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„Grill den Henssler“Star-Koch mault Laura Wontorra an: „Jetzt geh mir nicht auf den Sack!“

Steffen Henssler undLaura Wontorra bei „Grill den Henssler“ am 1. Mai 2022.

Steffen Henssler fühlte sich von Moderatorin Laura Wontorra beim Balance-Act des Gläserstapelns unter Druck gesetzt. Das Bild zeigt beide dabei in der aktuellen Ausgabe von "Grill den Henssler" am 1. Mai 2022.

Schlechte Laune bei Star-Koch Steffen Henssler: der maulte Moderatorin Laura Wontorra bei „Grill den Henssler“ an: „Jetzt geh mir nicht auf den Sack!“

Schluss mit lustig. Das sagt sich Mario Barth, seit 25 Jahren Komiker, ja nicht so oft. Nach drei Niederlagen bei Gasteinsätzen bei „Grill den Henssler“ will er es jetzt aber ein für allemal wissen: Als leidenschaftlicher Hobbykoch (mit eigener Profiküche daheim) fordert er den Küchengroßmeister Steffen Henssler zum Duell Mann gegen Mann, Gang gegen Gang. Im Alleingang, ohne Verstärkung weiterer Promis und ohne vorab zu wissen, um welche Gerichte es sich handelt!

Das Größte seit – mindestens – Erfindung der Blockschokolade! In diese Höhen stilisiert Moderatorin Laura Wontorra das Kochduell der guten Buddys Barth und Henssler zum „Kampf der Giganten“, zum „Duell der Alpharüden“.

„Grill den Henssler“: Comedian Mario Barth tritt gegen den Steffen Henssler an

Allerdings, in der Tat: Das gab es noch nie, dass ein Promi-Bruzzler den Maître zum direkten Showdown forderte. Warum das Ganze? Bevor Barth erklären kann, grätscht ihn Henssler verbal ab: „Weil er so viel Kohle kriegt, dass für andere nix mehr übrig bleibt.“ Na, denkt der Zuschauer, das kann ja heiter werden. Und, zum Glück, das wird es auch.

Alles zum Thema Laura Wontorra

Wenn zwei Lautsprecher ihres Metiers aufeinander treffen, kann das schiefgehen. Beim „Mario-Special“ von „Grill den Henssler“ (VOX) wird es ein Genuss. Denn der Ehrgeiz der beiden Protagonisten schürt den Wettstreit und konzentriert ihn auf das wesentliche: Leistung. Oder wie es Steffen Henssler formuliert: „Erst 'ne große Fresse haben – dann aber auch abliefern.“ Das gelingt.

Natürlich können sich beide den einen oder anderen Kalauer, die eine oder andere Zote nicht verkneifen. Insgesamt aber werden die Verbalsticheleien eingesetzt wie wohldosiertes Gewürz - es überstrahlt nicht die eigentliche Kunst, sondern fördert sie.

Den beiden Küchen-Kombattanten wird nichts geschenkt. Schon bei der Vorspeise („Rindfleischsuppe mit Markklößchen und Eierstich“) stöhnen beide. Aber nicht vor Lust. „Boah, das ist ein 1.000 Jahre altes Gericht“, mault Henssler, „und genauso lange habe ich es nicht mehr gekocht.“

Und Barth: „Alter, jetzt geht mir echt der Stift.“ Gut, dass er mit Koch-Coach Kristof Mulack wenigstens eine Verstärkung an der Seite hat. „Ich hab das so 'ne Variante“, meint der Sieger von „The Taste 2015“, schränkt aber ein: „Aber keine Ahnung, ob das klappt.“

Henssler wird mit dem Gericht nicht warm, aber es wird ihm heiß beim Gedanken, was passiert, wenn er verliert. Barth lässt auch keinerlei Zweifel: „Wenn ich das gewinne, wenn ich nur einen Gang gewinne, renn ich ein Jahr durch die Gegend und sag allen Leuten: 'Haste jesehn? Haste jesehn?'!“ Wontorra ist beeindruckt vom Selbstbewusstsein des Komikers. „Hast du denn gar keine Angst?“, fragt sie. „Doch, aber das kann ich nicht sagen: Die Leute gucken doch zu.“

Es ist ein Genuss, wie sich die beiden „Testosteron-Tsunamis“ (O-Ton Wontorra) ins Zeug legen - und wie sie der Verzweiflung ob der Markklößchen trotzen. „Kann es sein, dass einer der besten TV-Köche Deutschlands an einem Rezept scheitert, dass jede Oma im Schlaf könnte?“, unkt Wontorra - und wenn man Hensslers (und auch Barths) Mimik richtig deutet, dann könnte sie richtig liegen.

