DschungelcampVoting enthüllt großen Irrtum und unerwarteten Glücksgriff von RTL

Mit den Entscheidungen von RTL steht und fällt eigentlich, ob das Dschungelcamp ein Erfolg oder enttäuschend wird. Das waren die Ausreißer.

von Daniel Thiel  (dth)

Nicht nur die Dschungel-Stars, sondern auch viele Zuschauerinnen und Zuschauer in Deutschland haben in den vergangenen Wochen die volle Ladung „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus“ hinter sich gebracht.

Insgesamt 17 Sendetage aus dem australischen Dschungelcamp (abrufbar auf RTL+) liegen hinter uns. Es gab jede Menge Streitereien, viele Tränen – auch zum Schluss beim großen Triumph von Lilly Becker (48) – und, das wurde Tag für Tag auf Social Media deutlich, viele Meinungen aus der IBES-Community.

Dschungelcamp-Fazit: Das waren die beste RTL-Entscheidung und die größte Enttäuschung

Wie in jedem Jahr waren auch 2025 die zwölf Promis dauerhaft auf dem Prüfstand, nur eine schlechte Aktion oder ein Ausraster kann da dafür sorgen, dass die Stimmung kippt – und die Sympathiepunkte dahin sind.

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Über allem steht da natürlich RTL: Immerhin ist der Kölner Sender verantwortlich dafür, das Teilnehmendenfeld zu bestimmen, die Prüfungen zu konzipieren und das Regelwerk aufzustellen.

Der wichtigste Teil, da dürften sich eigentlich alle einig ist, ist es, einen guten Mix bei den zwölf Kandidatinnen und Kandidaten zu finden. Hier stechen in der 18. Staffel zwei Besetzungen heraus – eine besonders gelungene und ein RTL-Plan, der überhaupt nicht aufgegangen ist.

Der Glücksgriff: Jan Köppen (41) sagte vor Dschungel-Start das, was sich viele gedacht haben werden: „Das tut mir total leid, er hat mir vorher leider gar nichts gesagt.“ Über wen? Genau, über den späteren Finalisten Pierre Sanoussi-Bliss (62).

Zwar war der gebürtige Berliner über fast zwei Jahrzehnte in einer bekannten Krimi-Reihe („Der Alte“) zu sehen, allerdings auch da eher als einer von vielen – nicht als Hauptrolle. Darüber hinaus ist sein Ausscheiden mittlerweile schon rund zehn Jahre her.

Schnell wurde klar: RTL wollte Pierre nicht wegen seiner Fanbase oder schlichtweg wegen seiner Bekanntheit durch „Der Alte“. Ihn zeichnete sein Charakter aus – seine Hintergrundgeschichte, sein Humor und seine Art, einerseits ruhig zu sein, dennoch aber in den richtigen Momenten für Unterhaltung zu sorgen.

Was Pierre mit seiner Art – ohne sich auch nur ein bisschen zu verstellen – gegeben hat, hätte auch so manch anderer Staffel gutgetan. Dass den Zuschauerinnen und Zuschauer, viele von ihnen dürften Pierre vorher auch nicht gekannt haben, das gefallen hat, wurde durch seinen Einzug ins Finale verdeutlicht.

Fazit zu Pierre: Hier hat RTL absolut alles richtig gemacht, für diese Besetzung nicht auf die Anzahl der Followerinnen und Follower oder den Bekanntheitsgrad durch Hauptrollen vergangener Tage zu setzen – auch wenn es durchaus ein Risiko war.

Die Entscheidung dürfte dem Sender auch den einen oder anderen Euro durch die vielen Anrufe für Pierre bis ins Finale eingebracht haben. Für die Auswahl der Promis beauftragt RTL übrigens seit Jahren die Produktionsfirma „ITV“ um Reality-Chefin Pamela Kretzschmar. Während der Staffel lobte RTL-Unterhaltungsboss Markus Küttner schon: „In diesem Jahr hatte Pamela ein ganz besonders gutes Händchen.“ Das traf aber nach EXPRESS.de-Meinung nicht auf alle zwölf Promis zu.

Das hat dafür überhaupt nicht funktioniert: Im Camp war Pierre letztlich der drittälteste Kandidat. Noch älter waren nur Jörg Dahlmann (66) und Jürgen Hingsen (67).

Im Gespräch mit EXPRESS.de verriet Hingsen, dass RTL nicht erst zur Anfrage für das Dschungelcamp 2025 auf ihn zukam, sondern es in den vergangenen Jahren immer wieder Anfragen für ihn gegeben hätte.

Bis zur Zusage einige Monate vor dem Einzug in den australischen Dschungel habe der ehemalige Weltklasse-Leichtathlet allerdings immer abgesagt. Nun war Hingsen bereit – und der Kölner Sender bekam den Mann, an dem schon länger gebaggert wurde.

Eine Aufgabe, die häufig mit Hingsen in Verbindung gebracht wurde: Für ihn sollte gewissermaßen die Rolle des „Camp-Papas“, schon aufgrund seines Alters prädestiniert sein. Der gebürtige Duisburger bestätigte auch, dass seine ruhige Art ein Aspekt gewesen sei, wieso er für das Format angefragt wurde.

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Das Problem, das sich in den vergangenen Wochen herausstellte: Hingsen war zweifelsohne zu ruhig – zumindest zu ruhig, um mit den vielen aufgedrehten Kandidatinnen und Kandidaten mit Reality-TV-Erfahrung mitzuhalten oder zumindest auf sie zu reagieren.

Innerhalb der wenige Tage des mittlerweile 67-Jährigen im Camp wurde es in den Übertragungen zu einer Art Running Gag, dass sich Hingsen kaum bei den großen Themen im Camp einbrachte – und gerne mal aufkommende Aufruhr einfach verschlief.

Im Grunde blieb nur Jürgens Monolog, in dem er Maurice Dziwak (26) erklärte, er müsse in Sachen Allgemeinwissen stark nachholen, in Erinnerung. Dass Jürgen und das Dschungelcamp kein wirkliches Match waren, daraus machte er auch bei seinem Aus als erster Promi keinen Hehl.

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Enttäuscht war er nicht, wütend schon gar nicht – zumal er so am längsten von allen IBES-Star die Zeit in der Sechs-Sterne-Unterkunft Hotel Imperial genießen konnte.

Allein aus dem Grund dürfte die Dschungel-Teilnahme für Hingsen kein Fehler gewesen sein – zumal er auch nichts machte, was ihn in Verruf gebracht hätte.

Fazit: In jeder Staffel, in der ein besonders ruhiger Kandidat als erster seine Sachen packen muss, lässt sich aber sagen: Da hat sich RTL komplett geirrt. Denn Hingsen konnte mit seiner Art der Staffel überhaupt nicht seinen Stempel aufdrücken – und es ehrt ihn eigentlich, dass er nicht begann, sich zu verstellen.

Dieses Mismatch wurde aber direkt von den Zuschauerinnen und Zuschauern bestraft. Der Irrtum wurde einfach schon an Tag neun, als die Fans erstmals einen Star rauswählen konnten, direkt bestraft.