„Höhle der Löwen“Genialer Rollstuhl bekommt keinen Deal – warum?

„Die Höhle der Löwen“ 2021: (von links) Carsten Maschmeyer, Dr. Georg Kofler, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel.

„Die Höhle der Löwen“ 2021: (von links) Carsten Maschmeyer, Dr. Georg Kofler, Nils Glagau, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel. Beim Rollstuhl haben sie sich gegen einen Deal entschieden.

„Die Höhle der Löwen“: Das Schweizer Start-up Scewo forderte für einen Rollstuhl eine Rekordsumme von den Investoren. Das Start-Up erklärt gegenüber Express.de, wie es nach der Show für die drei Gründer weiterging.

Köln. Bei „Die Höhle der Löwen“ 2021 hat ein genialer Rollstuhl die Investoren komplett umgehauen. Gefordert wurde eine riesige Investitionssumme – die höchste in der Geschichte der Show. 

Nach der Show am 11. Oktober 2021 erklärten die Gründer von Scewo Express.de, wie es für sie weitergeht und wie sie auf die Sendung zurückblicken.

Höhle der Löwen: Rollstuhl bekommt keinen Deal

„Scewo“ ist der Name des Start-ups, das es schaffen will, die Löwen von sich zu überzeugen. Doch bevor die drei Gründer Thomas Gemperle (34), Pascal Buholzer (29) und Bernhard Winter (27) ihr Produkt vorstellen, machen sie den Investoren eine echte Ansage: „Wir haben den wohl größten Kapitalbedarf, der je in der ‚Höhle der Löwen‘ gefordert wurde. Wir benötigen fünf Millionen Euro!“

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Bernhard Winter, Pascal Buholzer und Thomas Gemperle präsentieren mit dem „scewo Bro“ einen Treppensteigenden Elektrorollstuhl. Sie erhoffen sich ein Investment von 5 Millionen Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.

Bernhard Winter, Pascal Buholzer und Thomas Gemperle präsentieren am Montagabend (11. Oktober) mit dem „Scewo Bro“ einen Treppensteigenden Elektrorollstuhl. Sie erhoffen sich ein Investment von fünf Millionen Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen.

Die Reaktion der Löwen und der Löwin ist eindeutig: „Was? Fünf Millionen?“, wiederholt Dagmar Wöhrl ungläubig und auch Nico Rosberg schnappt nach Luft. Im Gegenzug bieten sie den potenziellen Investoren 10 Prozent Anteile an der Firma. Das entspricht einer Unternehmensbewertung von 50 Millionen Euro.

Traurig, aber wahr: Am Ende konnten die Gründer keinen Deal mit einem der Löwen oder der Löwin aushandeln. War es einfach nur Geiz, der die Löwen vom Deal für den Rollstuhl abhielt?

„Höhle der Löwen“ 2021: Kein Rollstuhl-Deal, aber Geld trotzdem gesammelt

Auf EXPRESS.de-Nachfrage äußerte sich das Unternehmen zu dem geplatzten Deal: „Wir blicken sehr positiv auf die Sendung zurück und es war eine sehr spannende Erfahrung. Wir sind auch nicht enttäuscht, dass es keinen Deal gab, da uns bewusst ist, dass fünf Millionen ein relativ großer Betrag ist um einfach mal schnell zu investieren.“

Trotz Nicht-Deal – nach der Aufzeichnung der Sendung konnte der Elektrorollstuhl-Hersteller erfolgreich eine rund 8 Millionen Euro Finanzierungsrunde abschließen. Mit diesem Kapital soll das Firmenwachstum sowie die internationale Expansion vorangetrieben werden. Das sind doch gute Nachrichten nach dem Misserfolg bei dem Löwen.

„Höhle der Löwen“: Rollstuhl ohne Deal, Scewo schreibt trotzdem Geschichte

Doch was ist das für ein Produkt, das so viel Geld benötigt? „Wir haben den wohl coolsten Elektrorollstuhl der Welt entwickelt. Scewo BRO ermöglicht es Rollstuhlfahrern, im Alltag eine riesige Freiheit zu erlangen“, stellt Thomas Gemperle ihre Entwicklung vor. 

Denn: „Wir haben den ersten alltagstauglichen Rollstuhl geschaffen, der selbständig Treppen hoch- und runtersteigen kann“, erklärt Bernhard Winter. Steuern lässt sich das Gefährt über das iPhone oder die Steuerkonsole und den Joystick.

Die Gründer führten den Löwen das Gerät und seine Funktionen vor. „Absolut krass!“, betonte Wöhrl und Nico Rosberg staunte: „Wahnsinn!“. Ralf Dümmel schloss sich seinen Kollegen an: „Wir haben sehr viel gesehen, hier in der Höhle der Löwen, aber es war selten so beeindruckend!“

„Höhle der Löwen“: Was kann der Rollstuhl von Scewo?

Was kann der geniale Rollstuhl aus der „Höhle der Löwen“? Insgesamt stehen fünf verschiedene Modi zur Auswahl, neben dem Treppen- und dem Fahrmodus auch ein Höhenverstellmodus, der es den Rollstuhlfahrenden ermöglicht, auf Augenhöhe zu sprechen, oder zum Beispiel beim Einkaufen an höhere Regale zu kommen. 

Mit ihrer Erfindung möchten die Gründer die Rollstuhl-Industrie revolutionieren: „Wir sagen immer, wir bauen den Tesla unter den Rollstühlen!“, so Winter überzeugt.

„Bei Tesla können Sie nicht mehr einsteigen. Bei uns schon!“ Selbstbewusst sind die Gründer jedenfalls und die Löwen mehr als baff. Kein Wunder bei der Summe...

„Die Höhle der Löwen“: Rollstuhl bekommt keinen Deal

Ralf Dümmel kündigte als erster an, aus dem Deal raus zu sein. Zwar lobte er die Gründer und deren Produkt, trotzdem könne er nicht als Investor einsteigen. Auch Dagmar Wöhrl war von der hohen Investitonssumme abgeschreckt und zog sich schnell aus dem Deal zurück.

V.l.: Pascal Buholzer, Bernhard Winter und Thomas Gemperle präsentieren mit dem "scewo Bro" einen Treppensteigenden Elektrorollstuhl. Sie erhoffen sich ein Investment von 5 Millionen Euro für 10 Prozent der Anteile an ihrem Unternehmen. Die Verwendung des sendungsbezogenen Materials ist nur mit dem Hinweis und Verlinkung auf TVNOW gestattet.
Foto: RTL / Bernd-Michael Maurer

Pascal Buholzer, Bernhard Winter und Thomas Gemperle präsentierten am Montagabend mit dem „Scewo Bro“ einen Treppensteigenden Elektrorollstuhl in der Höhle der Löwen. Zu sehen am 11. Oktober 2021 Uhr bei RTL oder bei TVNOW.

Dr. Georg Kofler erklärte: „Mir ist der Weg zu steinig und zu lang“, die Unternehmensbewertung von 50 Millionen könne erst in einigen Jahren erreicht werden, so ist sich der Löwe sicher. Auch Carsten Maschmeyer gab den Gründern nach Rücksprache mit seinem Investoren-Team ein „Nein“.

Und Nico Rosberg? „Ich würde sehr gerne Teil eurer Reise sein, es gibt aber ein Problem.“ Denn auch ihm waren die fünf Millionen Euro zu viel. „Das sprengt für mich alle Rahmen. Ich kann mir das leider nicht erlauben.“ Geiz hin oder her: Das Start-up musste also ohne Deal die Heimreise antreten, denn die Mega-Investition war den Löwen schlichtweg zu teuer. (mei)