Während Washington den Druck auf Selenskyj erhöht und fordert, dass er zurücktritt, sprechen seine ukrainischen Rivalen laut einem Medienbericht mit Trumps Team.
Druck auf die Ukraine steigtBericht: Trump führt Geheimgespräche mit Gegnern von Selenskyj
Vier hochrangige Mitglieder des Verhandlungsteams von Donald Trump haben geheime Gespräche mit einigen der größten politischen Gegner von Wolodymyr Selenskyj geführt.
Washington versuche so, den ukrainischen Präsidenten aus seinem Amt zu drängen. Das berichtet „Politico“.
Trump: Geheimtreffen mit Gegnern von Selenskyj
Laut Angaben von drei ukrainischen Parlamentariern und einem außenpolitischen Experten der US-Republikaner führten die führenden Trump-Verbündeten Gespräche mit der ukrainischen Oppositionsführerin Julia Timoschenko sowie mit hochrangigen Mitgliedern der Partei von Petro Poroschenko, dem unmittelbaren Vorgänger Selenskyjs.
Im Mittelpunkt des Treffens stand dem Bericht nach die Frage, ob in der Ukraine vorgezogene Präsidentschaftswahlen abgehalten werden könnten. Diese werden gemäß der Verfassung des Landes verschoben, da in der Ukraine weiterhin Kriegsrecht herrscht. Kritiker befürchten, dass Wahlen chaotisch werden und Russland in die Hände spielen könnten, da viele potenzielle Wähler an der Front kämpfen oder geflüchtet sind.
Ein führender außenpolitischer Berater der Republikanischen Partei erklärte gegenüber „Politico“, dass das Umfeld von Poroschenko und Timoschenko bemüht sei, sich mit den Trump gutzustellen und sich als „eine Alternative zu Selenskyj“ zu präsentieren, mit der eine Zusammenarbeit „leichter möglich“ sei.
Trumps Berater sind demnach überzeugt, dass Selenskyj aufgrund seiner Kriegsmüdigkeit und der öffentlichen Frustration über die grassierende Korruption verlieren würde.
Trump erhöht den Druck auf Selenskyj
Trump und sein Team machen seit Wochen klipp und klar deutlich, dass sie Verhandlungen über ein Ende des russischen Angriffskrieges erzwingen wollen – koste es, was es wolle. Trump hat den Präsidenten der angegriffene Ukraine einen „Diktator“ genannt und die US-Militärhilfe für die Ukraine stoppen lassen. Aus Trumps Sicht muss die Ukraine in Verhandlungen mit Russland starke Zugeständnisse machen.
Vor Kurzem kam es zum Eklat im Weißen Haus, als Trump Selenskyj vor laufenden Kameras anbrüllte.
Trump erhöht den Druck auf Selenskyj – und auch innenpolitisch wird er immer stärker. Noch genießt er Rückhalt in der eigenen Bevölkerung, doch auch die Ukraine wird zunehmend kriegsmüde. Der Druck wächst, die Präsidentschaftswahlen noch in diesem Jahr durchzuführen.
Über die wird immer lauter diskutiert, seit sich auch der US-Sonderbeauftragte für die Ukraine und Russland, Keith Kellogg, dazu geäußert hatte. Der sagte Anfang Februar, die USA wünschten sich Wahlen in der Ukraine schon bis zum Jahresende 2025, insbesondere, wenn sich Kyjiw und Moskau auf einen Waffenstillstand einigen würden. Selenskyj entgegnete, dass es nach dem Ende des Krieges Wahlen geben würde.