„Bares für Rares“Objekt enthüllt schlüpfrige Vorliebe: Händler zahlt viel für „megageiles“ Stück

„Ich wusste, dass Dete Strümpfe trägt!“, scherzte Horst Lichter (Zweiter von links) in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. (Bild: ZDF)

„Ich wusste, dass Dete Strümpfe trägt!“, scherzte Horst Lichter (Zweiter von links) in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“.

„Jahrelang“ hätten die drei Herren in der „Bares für Rares“-Händlerrunde auf ein derartiges Stück gewartet. So war es kaum verwunderlich, dass einer von ihnen ein Vielfaches vom Expertenpreis für das außergewöhnliche Objekt hinblätterte ...

„Ich wusste, dass Dete Strümpfe trägt!“, scherzte Horst Lichter in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“. Doch nicht nur Experte Detlev Kümmel hatte eine Schwäche für den „ultra-schönen Strumpfautomat“, auch alle Händler gestanden: „Wir haben da einen Tick“ - und den ließ sich ein Händler ganz schön was kosten.

„Du hast dir ein Paar Strümpfe gezogen“, lachte Lichter, als Kümmel sich unbekümmert die Socken hochzog. Gezogen aus dem Strumpfautomaten, den die Geschwister Petra und Johannes aus Hilchenbach von ihren Eltern geerbt hatten. Denn die Familie besaß bereits in der dritten Generation ein Textilgeschäft.

„Sie machen uns Männern sehr viel Freude“

Doch der Automat mit dem schönen Titel „Favorit“ war nie im Gebrauch. Laut Kümmel handelte es sich um ein sogenanntes „Full Set“ samt Schlüssel, Bedienungsanleitung, Merkblättern und natürlich dem Automaten für elegante Strümpfe. Das Objekt stammte aus den frühen 1960er-Jahren - als Nylonstrümpfe regelmäßig Laufmaschen bekamen.

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Damals kosteten die Ersatzstrümpfe drei Deutsche Mark. „Damals auch nicht wenig“, meinte Lichter. Doch Kümmel war schon weiter mit seiner Expertise und zeigte den Automaten von innen. Denn hier befanden sich die einzelnen Fächer der Trommel, die mit unterschiedlichen Strümpfen nach Größe und Farbe sortiert wurden.

„Sie machen uns Männern sehr viel Freude“, strahlte Markus Wildhagen (rechts). (Bild: ZDF)

„Sie machen uns Männern sehr viel Freude“, strahlte Markus Wildhagen (rechts).

Der mechanische Automat war aus lackiertem Blech gefertigt. „Und die Farben waren schon damals sehr gut ausgewählt“, schwärmte Kümmel weiter: „Das Beige und Schwarz war eine schöne Farbkomposition.“ Den Experten erinnerte das Design ein wenig an die „Musik-Automaten von Wurlitzer“: „Das ist was fürs Auge.“

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Das schöne Retro-Objekt war von der Firma Helios aus Baden-Baden gefertigt und in einem tadellosen Zustand. Der Automat hing nie an der Wand, betonte der Verkäufer nochmals: „Er stand immer nur im Keller und wurde von einer Ecke in die andere geschoben.“

Blieb nur noch die Frage nach dem Wunschpreis. Nach eigenen Recherchen im Internet kam der Verkäufer auf einen Preis von 750 Euro für sein Erbstück, denn „die sind sehr, sehr selten“. Dem stimmte auch Experte Kümmel zu und schätzte den Wert „ein bisschen drunter, ein bisschen drüber“ auf 600 bis 800 Euro. So musste der schwere Automat nur noch in den Händlerraum getragen werden.

Einmal aufgedeckt, machte der „Favorit“-Automat seinem Namen alle Ehre. Denn das gesamte Händler-Team war heiß auf das Objekt - obwohl vor allem die Herren das Objekt für sich beanspruchten. So tönte Markus Wildhagen: „Endlich, ich habe schon jahrelang darauf gewartet.“ Und Julian Schmitz-Avila rief: „Megageil!“

Anscheinend würde der Automat im Geschäft von Jan Cizek „so schön aussehen“, genauso „mega“ auch im neuen Geschäft von Ollick sowie im Anziehzimmer von Händlerin Steiger. (Bild: ZDF)

Anscheinend würde der Automat im Geschäft von Jan Cizek „so schön aussehen“, genauso „mega“ auch im neuen Geschäft von Ollick sowie im Anziehzimmer von Händlerin Steiger.

„Sie machen uns Männern sehr viel Freude“, strahlte Wildhagen, als das Geschwister-Duo den Händlerraum betrat. Und Schmitz-Avila gestand: „Wir haben alle drei da einen Tick.“ Darauf gab es Protest von Esther Ollick und Susanne Steiger, die ebenfalls großes Interesse an dem kuriosen und „ultra-schönen“ Automaten hatten.

Anscheinend würde der Automat im Geschäft von Jan Cizek „so schön aussehen“, genauso „mega“ auch im neuen Geschäft von Ollick sowie im Anziehzimmer von Händlerin Steiger. Cizek wollte langsam Spannung aufbauen und startete mit 100 Euro. Fast gleichzeitig schrien Steiger und Ollick 200 Euro.

Der Reihe nach wurden die Gebote in 100-Euro-Schritten erhöht. „Das ist doch verrückt“, lachte Cizek, als Wildhagen 1.100 Euro bot. Doch ein Ende war noch lange nicht in Sicht. Denn der Tick der Männer und das große Interesse der Händlerinnen ließ den Preis noch weiter steigen - bis zu 1.500 Euro von Wildhagen.

„Die Gelegenheit ist einmalig“, stichelte Steiger und Wildhagen erhöhte auf 1.600 Euro. Dann stieg Cizek aus. Der Verkäufer freute sich riesig und Wildhagen gleich mit, denn „das ist einzigartig“. Schmitz-Avila schnaufte und staunte ebenfalls über den hohen Preis: „Ich weiß nicht, wie die gehandelt werden, aber ihr habt echt Gas gegeben.“ (tsch)