Als die Jury erscheint, wird keiner ruhiger. Denn Christian Rach, „der Herr Llambi der Grill-den-Henssler-Jury“ (Mario Barth) legt die Messlatte hoch: „Mario ist ja viel mehr als ein Hobbykoch und Steffen ist ein großartiger Koch. Also erwarte ich auch großartiges Essen.“

„Grill den Henssler“: Koch verzettelt sich bei Balance-Akt und mault Wontorra an

Bei der Vorspeise wird die Latte schon mal gerissen. Die Klößchen lösen sich teilweise auf, der Eierstich ist suboptimal. Rach wertet 6:4 für Barth. Mirja Boes ist mit der „Hochzeitssuppe“ auch nicht zufrieden. „Wenn's nach beiden Tellern geht, wird diese Ehe nicht lange halten.“ 5:4 für Henssler. Aber Reiner Calmund sorgt für helle Mienen. „De Brühe is dat wichtigste anner Suppe“, kündet er, „und die war jot“. Sein 9:8 für Henssler („Da war mehr Feuer drin!“) sorgt für ein 18:18-Remis in der Vorspeise.

Die erste Küchen-Competition verhaut Henssler, weil er viel zu großspurig und unkonzentriert rangeht, die zweite - das „Abbauen einer Gläser-Pyramide - muss absolviert werden, während der Hauptgang ("Paniertes Kotelett mit Spitzkohl und Kartoffeln") zubereitet wird. Das Balance-Spiel ist nicht nur kniffelig, sondern lästig, weil es die Zeit frisst. Henssler verliert und wird hektisch, als Wontorra „Noch 30 Sekunden“ ansagt. „Jahaa“, mault er „jetzt geh mir nicht auf den Sack!“

Die Speisen versöhnen die Juroren. Mirja Boes ist „ganz beseelt“ und Calli Calmund haut den ersten Zehner („Sensationell!“) für Henssler raus. Obwohl Rach flacher wertet, kommt am Ende ein 25:24 für Henssler raus, der durch die letzte Küchencompetition (Wer lässt sich länger an einer Reckstange hängen?) weiter aufschließt. Vor dem letzten Gang steht es 46:48 gegen den Gastgeber.

Und entscheiden muss ausgerechnet das Dessert. „Dessert hat nix!“, sind sich die beiden Gegner in ihrer Aversion gegen Nachspeisenzubereitung einig. Aber angesichts der Bestellung „Quarkbällchen mit Himbeersauce“ wird die Hektik in der Gästeküche richtig groß. Denn auch Kristof Mulack hat keinen rechten Schimmer. Was hilft in solchen Fällen? Spicken!

„Ey, du bist ja schlimmer als ich“, blafft Henssler, als er merkt, dass Mulack einfach das, was Henssler tut oder Wontorra im Plausch offenbart, eins zu eins als Instruktion an Barth weitergibt. Henssler feixt: „Wer beim Dessert bei mir abschaut, muss wirklich verzweifelt sein.“

Als Mulack das aber auf die Spitze treibt, wird Henssler böser: „Ey, du bist vielleicht ne F....!“, ruft er. Da ist er wieder, der kleine Verbalteufel. Wo kommt der mit seinem Hang zu Kraftausdrücken her, will ein Zuschauer wissen. Henssler: „Da kann ich nix für, das ist in mir drin. Das ist so ne Art Koch-Tourette.“

Das macht nichts, Herr Barth mag es verbalkomisch ja auch eher deftiger. Aber den Comedy-Vogel schießt Christan Rach ab, als er die Teller bewertet. „Mir macht der ganze Abend ja Sorgen“, leitet er ein und die Nerven der Köche spannen sich. „Nun, der rote Teller hat sich stets bemüht, aber...“ In die Kunstpause schimpft Henssler los „Alter, du redest Sch....!“, ehe er Rachs Fortsetzung realisiert: „... er hat seine Bemühungen perfekt umgesetzt: Besser kann man das nicht machen. Zehn Punkte!“

Die Wertung des Juroren-Scherzkekses ebnet Henssler den klaren Sieg in der Nachspeise (26:21), weshalb es auch zum Gesamtsieg (72:69) reicht. Gewonnen haben an diesem Abend aber alle, vor allem die Zuschauer. Diese Special-Staffel macht wirklich Spaß und Appetit auf mehr. (tsch)