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Heute Tinder, damals „Herzblatt“Erinnern Sie sich noch an die sexy Stimme von Susi?

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Showmaster Rudi Carell und seine Assistentin Susi Müller posieren am 27. August 1992 in Berlin für eine neue Staffel „Herzblatt“.

von Mirko Wirch  (wir)

Köln – Sie waren die Vorreiter von Tinder oder der heutigen Dating-Sendungen wie „Bauer sucht Frau“ oder „Are you the One“. Denn schon in den 1990er Jahren wussten die Menschen, dass „Nur die Liebe zählt“ und irgendwo da draußen für jeden das perfekte „Herzblatt“ ist.

Die Suche nach der großen Liebe kommt ins Fernsehen

Die Liebe und die Suche nach ihr ist so alt wie der Mensch selbst. Das wussten auch die Programm-Chefs der deutschen TV-Sender. Ob Privat- oder Öffentlich-Rechtlich, die Kuppelshows eroberten die Fernsehlandschaften.

Doch was ist aus den Sendungen wie „Herzblatt“ oder „Nur die Liebe zählt“ geworden? Die ein oder andere Sendung wagte im letzten Jahrzehnt nochmal ein Comeback, doch heute gehören sie der Vergangenheit an. Grund genug, die Herzens-Sendungen nochmal hochleben zu lassen und in Erinnerungen zu schwelgen.

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Das „Herzblatt“: Ein „Picker“ und drei Kandidaten

Den Anfang machte das „Herzblatt“. Die Sendung ging am 9. Oktober 1987 zum ersten Mal in der ARD auf Sendung und ist damit so etwas wie die Großmutter aller Kuppel- und Datingsshows. Wie üblich kam das Vorbild für eine solche Sendung auch in diesem Fall aus den USA. Dort hieß das Format „The Dating Game“.

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Am Freitag, 3. Januar 2003 präsentierte Moderator Jörg Pilawa eine Folge des „Herzblatt“, bei dem Männer ihren perfekten männlichen Partner suchten.

Pro Folge durften ein Mann und eine Frau, die als „Picker“ bezeichnet wurden (abgeleitet vom englischen Verb „to pick“ was so viel bedeutet wie „aussuchen“) aus jeweils drei Kandidaten des anderen Geschlechts ihr „Herzblatt“ auswählen.

Zwischen dem Glück steht nur eine Wand

Der „Picker“ durfte den drei Kandidaten nacheinander spezielle Fragen stellen, auf welche sie dann einzeln antworten durften. Meist waren das Fragen nach dem Muster „was würdest du machen, wenn…“. Die Antworten der befragten Kandidaten sollten dabei möglichst charmant und witzig sein.

Während der gesamten Befragung waren „Picker“ und Kandidaten durch eine Wand voneinander getrennt und sahen sich erst, als der „Picker“ seine Wahl getroffen hatte.

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Die Sendung „Herzblatt“ gehörte zu den ersten Kuppelsendungen im deutschen Fernsehen.

Jedes Paar bekam eine mit einem Hubschrauberflug startende Reise geschenkt und berichtete – getrennt voneinander befragt – in der nächsten Sendung von seinen Eindrücken.

„Herzblatt“: Kai Pflaume auf der Suche nach der großen Liebe

Auch spätere Prominente versuchten über diese Sendung ihre bessere Hälfte fürs Leben zu finden. So hoffte beispielsweise 1991 ein gewisser Kai Pflaume aus Frankfurt, dass er von den drei Kandidaten hinter der Wand später der Auserwählte wird.

Ausgerechnet Kai Pflaume, der später mit einer Konkurrenzsendung von „Herzblatt“ seine persönliche Moderatoren-Karriere starten sollte, suchte über diese Sendung die Frau an seiner Seite. Damals war er jedoch noch ein 24-jähriger junger Mann, der zu diesem Zeitpunkt gerade eine Ausbildung zum Wertpapierhändler an der Börse machte.

