Neue Friedensverhandlungen?Der Kreml übergibt konkretes Angebot an die Ukraine

Wladimir Putin sitzt an einem Schreibtisch. Hinter ihm hängt die russische Flagge.

Russlands Präsident Wladimir Putin am 14. April 2022.

Seit Ende Februar tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Die bisherigen Friedensverhandlungen sind immer gescheitert. Können sich die Kriegsparteien nun vielleicht doch einigen?

Einigen sich Aggressor Russland und die angegriffene Ukraine nun doch noch am Verhandlungstisch? Nach eigenen Angaben hat Russland der Ukraine nämlich ein schriftliches Angebot für eine Verhandlungslösung im Krieg übergeben.

„Jetzt wurde der ukrainischen Seite unser Entwurf des Dokuments übergeben, der absolut klare und ausgefeilte Formulierungen beinhaltet“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (54) am Mittwoch (20. April 2022) der Agentur Interfax zufolge. Details zum Inhalt der russischen Vorschläge machte er nicht.

Peskow erklärte, es gebe zwar keine Frist, bis wann Kyjiw auf das Angebot antworten müsse. Doch zugleich machte er deutlich, dass Moskau mit dem bisherigen Verhandlungstempo unzufrieden sei.

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„Wir haben schon mehrmals gesagt, dass die Dynamik der Arbeit der ukrainischen Seite zu wünschen übrig lässt“, sagte Peskow. Nun sei „der Ball auf der Seite“ der Ukraine.

Moskau mit Vorwürfen gegen die Ukraine

Zuvor hatte die Sprecherin des Außenministeriums in Moskau, Maria Sacharowa, erklärt, Russland habe kein Vertrauen in die ukrainischen Unterhändlerinnen und Unterhändler mehr. Diese änderten ständig ihren Standpunkt und hielten sich nicht an ausgehandelte Abmachungen, behauptete sie.

Die Verhandlungen zwischen Moskau und Kyjiw hatten am 28. Februar 2022 begonnen, vier Tage nach dem von Russlands Präsident Wladimir Putin (69) befohlenen Angriff auf die Ukraine.

Russland forderte in den Verhandlungen bisher unter anderem die Neutralität der Ukraine und die Abtretung der Gebiete Donezk und Luhansk sowie die Anerkennung der Halbinsel Krym als russisch. Kyjiw lehnt es kategorisch ab, auf eigenes Staatsgebiet zu verzichten. (dpa)