Er brauchte (und bekam) viel Vorbereitung: Wahlkölner Yannik Meyer hat mit EXPRESS.de über seine neue Rolle als Rollstuhlfahrer in „Bettys Diagnose“.
„Sehe Welt mit anderen Augen“Ex-Soapie Yannik Meyer über herausfordernde „Rolli-Rolle“
Bevor Yannik Meyer (33) sich auf den Weg zum Interview mit EXPRESS.de gemacht hat, schaute er noch in die KVB-App: „Acht Aufzüge defekt.“
Früher hätte er diesem Umstand wohl wenig Beachtung geschenkt, doch seit der Ex-„Unter uns“-Star bei „Bettys Diagnose“ eingestiegen ist, hat sich seine Perspektive auf viele alltägliche Dinge verändert. Denn der Kölner mimt in der beliebten ZDF-Serie einen Rollstuhlfahrer.
Yannik Meyer über die Herausforderung einer „Rollstuhl-Rolle“
Als das Angebot kam, musste Yannik Meyer nicht lange überlegen. „Ich habe knapp vier Jahre bei ‚Unter uns‘ mitgespielt und möchte die Erfahrung wirklich nicht missen“, sagt der gebürtige Hamburger. „Die Daily Soap war eine wahnsinnig gute Schule.“
Doch bei der Arbeit für eine wöchentliche Serie bei den Öffentlich-Rechtlichen sei schon deutlich mehr Zeit vorhanden, „sowohl für den Dreh, als auch zur Vorbereitung.“
Einen ganzen Monat hatte er zum Beispiel vor dem ersten Drehtag Zeit, um sich an den Rollstuhl zu gewöhnen, bekam sogar einen Workshop von der Hersteller-Firma. Zum Muskelkater in Rücken und Oberarmen gesellten sich in den ersten Tagen horizonterweiternde Fragen. „Wie bekommt ein Rollifahrer eine Tür auf? Wie komme ich einen Bordstein hoch? Ich sehe die Welt jetzt mit anderen Augen.“
Es sei zudem eine „sehr spannende Herausforderung, glaubhaft einen Menschen zu verkörpern, der seit Jahren im Rollstuhl sitzt“, sagt der Wahlkölner, der mit seiner Serienfigur Finn vor allem eines gemein hat: „Auch mir fällt es schwer, Hilfe anzunehmen.“
Bei ihm gehöre die wilde Partyzeit eher der Vergangenheit an. Lieber Spaziergänge im Grüngürtel und Adenauer Weiher als Clubs und Alkohol. „Muss wohl am Alter liegen“, schmunzelt Meyer.
Die Frage der Fans, ob da vielleicht auch in echt etwas mit seiner Serien-Liebe Ava Edemir laufen könnte, muss er leider verneinen. „Ich bin seit zweieinhalb Jahren glücklich verheiratet. Aber Rona Özkan und ich verstehen uns super. Und bei Kuss-Szenen sind wir ja quasi auf Augenhöhe, weil ich im Rollstuhl sitze“, lacht der 1,94 Meter große Hüne.
Überhaupt sei er vom ersten Drehtag an sehr freundschaftlich aufgenommen worden. „Das macht für mich auch den Reiz an einer Serie aus, dass man wirklich als Team zusammenwächst.“
„Bettys Diagnose“ (wöchentlich ca. 3,6 Mio. Zuschauer) ist eine der am meisten gestreamten Serien im ZDF, besonders bei der jüngeren Zielgruppe. Wie die Resonanz auf seine Rolle ist? Yannik Meyer: „Sehr gut. Das Schöne ist, dass die Fans vor allem auf die Liebesgeschichte anspringen, Inklusion als selbstverständlich wahrnehmen.“