Hier lesen Sie mehr: Als Kandidat: Kai Pflaume war 1991 bei „Herzblatt“ dabei

Die Kandidatin Ute Sievers wählte am Ende tatsächlich auch Kai als ihren Auserwählten aus. Nach der Sendung ging es für die beiden nach Fieberbrunn nach Österreich. Die große Liebe wurde es für die beiden leider nicht.

„Herzblatt“: Günther Jauch als Wunschkandidat

Der Moderatoren-Job bei der beliebten Kuppelshow war jedoch so sicher wie der Trainer-Job beim Hamburger SV. Insgesamt moderierten bis zur Absetzung der Show im Jahr 2005 sieben Moderatoren die Show. Lediglich eine davon war eine Frau.

Angefangen bei der holländischen Showmaster-Legende Rudi Carell, der von 1987 bis 1993 insgesamt sechs Staffeln moderierte.

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Entertainer Rudi Carrell, aufgenommen in Köln (Archivfoto vom 10.12.2003).

Auf den charmanten Holländer folgte zum Ersten und nicht letzten Mal ein Österreicher. Von 1993 bis 1997 moderierte Rainhard Fendrich die Staffeln sieben bis zehn.

Nach dem österreichischem Liedermacher durfte sich mit Hera Lindt zum ersten und einzigen Mal eine Frau als Moderatorin der Show versuchen. Sie moderierte vom 9. Oktober 1997 – 12. Juli 1998 die elfte Staffel.

Nach ihr folgten bis zum Ende von „Herzblatt“ im Jahr 2005 mit Christian Clerici, Pierre Geisensetter, Jörg Pilawa und Alexander Mazza drei weitere Moderatoren.

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Günther Jauch moderiert seit über 20 Jahren die Sendung „Wer wird Millionär”.

Eigentlich hatten die Macher der Sendung aber jemand ganz anderen auf dem Plan. Günther Jauch, der den meisten Zuschauern als Moderator der RTL-Quizshow „Wer wird Millionär“ bekannt ist, sollte die Kuppelshow führen. Der Kult-Moderator lehnte jedoch dankend ab, da er sich nicht als Partnervermittler sah.

Susi Müller – die attraktive Off-Stimme

Egal wer die Show moderierte, die Stimme aus dem Off blieb die gleiche. Susanne „Susi“ Müller (53) wurde mit ihrer einzigartigen Stimme in der Sendung bekannt. Die berühmte Frage: „Wer soll denn nun dein Herzblatt sein?“ ging in die Fernsehgeschichte ein und wurde als „erotischste Stimme Deutschlands“ bezeichnet. Doch was macht die Frau mit der attraktiven Stimme heute?

Nach dem Ende der Sendung arbeitete Susanne Müller als Radio-Moderatorin und Synchronsprecherin. Außerdem lieh sie Navigationssystemen ihre Stimme und nahm eigene Hörbucher auf.

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Susanne „Susi“ Müller (rechts) war bis zum Schluss die „Stimme aus dem Off“ beim „Herzblatt“. Unser Foto zeigt sie am 14. April 2000 mit Moderator Pierre Geissensetter bei der 350. Folge der Sendung.

In 18 Jahren „Herzblatt“ fanden sich insgesamt 926 Paare wovon zwei am Ende sogar heirateten.

„Traumhochzeit“: Drei Paare im Kampf um eine Hochzeit

Ebenfalls zu den „Klassikern“ des Verkupplungs-Fernsehen, auch wenn es streng genommen keine solche Sendung war, gehörte die Sendung „Traumhochzeit“. Diese startete am 19. Januar 1992 auf RTL und wurde in ihrer originalen Form bis zur Jahrtausendwende 2000 von Linda del Mol moderiert.

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Die niederländische Moderatorin Linda De Mol in der damalige Kulisse der RTL- Fernsehshow „Traumhochzeit“ (Archivfoto vom 17. März 1992).

Das Konzept der Sendung bestand darin, dass drei heiratswillige Paare in verschiedenen Spielen um den großen Gesamtpreis, einer kompletten Traumhochzeit, gegeneinander antraten.

Um in die Sendung zu kommen, musste einer des Paares sich und seinen Partner bei der Sendung anmelden. Doch der andere durfte nichts davon erfahren. Es sollte eine Überraschung sein.

