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Chaos im ZDFLauterbach irritiert mit Corona-Ankündigung – Moderator Lanz perplex: „Ist das offiziell?“

Karl Lauterbach bei Markus Lanz in der Sendung am Dienstagabend (5. April).

Karl Lauterbach bei Markus Lanz in der Sendung am Dienstagabend (5. April).

Doppelte Kehrtwende am Dienstagabend (5. April 2022) bei „Markus Lanz“ im ZDF. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sorgte mit einer Corona-Ankündigung für Verwirrung und Fragezeichen in der Runde.

von Jan Voß  (jv)

Überraschung in der ZDF-Talkshow „Markus Lanz“: Eigentlich ging es in der Sendung am Dienstagabend in weiten Teilen um den Ukraine-Krieg. Doch als das Thema Corona auf den Tisch kam, packte Gesundheitsminister Karl Lauterbach eine politische Entscheidung aus, mit der so wohl niemand gerechnet hätte.

Es ging um die Isolationsregeln. Die Gesundheitsämter seien derzeit einfach nicht mehr in der Lage, die Quarantäne und auch die Isolation zu verfolgen. „Die Gesundheitsämter sind schlicht und einfach komplett überlastet“, brachte es Karl Lauterbach auf den Punkt. Sein Vorschlag zur eigenverantwortlichen Quarantäne sei aus dieser Notlage der Gesundheitsämter heraus entstanden.

Karl Lauterbach sorgt bei „Markus Lanz“ für Überraschung

Am 1. Mai sollte die Isolationspflicht für Corona-Infizierte nun auslaufen. Karl Lauterbach hatte dafür massive Kritik einstecken müssen. Bei „Markus Lanz“ sorgte der Gesundheitsminister jetzt aber für eine Überraschung.

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Lauterbach im ZDF: „Diesen Punkt, dass sich die Infizierten (…) selbst isolieren und nicht mehr durch das Gesundheitsamt aufgefordert werden, den werde ich wieder einkassieren.“ Das Signal, das davon ausgehe, dass jeder selbst über seine Isolation entscheiden könne, sei zu „negativ“ und „verheerend“.

Moderator Markus Lanz traut seinen Ohren nicht

Markus Lanz glaubte zunächst, nicht richtig gehört zu haben. Der ZDF-Moderator musste verwirrt lachen und fragte nach: „Ist das jetzt die Ankündigung hier?“ Lauterbach bestätigte: Ja, das sei die Ankündigung. „Das wird morgen noch offiziell werden.“

Man müsse als Minister auch in der Lage sein, Dinge zu korrigieren, verteidigte Karl Lauterbach seine Kehrtwende.

Daher sollten die Gesundheitsämter auch nach dem 1. Mai 2022 weiter Isolationsbescheide ausstellen - obwohl „das nicht kontrolliert werden kann“ und die Gesundheitsämter ohne den bürokratischen Aufwand „mehr Zeit hätten, was anderes zu machen“, wie Lauterbach betonte.

Karl Lauterbachs Kehrtwende sorgt für Verwirrung und Fragezeichen

Bei den Menschen sei jedoch angekommen, er halte Corona jetzt für „harmlos“. Dies „schadet mehr“, als an den in der Praxis obsoleten Isolationsbescheiden festzuhalten, erklärte der Minister. Bei der Quarantäne von Kontaktpersonen solle die Freiwilligkeit hingegen erhalten bleiben.

Die Kehrtwende sorgte bei den Talk-Gästen bei „Markus Lanz“ für Verwirrung. Der ZDF-Moderator erklärte, er sehe nur noch Fragezeichen in den Gesichtern der Anwesenden.

Karl Lauterbach spricht auf Twitter von einem „Fehler“

Auch auf Twitter meldete sich der Bundesgesundheitsminister nach der Sendung noch einmal in der Sache zu Wort. „Die Beendigung der Anordnung der Isolation nach Coronainfektion durch die Gesundheitsämter zugunsten von Freiwilligkeit wäre falsch und wird nicht kommen“, schrieb er am Dienstagabend.

„Hier habe ich einen Fehler gemacht. Das entlastet zwar die Gesundheitsämter. Aber das Signal ist falsch und schädlich.“

Er erklärte weiter: „Corona ist keine Erkältung. Daher muss es weiter eine Isolation nach Infektion geben. Angeordnet und kontrolliert durch die Gesundheitsämter.“ Für Mittwoch kündigte er weitere Informationen an.