„Müssen uns etwas einfallen lassen“Putin spricht über Porno-Problem – er fordert Sex am Arbeitsplatz

Russland hat ein echtes Problem: Zum einen sinken die Geburtenraten im Land, zum anderen konsumieren die Menschen aus Sicht des Kremls zu viele Pornos. Am Rande seiner jährlichen Live-Pressekonferenz sprach Putin nun auch über dieses delikate Thema.

von Martin Gätke  (mg)

Es scheint, als hätten viele Russinnen und Russen die Lust am „echten“ Sex verloren.

Bereits vor einigen Monaten wurde bekannt, dass Russland unter einer sinkenden Geburtenrate leidet: Sie liegt derzeit bei 1,5 Kindern pro Frau und damit unter der für eine stabile Bevölkerung erforderlichen Rate von 2,1. Je 100 Frauen müssten etwa 210 Kinder geboren werden.

Putin: „Es braucht etwas Interessanteres als Pornos“

Präsident Putin zeigte sich alarmiert, sagte schon im September: „Der Schutz des russischen Volkes ist unsere höchste nationale Priorität. Das Schicksal Russlands hängt davon ab, wie viele von uns es geben wird. Es ist eine Frage von nationaler Bedeutung.“

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Verschärft wird die scheinbare „Flaute im Bett“ auch durch Putins Krieg in der Ukraine: Viele Millionen jüngerer Russinnen und Russen wanderten aus und verließen ihre Heimat.

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Am Rande seiner jährlichen Pressekonferenz, die live im russischen Fernsehen übertragen wurde, sprach Putin am Donnerstag (19. Dezember) ein weiteres Problem an: Pornos. Er erklärte, es müsse dringend Alternativen zu Pornoseiten geben und sagte, es müsse „etwas Interessanteres und Leidenschaftlicheres geben, um die Aufmerksamkeit zu erregen“. Es sei wichtig, etwas zu schaffen, das spannender und fesselnder sei als Inhalte für Erwachsene.

„Pornos, das ist nicht nur für uns ein Problem“

„Ich glaube, Pornoseiten werden auf der ganzen Welt besucht. Das ist nicht nur für uns ein Problem, sondern für alle. Es kann Verbote und noch mehr Verbote geben, aber man muss sich immer Alternativen einfallen lassen, die interessanter sind als eine Pornoseite, die die Lücke füllt und größeres Interesse weckt“, sagte Putin in einem Interview mit dem in Russland ansässigen Fernsehsender „Russia Today “.

Was also tun? Berichten zufolge riet Putin den Russinnen und Russen, auch während ihrer Mittags- und Kaffeepausen am Arbeitsplatz sexuell aktiv zu sein. Er unterstützte diese Praxis mit der Begründung, dass dies eine Möglichkeit sei, die Geburtenrate des Landes zu steigern.

Der Kreml reagierte mit weiteren Initiativen: Dazu gehört auch das Angebot kostenloser Fruchtbarkeitsuntersuchungen für Frauen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren in Moskau. In einigen russischen Regionen gibt es zudem finanzielle Anreize für Frauen, möglichst viele Kinder zu bekommen. Die Möglichkeiten für eine Abtreibung werden auf der anderen Seite eingeschränkt. Auch hohe Scheidungsgebühren sollen helfen.