Schauspieler Tom Keune (46) ist homosexueller Vater von drei leiblichen Kindern. Von seinem Leben mit seiner Regenbogenfamilie in Berlin hat er im Interview mit EXPRESS.de erzählt.
Ein Vater, zwei Mütter, drei KinderStar aus ARD-Serie über den Alltag mit seiner Regenbogenfamilie
Seine beiden Söhne sind drei und vier, seine Tochter ist sieben Jahre alt – die Kinder haben zwei Mütter und einen Papa. Mit der einen Mama war Keune auf dem Gymnasium. Irgendwann trafen sich die beiden wieder, dann lernte der Schauspieler auch die heutige zweite Mama kennen.
„Irgendwann haben sie mir die Frage gestellt, ob ich mir vorstellen könnte, der Vater ihrer Kinder zu sein“, erinnert sich Keune.
Tom Keune: Homosexueller Schauspieler über seine Familie
„Sie dachten, dass das gut funktionieren könnte, da wir den gleichen Blick auf das Leben haben. Und ja, es ist etwas, was sehr gut funktioniert. Da ist eine Sicherheit da und ein Netz, das uns allen sehr guttut“, verrät er.
Die Familie lebt in Berlin, Tom Keune und das lesbische Paar haben zwei getrennte Wohnungen. Der Lebensmittelpunkt der Kinder ist bei den Mamas. „Ich sehe die Kinder aber zweimal die Woche ungefähr. Und habe deshalb Kinderzimmer und so weiter“, erzählt der Schauspieler und gibt dann einen Einblick in den Familienalltag.
„Es ist schon viel zu organisieren, aber wir sind halt auch immer einer mehr. Meine Tochter macht Karate, die Jungs jetzt auch, dazu gehen sie Bouldern, es sind schon viele Termine. Die Oma und die Patentante wohnen aber auch noch mit im Haus, wir sind also eine große bunte Familie“, so der 46-Jährige, der sich 2021 im Rahmen der „Acting Out“- Kampagne öffentlich als homosexuell identifizierte.
Schauspieler Tom Keune: „Wir stehen mit beiden Beinen im Leben“
Er sagt: „Normal ist meine Familie für die Leute definitiv nicht. Ich als Mann werde eigentlich immer heteronormativ gelesen, wenn ich jemand neuen kennenlerne.“
Tom Keune lässt EXPRESS.de an seinen Erlebnissen teilhaben: „Wenn ich von meiner Familienkonstellation erzähle, dann fängt es in den Köpfen der Leute erstmal an zu rattern, was meine Aufgabe darin ist. Aber wir stehen mit beiden Beinen im Leben. Wir gehen gemeinsam zu Ämtern, in die Schule und sonst wohin, das wird nie in irgendeiner Weise thematisiert oder problematisiert.“