Teil dieser Überraschung war auch ein Heiratsantrag. Zusammen mit dem Sender dachte sich der Antragmacher eine Szenerie aus und fragte seinen Partner die Fragen aller Fragen. Dieses Video wurde dann später in der Sendung gezeigt.

„Traumhochzeit“: Showhochzeit als Höhepunkt

Der Höhepunkt der gesamten Show kam, als die Braut des Gewinner-Paares in ihrem Brautkleid die Treppe hinabstieg. Direkt im Studio wurde dann eine „Showhochzeit“ vor den Studiogästen und den Freunden und Verwandten des Paares abgehalten.

Fragt sich, wie viele dieser Hochzeitspaare heute, 20 Jahre nach Absetzung der Show, noch zusammen sind. Genaue Zahlen gibt es dazu nicht. Doch ist zum Beispiel auf „Fernsehserien.de“ von einer Userin ein Kommentar aus dem Jahr 2015 zu lesen, dass sie und ihr Partner an der 80. „Traumhochzeit“-Sendung im Jahr 1999 teilnahmen, gewannen und zumindest zum Zeitpunkt ihres Kommentars immer noch glücklich zusammen waren.

„Traumhochzeit“: Neuauflagen floppten

Die Sendung „Traumhochzeit“ gab es als solche bis ins Jahr 2000. Nach einer einmaligen Neuauflage am 11. Mai 2008 des ZDF versuchte es RTL im Jahr 2012 ebenfalls mit einem Relaunch der Sendung.

Am 21. Dezember 2012 strahlte der Privatsender eine Folge aus, die von Susan Sideropoulos und Yared Dibaba moderiert wurde. Jedoch wurde diese Neuauflage nach der zweiten Sendung im Jahr 2013 wieder eingestellt, da sie nicht den Quotenerwartungen genügte.

„Nur die Liebe zählt“: Kai Pflaumes Fernseh-Beginn

Mit der Sendung „Nur die Liebe zählt“ beginnt die Fernseh-Karriere eines ehemaligen „Herzblatt“-Kandidaten. Kai Pflaume, der in der ARD-Sendung als Kandidat zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen war, präsentierte ab dem 12. September 1993 diese Sendung.

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Kai Pflaume moderierte von 1993 bis 2011 die Sendung „Nur die Liebe zählt”.

Die ersten beiden Staffeln strahlte RTL aus. Die erste Staffel lief jeweils am Sonntagabend, die zweite am Samstagabend. Jeweils von 19.10 Uhr bis 20.15 Uhr. Ab dem Jahr 1995 lief die Liebesshow dann auf Sat1.

„Nur die Liebe zählt“: Nicht nur Partnersuche im Mittelpunkt

Im Studio treten Menschen auf, die entweder einen Partner finden möchten, sich bei ihrem aktuellen Partner bedanken möchten oder sich bei ihrem Partner entschuldigen wollen. Daneben wird die Sendung auch oft dafür genutzt, um lange vermisste Elternteile oder Freunde wieder zu treffen.

Durch einen Laptop erfahren sie dann, wie es dem so lange vermissten Menschen geht, wo er lebt, warum dieser sich nicht gemeldet hat. Dann wird die Person an einen Ort gefahren, wo dieser Mensch schon auf ihn wartet.

Die im Studio überraschten Gäste werden für alle sichtbar auf einen großen Bildschirm über die gesuchte Person informiert, die kurz danach erscheint.

„Nur die Liebe zählt“: Absetzung nach 18 Jahren

Wie bei „Herzblatt“ war auch für „Nur die Liebe zählt“ nach 18 Jahren Schluss. Am 24. März 2011 gab Sat.1 bekannt, die Show werde aufgrund der geringen Zuschauerzahlen sofort abgesetzt.

Drei Jahre nach der Absetzung des Originals, am 16. Dezember 2014, zeigte Sat.1 eine Neuauflage von „Nur die Liebe zählt“ mit Wayne Carpendale als Moderator.

Aufgrund der zu geringen Quoten wurde jedoch bereits am 23. Dezember 2014 wieder die letzte Folge gesendet. (mir)