„Geht's noch höher?“Mutiger „Bares für Rares“-Verkäufer tütet kurzerhand Doppel-Deal ein

Die beiden Weißgoldringe von Doris und Willi wussten im „Bares für Rares“-Händlerraum zu gefallen. Da wurde der Verkäufer mutiger - und für sein forsches Eingreifen belohnt. (Bild: ZDF)

Die beiden Weißgoldringe von Doris und Willi wussten im „Bares für Rares“-Händlerraum zu gefallen. Da wurde der Verkäufer mutiger - und für sein forsches Eingreifen belohnt. (Bild: ZDF)

Moderator Horst Lichter war von der Expertise „geplättet“ - und auch im „Bares für Rares“-Händlerraum kamen die beiden Weißgoldringe super an. Sogar so gut, dass der Verkäufer selbst den Preis nach oben schrauben konnte und in der ZDF-Trödelshow gleich zwei Händler glücklich machte.

Die Ringe von Doris und Willi wussten im „Bares für Rares“-Händlerraum zu gefallen. Da animierte der Verkäufer die Händler doch gleich mal, ihre Brieftaschen etwas weiter zu öffnen ...

Saphir oder nicht Saphir, das war hier zunächst die Frage. Das Ehepaar Doris und Willi hatte zwei Weißgoldringe aus dem Besitz einer verstorbenen Freundin mitgebracht, die neben kleinen Diamanten auch jeweils mit einem großen, blauen Edelstein besetzt waren. Goldschmiedemeister Patrick Lessmann wusste natürlich Genaueres zu berichten.

Horst Lichter ist von der Expertise „geplättet“

So handelte es sich nämlich bei einem der blauen Juwelen keineswegs um einen Saphir, sondern „nur“ um einen Tansanit. Einen in der Regel etwas helleren, violettstichigen Stein aus dem namensgebenden Tansania in Ostafrika. Den Unterschied könne er „eindeutig anhand der Lichtbrechung, anhand der Doppelbrechung ablesen“.

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3,5 Karat weise der Stein auf. „Relativ grob gemacht“ sei der Ring aus den 1980er-Jahren (rechts) und vermutlich „ein Gussmodell“. Um den Tansanit herum waren noch kleine Diamanten im Trapez-Schliff mit einem Gesamtgewicht von 0,9 bis 1 Karat verarbeitet worden. Der andere, ebenfalls mit Diamanten besetzte Ring sei im Vergleich „deutlich feiner“ gefertigt, so Experte Lessmann.

Der „feinere“ Ring stamme vermutlich aus den 1970er-Jahren und konnte tatsächlich mit einem echten, tiefblauen Saphir punkten. Ganze 5,4 Karat hatte der und stammte, so die Vermutung Patrick Lessmanns, womöglich aus Kambodscha. Neben dem Saphir lobte er die hohe Qualität der Diamanten, die von feinem Weiß waren und eine „lupenreine bis VVSI“-Reinheit aufwiesen.

„Bares für Rares“: Expertise sieht bis zu 11.000 Euro

Gewicht und Qualität der Steine bestätigte auch das mitgebrachte Gutachten der renommierten Gesellschaft für Edelsteinbewertung in Idar-Oberstein. Bei diesem Ring handelte es sich außerdem um 750er-, bei dem anderen um 585er-Weißgold. Schon jetzt war klar, dass zwischen beiden Stücken eine große Wert-Differenz herrscht.

„6.000 Euro“ erhofften sich Doris und Willi, für beide Ringe zusammen zu bekommen. Realistisch, oder nicht? Experte Patrick Lessmann machte es spannend: Der Goldwert des Tansanit-Rings liege bei 200 Euro, begann er. Dazu kämen zirka 1.000 Euro an Edelstein-Wert. Er hielt es für möglich, für den Ring zwischen 1.600 und 2.000 Euro zu bekommen.

Der Goldwert von Ring Nr. Zwei lag bei 250 Euro, der Wert der Diamanten bei zirka 800 Euro. Die beste Nachricht hob Lessmann sich bis zum Schluss auf: Der Saphir sei trotz einiger Kratzspuren rund 5.000 Euro wert. Heißt: Zusammengerechnet belief sich seine Expertise für beide Ringe auf 9.600 bis 11.000 Euro!

Doris und Wille waren baff. Ebenso ging es Moderator Horst Lichter: „Ich bin geplättet über diese Summe!“ Doris, die sich „überrascht und hocherfreut“ zeigte, war zuversichtlich, am Ende der Verhandlung mit einer ordentlichen Summe nach Hause zu gehen: „Ich glaub schon, dass es gut ankommt“, erklärte sie. Denn: „Die Steine leuchten ja.“

„Bares für Rares“: Gleich zwei Händler schlagen zu

Ein Leuchten in den Augen bekommt bekanntlich Händlerin Elke Velten-Tönnies beim Anblick schöner Schmuckstücke. Sie erkannte sogleich den Tansanit als solchen und war angetan vom „charmanten“ Baguette-Schliff der Diamanten. Überhaupt hatte es ihr der zwar weniger wertvolle, aber besser erhaltene Ring angetan.

Doch auch der andere gefiel ihr. David Suppes und David Meyer zeigten ebenfalls Interesse, und so steigerte sich das Gebot auf 3.000 Euro für beide Ringe zusammen. Dann erfragte man die Expertise und erfuhr, wie unterschiedlich diese ausgefallen war. Elke Velten-Tönnies blieb Fan des Tansanit-Rings und bot nun allein dafür 2.500 Euro.

Darüber wollte dann keiner gehen, wohl aber den anderen Ring ergattern. Bei David Suppes' Angebot von 5.000 Euro wurde Willi mutig und fragte: „Geht's noch etwas höher?“ Und ob es ging! Tatsächlich zahlte der junge Händler am Ende 6.000 Euro für das Schmuckstück, „weil das wirklich 'n ganz außergewöhnlicher Saphir ist“. Mit 8.500 statt der erhofften 6.000 Euro ging das Ehepaar nach Hause. (tsch)