Ausgerechnet am finnischen Naitonalfeiertag machte Samu Haber sein „The Voice“-Triple perfekt. Yvonne Catterfelds Talent litt dagegen an Lampenfieber, während zwei Favoritinnen am Ende enttäuscht dreinblickten - und Mark Forster stolz das letzte deutsche Einhorn präsentierte.
Auf brennender Bühne zum SiegDieses „The Voice“-Talent holte für Samu Haber den dritten Titel
Mit viel Tam Tam ging am Freitag die 14. Staffel von „The Voice of Germany“ zu Ende. Am Ende entschied sich das Fernsehpublikum für ein stets zuverlässig performendes Talent mit beeindruckenden Fähigkeiten am Klavier. Dagegen musste sich die anfängliche Favoritin mit dem „nur“ fünften Platz begnügen - und der einzige Mann im Wettbewerb scheiterte am Lampenfieber.
Dass Stargeiger David Garrett die Show gemeinsam mit den fünf Finalistinnen und einem Finalisten einleitete, verriet schon: Das Publikum erwartete ein Spektakel der Sonderklasse.
„The Voice of Germany“: Jenny singt als Einzige auf Deutsch
Das Medley aus Destiny's Child, Ed Sheeran, The Weekend und Sia gab jedem der Talente Raum: Jenny Hohlbauchs heller Stimme aus Team Mark und dem jüngsten Talent der Staffel, ihrer Teamkollegin Kathrin German, Kamrads Gospelwunder Ingrid Arthur, Yvonne Catterfelds schüchternem Sebastian Zappel, Samu Habers Soulstimme Emily König und auch seiner Finalistin Jennifer Lynn, die sich ein würdiges Duell mit Garretts Geige lieferte.
Danach gaben die sechs Talents der vier „The Voice“-Coaches zum ersten Mal in der „The Voice“-Geschichte ihre Singles zum Besten und sangen obendrein mit den Superstars Ray Dalton und Callum Scott. Während Dalton witzelte, endlich nicht mehr mit Rappern, sondern mit Ingrid, Kathrin und Jennifer, also „guten Stimmen“ aufzutreten, glaubte Scott, schon die Gewinnerin oder den Gewinner mit sich auf der Bühne zu haben. Sebastian war bei seinem Auftritt die Nervosität anzumerken: Weil er nicht jeden Ton traf, blieben noch Jenny und Emily im Rennen, die beide sichere Performances an den Tag legten.
Jenny war das Einhorn unter den Teilnehmenden: Sie sang als Einzige auf Deutsch. Ihr Original „Vergessen mein Herz zu brechen“ berührte nicht nur Kamrad. Auch Jennifer hatte bei „Light The Sky“ selbst Hand angelegt. Vor zehn Jahren hat sie den Song geschrieben, jeder Ton saß - sowohl stimmlich als auf dem Klavier. Das Lied schrieb sie einst vor der Geburt ihres ersten Kindes – samt all ihres mütterlichen Herzblutes.
Als die 47-Jährige kurz nach Mitternacht als strahlende Gewinnerin von „The Voice of Germany“ feststand, zeigte sie dann aber doch Nerven. In einer Mischung aus Aufgeregtheit und purem Glücksgefühl versemmelte sie so machen Ton.
Aber sei's drum: Hatte sie bislang zuverlässig bei jedem Auftritt abgeliefert und mit großer emotionaler Tiefe gepunktet, seien ihr kleine Makel im Moment des großen Triumphs verziehen. Neben einem Plattenvertrag sicherte sich Jennifer, die zugunsten der Erziehung ihrer Kinder neun Jahre lang mit der Musik pausiert hatte, obendrein ein Auto.
Samu Haber schickt Talents auf brennende Bühne
Was sonst noch im „The Voice“-Finale geboten war? Emily und Jennifer sangen gemeinsam mit Coach Samu Haber Tom Odells „Another Love“ - und zwar auf einer brennenden Bühne. Selbst Konkurrent Mark Forster war begeistert von den Harmonien, stichelte aber auch ein wenig gegen seinen finnischen Konkurrenten: „Es klang fast so, als könnte Samu richtig gut singen.“ Forster selbst hatte sich für Jenny und Kathrin „Du trägst keine Liebe in mir“ ausgesucht. Da beide das Original nicht kannten, klang der Dreier wie ein Mark-Forster-Song. Schade eigentlich.
Kathrin, die sich zwar wieder stimmlich nach ihrem Fehltritt von vergangener Woche gefangen hatte, reichte bei der Performance ihrer Single „Another Forever“ nicht ganz an beeindruckende frühere Auftritte heran.
Die Quittung: der fünfte Platz. Auch Kamrads Stimmqueen Ingrid, mit der er mit großer Freude „One“ von U2 sang, schaute trotz der Live-Premiere ihres Songs „I Got More“ am Ende bedröppelt drein und landete auf dem finalintern letzten, sechsten Platz. Womöglich trösten sowohl Kathrin als auch Ingrid aber die Worte von Ray Dalton: „Eure Geschichte endet nicht mit dem, was heute passiert.“ (tsch)