Wenn am Abend der Bundestagswahl die Hochrechnungen verkündet werden, ist er im ZDF der „Mann für die Zahlen“: In einem Interview sprach „heute journal“-Chef Stefan Leifert nun über Aufregung vor dem großen Wahlabend - und mögliche Überraschungen.
Wahlabend im ZDFModerator Stefan Leifert: „Vor so einer Sendung ist man angespannt“
Es ist der Höhepunkt eines intensiven Winterwahlkampfs: Am Sonntag, 23. Februar, wählen die Deutschen einen neuen Bundestag. Wie gewohnt berichtet das Fernsehen ausführlich über Hochrechnungen und Analysen - so auch das ZDF, wo Stefan Leifert am Wahlabend die Zahlen präsentiert (ab 17 Uhr).
Keine Routineaufgabe für den 48-Jährigen, der seit dem vergangenen Jahr das „heute journal“ und das „Politbarometer“ leitet: „Ich mache schon lange Fernsehen, aber vor so einer Sendung ist man angespannt“, gestand er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur teleschau. Wobei ihm genau das helfe: „Gesundes Lampenfieber führt zu mehr Konzentration.“
Bundestagswahl: Keine Überraschungen beim Politbarometer
Überraschungen erwarte er dabei eher nicht: Die Forschungsgruppe Wahlen, mit der das ZDF-Politbarometer zusammenarbeitet, habe „jahrzehntelange Routine, auf die man sich verlassen kann. In den vergangenen Jahren haben sie keine großen Fehler gemacht und waren immer relativ nah am Endergebnis, mal mit mehr, mal mit weniger Abstand. Daran entscheidet es sich.“
Große Abweichungen von den Umfragen halte er „nicht für sehr wahrscheinlich“, so Leifert im teleschau-Interview. Dafür sei „die Lage seit Wochen und Monaten zu stabil, die Lager haben sich verfestigt.“
Der Politik-Journalist weiß, dass die Erhebungen im Vorfeld der Wahl schon das Umfrageverhalten einberechne: „Das Verhalten bei der Beantwortung von Umfragen kann also ein anderes sein als in der Wahlkabine. Das richtig einzuschätzen, macht die Kunst und das Handwerk der Demoskopen aus.“ Wie richtig sie diesmal liegen, zeigt sich am Wahlabend. (tsch)