Wladimir Putin hat sich zu den Vorwürfen gegen Russland, nach dem Massaker in Butscha geäußert.
Ukraine-KriegBei Treffen mit Lukaschenko: Putin äußert sich zu Massaker in Butscha
Kremlchef Wladimir Putin hat Vorwürfe zu russischen Kriegsverbrechen in der ukrainischen Stadt Butscha als „Provokation“ und „Fake“ bezeichnet. Die USA hätten in der Vergangenheit mutmaßliche Chemiewaffen im Irak als Vorwand genutzt für einen Einmarsch in das Land. „Genauso einen Fake gibt es in Butscha“, sagte er am Dienstag bei einer Pressekonferenz mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf dem Weltraumbahnhof Wostotschny in Russlands Fernem Osten.
„Viele sagen, dass die Vereinigten Staaten bereit sind, gegen Russland bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen. Und so ist es auch“, sagte Putin. Er wirft den USA seit langem vor, die Ukraine und die immer neuen Sanktionen als Druckmittel gegen Russland zu benutzen.
Ukraine-Krieg: Wladimir Putin spricht über Butscha
Die Ukraine beschuldigt die russischen Truppen, in Butscha, einem Vorort der Hauptstadt Kyjiw, ein Massaker unter Zivilisten angerichtet und Hunderte Menschen, teils gefesselt, erschossen zu haben.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und andere westliche Politiker sowie zahlreiche Experten und Journalisten haben Butscha besucht und dort selbst die Leichen gesehen. Russland sprach dennoch von einer Inszenierung.
Der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer hatte nach einem Besuch in Butscha und nach einem Treffen mit Wladimir Putin am Montag in Moskau eine internationale Untersuchung des Kriegsverbrechens gefordert. Er meinte aber, dass Putin deutlich gemacht habe, einer solchen Untersuchung nicht zu trauen.
Ukraine-Krieg: Putin trifft sich mit Lukaschenko
Putin teilte nun mit, dass Lukaschenko ihm Dokumente mitgebracht habe, die die Provokation in Butscha belegen sollen. Er habe diese dem russischen Inlandsgeheimdienst FSB übergeben. Der Ex-Geheimdienstoffizier war selbst einst FSB-Chef. Lukaschenko sagte: „Wir haben heute die psychologische Spezialoperation in Butscha erörtert, die die Engländer durchgezogen haben. Wenn sie die Adressen wollen, die Erkennungsworte, die Treffpunkte, wie sie gereist sind, dann kann ihnen der FSB der Russischen Föderation diese Informationen bereitstellen“, behauptete Lukaschenko.
Der FSB beantwortet solche Anfragen allerdings grundsätzlich nie. Bei anderen Vorfällen in der Vergangenheit, wo Lukaschenko dem FSB Dokumente übergeben haben wollte, hat die Öffentlichkeit nichts mehr von den Behauptungen gehört. (dpa)