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Neuer beim „Alten“Thimo Meitner ist der erste autistische Ermittler im deutschen TV
39 Jahre lang stand Michael Ande (72) an der Seite des „Alten“ – egal wie der gerade hieß. Dann hörte er auf (hier die ganze Geschichte nachlesen). Jetzt wird ein 23-jähriger Jungspund sein Nachfolger.
Theater-Talent Thimo Meitner stürmt am Freitag (20.15 Uhr) den ZDF-Erfolgskrimi. Und sorgt für ein Novum in der deutschen TV-Geschichte.
Denn er ist als Lennart „Lenny“ Waldmann der erste autististische TV-Ermittler, hat das Asperger-Syndrom. Das zeigt sich gleich in einer seiner ersten Szenen – als ihn die neuen Kollegen Jan-Gregor Kremp (54) und Stephanie Stumph (32) mit Handschlag begrüßen wollen – was ihm überhaupt nicht behagt.
Sein eigener Tick äußert sich etwas anders, wie er erzählt. „Ich habe einen Kontroll-Tick, denn ich kontrolliere Sachen immer noch einmal nach“, sagt Meitner im EXPRESS-Interview offen. „Zu Hause schaue ich oft noch einmal nach, habe ich das gerade tatsächlich dort hingelegt, nicht, dass ich es nachher nicht mehr wiederfinde.“
Im Krimi baut er seinen eigenen Zwang noch aus. Jeder Autist sei anders, betont Meitner. Aber: „In Lenny steckt sicher einiges von mir und umgekehrt. Ich merke an mir selbst, dass etwas von ihm mir in meinem Leben immer mal wieder begegnet.“
So muss auch sein Film-Schreibtisch übersichtlich sein, nichts dürfe schief da liegen. „Alle Stifte sind alle in Reih und Glied. Das kann gut sein, genauso kann es manchmal negativ sein.“
Eine Idee, die Meitner selbst hatte. „Wenn ein Berater dazukommen würde, wäre das für mich sicher interessant und auch gut. Am Anfang hätte es mich aber irritiert, weil ich mich selber erst einmal in die Situation einspielen muss.“
Über allem stünde eine Einstellung, betont der Wahl-Berliner, der in Esslingen (bei Stuttgart) aufwuchs. „Mein Ziel ist, das Ganze würdig wiederzugeben, denn ich habe sehr großen Respekt vor allen Menschen mit Asperger-Autismus und deren Angehörigen. Ich möchte der Sache gerecht werden.“
Nach Dschungel-Star Hanka Rackwitz (47), die an (nahezu autistischen) Zwangsstörungen leidet und auch niemandem die Hand gab, gerät das Thema zum zweiten Mal in wenigen Wochen in den TV-Fokus von Millionen Zuschauern.
Meitner freut sich darüber. Er findet die Beschäftigung mit der Krankheit „interessant und spannend“ – und möchte zur Aufklärung beitragen.