Russlands Präsident Wladimir Putin hat jener Brigade, der die Ukraine „Kriegsverbrechen“ und massenhafte Tötungen in der Stadt Butscha vorgeworfen hat, einen Ehrentitel verliehen.
Kaum zu ertragenNach Gräueltaten in Butscha: Putin verleiht Ehrentitel an beschuldigte Soldaten
Putin unterzeichnete am Montag nach Angaben des Kreml ein Dekret, mit dem die 64. motorisierte Infanteriebrigade den Ehrentitel einer „Garde“ erhält. Die Auszeichnung wird mit „Heldentum und Tapferkeit, Entschlossenheit und Mut“ der Mitglieder begründet.
„Das geschickte und entschlossene Vorgehen des ganzen Personals (der Brigade) während der militärischen Spezialoperation in der Ukraine“ seien „Vorbild für die Ausführung der militärischen Pflichten, für Mut, Entschlossenheit und große Professionalität“, erklärte Putin. Die Brigade habe das „Mutterland und staatliche Interessen“ verteidigt.
Der Kreml machte keine Angaben dazu, wo sich die Angehörigen der Brigade derzeit aufhalten oder wo sie stationiert waren. Auch nähere Angaben zu ihren Aufgaben wurden nicht gemacht.
Ukraine: Massaker in Butscha – Tote Zivilisten auf den Straßen
Die Ukraine hatte der russischen Armee und vor allem der 64. Brigade vorgeworfen, in der Stadt Butscha nahe Kyjiw ein Massaker an Zivilisten verübt zu haben. Nach dem Abzug der russischen Truppen waren auf den Straßen von Butscha getötete Männer in ziviler Kleidung gefunden worden, von denen einige an den Händen gefesselt waren.
Der Nachrichtendienst des ukrainischen Verteidigungsministeriums veröffentlichte die Namen, Ränge und Passangaben der einzelnen Mitglieder der Brigade und kündigte an, sie vor Gericht zu stellen. Die meisten Toten in Butscha wiesen nach Angaben der ukrainischen Polizei Schusswunden auf.
Ukraine: Russland wies Vorwürfe zurück
Russland weist die Vorwürfe zurück. Es wirft den ukrainischen Behörden und westlichen Medien vor, die Gräueltaten inszeniert zu haben, und den ukrainischen Truppen, die Taten begangen zu haben, um Russland als Schuldigen zu benennen. (afp/mg)