„Armes Deutschland“: In der beliebten Doku geht es um Menschen, die im Leben wenig Glück hatten. Zu ihnen gehört auch Sven, den der Alkohol kaputtgemacht hat. Er ist Spiegeltrinker, wie er selbst zugibt.
„Armes Deutschland“Sven aus Düren: Erst spritze er Heroin, jetzt ist er Spiegeltrinker
Sechs Entzüge hat Sven (41) aus Düren mittlerweile hinter sich. Er ist Alkoholiker, fing bereits mit 14 Jahren an zu trinken. Seitdem lebt er die meiste Zeit auf der Straße, schläft bevorzugt an der Rur. Über Jahre hing er an der Nadel, spritzte sich Heroin.
Svens Geschichte, die es am Dienstagabend (22. Februar 2022) bei „Armes Deutschland“ (20.15 Uhr/RTL 2) zu sehen gab, ist bewegend. Sie zeigt eindrücklich, wie Drogen einen Menschen zeichnen können. Sie zeigt zudem, wie schwierig der Kampf ums tägliche Überleben ist.
„Armes Deutschland“: „Ich trinke ungefähr einen Kasten am Tag“
„Das war eine wirklich harte Zeit“, erzählt der gelernte Lagerfacharbeiter Sven von seiner Heroinsucht, die er mithilfe seiner Polamidon-Therapie in Schach hält. Den Absprung vom Alkohol schaffte er hingegen nie wirklich.
Ein Jahr war er mal abstinent, doch dann griff er wieder zum Wodka. Die Folgen sind verheerend.
„Ich trinke ungefähr einen Kasten am Tag“, verrät Sven über seinen Bierkonsum. Trinke er nicht diese Menge Bier, gibt Sven an, komme er nachts nicht zur Ruhe und könne nicht schlafen.
Er verdient zusätzlich zu seinem Hartz-IV-Satz Geld mit Straßenmusik und Pfandsammeln. In der Innenstadt von Düren spielt er jeden Tag Gitarre und singt dazu.
„Armes Deutschland“: Sven ist Spiegeltrinker
Für ihn habe das etwas mit Selbstachtung zu tun. Das mit dem Musizieren eingenommene Geld investiert er allerdings direkt wieder in seinen persönlichen Drogen-Konsum: in Tabak und Bier.
Denn Seven muss immer trinken. Er ist Spiegeltrinker. Das bedeutet, er muss erstmal einen gewissen Alkoholpegel erreichen, um überhaupt zu funktionieren. Trinkt er nicht direkt morgens Alkohol, bricht er zusammen.
„Armes Deutschland“: Sven möchte ein geregeltes Leben führen
Die Trostlosigkeit soll aber bald ein Ende haben. „Ich möchte nicht, dass es so weitergeht“, sagt Sven und erklärt seine Ziele: „Ich arbeite für ein Leben ohne Alkohol, weil ich endlich sesshaft werden und ein geregeltes Leben führen möchte.“
Jetzt kommt Entzug Nummer 7: Damit er endlich vom Alkohol loskommt, begibt sich Sven zum siebten Mal in professionelle Behandlung. „Die entgiften mich, dann gehe ich wieder in die Therapie und dann kriege ich die Scheiße hin“, sagt Sven voller Überzeugung. Sein Kumpel Ray glaubt nicht an seinen Erfolg – auch wenn er Sven ein drogenfreies Leben wünscht. (jm)