gebiet. In der Nacht zu Montag, 25. April 2022 brannte nun das Öldepot in Bryansk, 150 Kilometer weit von der Grenze der Ukraine. Die Bilder, die im Internet kursieren, wurden inzwischen auch von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS bestätigt.
Was hinter dem Brand steckt, ist offen. Kürzlich hatten auch das Forschungsinstitut der Luft- und Raumfahrtverteidiungskräfte in Tver sowie das Chemiewerk in Knieszma gebrannt. Ob Zufall, Widerstand oder Sabotage – darüber kann derzeit nur spekuliert werden.
Auf den Bildern aus Bryansk sind wieder hohe Flammenberge in der russischen Nacht zu sehen. Allerdings hatte es vor wenigen Tagen auch Gerüchte um russische Operationen unter falscher Flagge in der Region gegeben. Demnach hätten einige hochrangige Armeeangehörige der Russen ihre Familien schon vorsorglich aus der Gegend evakuiert.
Pipeline nach Deutschland in Gefahr?
Ein Unglück scheint der Brand allerdings kaum zu sein. Satellitenbilder zeigen, dass zwischen den beiden brennenden Öllagern in Bryansk eine mehrspurige Straße entlangführt. Zudem soll auch ein Militärdepot zerstört worden sein.
Über die Gründe für die Explosion wird noch spekuliert. Angriffe mit Flugzeugen, Helikopter oder Drohnen der ukrainischen Armee sind möglich.
Die Feuer in Russland könnten aber auch Auswirkungen auf Deutschland haben: Durch die Stadt führt die wichtigste Pipeline für russisches Öl zur Raffinerie im ostdeutschen Leuna. Das Ziel der Operation könnte auch eine Zerstörung der Pipeline und damit ein Stopp der russischen Ölexporte nach Deutschland sein. Ersten Angaben zufolge sei allerdings die Pipeline nicht beschädigt worden.