„Bares für Rares“Moderator Horst Lichter hält plötzlich große Rede: „möchte meiner Mutter danken“

„Ich möchte meiner Mutter danken und dem ganzen Team“: „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter (rechts) erhielt zwar nicht den echten Medienpreis „Bambi“, aber durfte schon mal üben. (Bild: ZDF)

„Ich möchte meiner Mutter danken und dem ganzen Team“: „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter (rechts) erhielt zwar nicht den echten Medienpreis „Bambi“, aber durfte schon mal üben. (Bild: ZDF)

So beliebt „Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter auch beim Publikum ist: Der „Bambi“, den er in der Donnerstagsfolge der ZDF-Trödelshow von Colmar Schulte-Goltz überreicht bekam, war nicht wirklich der renommierte Fernsehpreis.

Seine improvisierte Dankesrede steckte voller Pathos, doch vom echten „Bambi“ muss Horst Lichter weiter träumen: Die Rehkitz-Keramik, die ihm der „Bares für Rares“-Experte in der Sendung „verlieh“, hatte mit dem Fernseh- und Medienpreis nur bedingt etwas zu tun ...

„Hast du schon einen?“, fragte der Experte Colmar Schulte-Goltz (links) angesichts der Rehkitz-Keramik. Er spielte auf den Medienpreis „Bambi“ an. Horst Lichter verneinte. Feierlich überreichte Schulte-Goltz dem Moderator die Plastik. Leider nur eine Trockenübung. „Möchtest du noch jemandem danken?“, fragte Colmar Schulte-Goltz scherzhaft. Lichter spielte mit und hielt eine Dankesrede: „Ich möchte meiner Mutter danken und dem ganzen Team und dir im ganz besonderen für diese große Ehre.“

„Wow“: Studentin freut sich über die Experten-Schätzung

„Aber ist das normalerweise nicht aus Gold?“, fragte der Moderator. Der Medienpreis würde zwar „goldig aussehen“, so der Experte, doch sei er aus Bronze. Die ersten Exemplare Bambis „waren wie hier aus Keramik“, wusste Schulte-Goltz. „Schade mit dem Krakelee, das ist natürlich so gewollt, aber das ist Geschmackssache“, mäkelte der Moderator.

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„Wann hast du das Bambi überreicht bekommen?“, fragte er Verkäuferin Franka. Colmar Schulte-Goltz lachte über die Doppelbödigkeit. Vom Opa bekam die Studentin das Objekt vor zwei Jahren. Dieser hatte es von Frankas Urgroßmutter geerbt. „Jetzt wird es langsam Zeit, es abzugeben“, fand die Freiburgerin. Der Experte wusste: Der Entwurf stammte von der Bildhauerin Else Bach für die Karlsruher Majolika.

Schulte-Goltz erkannte an der Unterseite „das Basismaterial, den roten Ton“. Danach wurde das Reh glasiert. Die scheinbare Rissbildung - Krakelee genannt - „ist gewollt“, wusste er. Der Experte schätzte auf eine Produktion in den 60er- oder 70er-Jahren.

„Ein Verleger von Filmzeitschriften aus Karlsruhe wurde auf dieses Rehkitz aufmerksam“, berichtete der Experte. Dieser zeichnetet mit der Figur Filmschaffende aus. Interessante Anekdote: Eine der ersten Preisträgerinnen war die Schauspielerin Marika Rökk. Die Tochter der Schauspielerin soll angesichts der Auszeichnung gesagt haben, diese „sieht aus wie Bambi“. Erst seitdem würde der „Bambi“ seinen heutigen Namen tragen, so Colmar Schulte-Goltz.

Franka wünschte sich 50 bis 70 Euro für das Familienstück. „Das ist ein sehr schönes Exemplar“, fand Schulte-Goltz. Er taxierte daher auf bis zu 160 Euro. „Wow!“, freute sich die überraschte Studentin.

Händler: „Bambi“ „kommt genau in die richtigen Hände“

„Aaaw!“, begeisterten sich alle Händler unisono für das süße Reh-Kitz. „Das ist Steinzeug“, erkannte Wolfgang Pauritsch. Er klopfte auf die Plastik. „Hört sich gut an.“ „Das ist ein künstliches Krakelee“, so Pauritsch. „Die Figur gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen“, dozierte der Händler. Aber diese Version sei „wirklich herzallerliebst“.

„Aber das ist doch das Vorbild für den Bambi?“, vermutete Julian Schmitz-Avila zu Recht. „Was wurde zum Zustand gesagt?“, erkundigte er sich. „Es wurden keine Beschädigungen gefunden“, erzählte Franka. „Noch nicht“, mischte sich Susanne Steiger ein. Sollte das eine gemeine Anspielung darauf sein, dass Wolfgang Pauritsch zuvor auf das Reh geklopft hatte? Diese Frage wurde nicht geklärt.

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Friedrich Häusser startete mit 150 Euro. „Wow“, staunte Christian Vechtel über die stolze Startsumme. Franka freute sich, dass die anderen Händler allesamt mitboten – mit Ausnahme von Vechtel. Friedrich Häusser bot bald 250 Euro. Doch Wolfgang Pauritsch ließ sich nicht einschüchtern: „Ich muss weitermachen, mir gefällt das sehr gut.“ Pauritsch bot 260 Euro.

Friedrich Häusser machte das Rennen mit 270 Euro. „Sehr gerne“, entschied sich Franka für den Händler. „Das kommt genau in die richtigen Hände, ich spüre das“, versprach Häusser. Der neue Besitzer war sichtlich begeistert. „Ich muss jetzt warten, bis ich den Bambi mal gewinne, weil kaufen konnte ich ihn ja nicht“, erklärte Pauritsch augenzwinkernd. „Deswegen habe ich es ja genommen, weil ich werde keinen Bambi verliehen bekommen“, lachte Friedrich Häusser. Ob Lichter mal einen erhält? (tsch)