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Michael Lesch kein EinzelfallDer Absturz des „Fahnders“ – und vieler Promi-Kollegen!
Solingen – Jahrzehntelang war Michael Lesch (59) Liebling der deutschen Serien-Fans. Sender und Produzenten rissen sich um ihn. Am Donnerstag tritt er mit dem Schauspiel „Love Letters“ im kleinen Solinger Theater „Kammerspielchen“ auf. Statt der Millionen, die ihn einst sahen, geht es jetzt darum, 51 (!) Zuschauer zu erobern.
Dazu kommt: Hier geht es nicht ums Geld verdienen, auch für Bühnen-Partnerin Marina Welsch nicht.
Gute Rollenangebote sind für den Mann mit den stahlblauen Augen und dem Eroberer-Lächeln rar geworden. Lesch, der vor 15 Jahren den Krebs besiegte, ist seit fünf Jahren (!) ohne neue Rolle.
Trotz seiner Vergangenheit als quotenstarker ARD-„Fahnder“, als TV-Fachmann für kluge Ärzte, undurchsichtige Bösewichte, Psychopathen und Abzocker in allen Krimi-Reihen, als Frauenherzen-Knacker.
Zuletzt war er Zoodirektor in der Erfolgsserie „Tierärztin Dr. Mertens“ – und wurde da eiskalt abserviert.
Jetzt hat der Ex-Star Sendepause. Das ist leider seine neue Lebens-Wahrheit. „Nichtstun liegt mir nicht“, sagte er zu uns gestern offen.
Wie sehr macht ihm das zu schaffen? „Die Enttäuschung habe ich mittlerweile überwunden. Ich warte nicht mehr jeden Tag darauf, dass ich Angebote bekommen.“
Denn Lesch flog in der letzten Woche nach Thailand. Gemeinsam mit Frau und Ex-Managerin Christina Keiler (54) plant er, dort ein Golf-Ressort zu eröffnen.
Das Paar, das vor zwei Jahren schon die teure Penthouse-Wohnung im Kölner Stadtteil Junkersdorf aufgab und in ein Häuschen in Leschs Heimatort Solingen zog, denkt ans Auswandern.
„Zumindest im Winter könnten wir in Thailand leben“, sagt Christina. Eine kleine Wohnung in einem Gutshof bei Essen wollen sie behalten. „Dann können wir dahin, wenn wir Heimweh haben.“
Keiler: „Schauspieler sind abhängig vom Zeitgeist“
Der Beruf aber hält sie nicht mehr hier. „Michaels Zeit scheint vorbei zu sein“, weiß Christina. „In diesem Beruf gibt es keine Erfolgsgarantie auf Lebenszeit.“ Für sie sind die Gründe klar: „Schauspieler sind abhängig vom Zeitgeist. Viele TV-Redakteure von heute kennen die Stars nicht mehr. Sie drehen mit B-, C- oder D-Promis, die keine Ahnung von der Schauspielerei haben, dafür aber alles machen, um in die Schlagzeilen zu kommen.“
Wie geht’s dem Paar finanziell? „Zum Glück haben wir das Geld gut angelegt“, sagt Christina. „Das reicht uns. Wir wollen nur noch das Leben genießen.“
Auch sie sind weg vom Fenster
Oft sind es die am meisten gefeierten Stars, die nach ihrer Sternstunde einen kometenhaften Absturz hinlegen.
Tic Tac Toe: Die Band war in den 90er Jahren mit Hits wie „Ich find dich scheiße“ im Pop-Himmel. Dann folgte ein offen ausgetragener Streit, die Trennung und ein missglückter Comebackversuch 2007. Der Plattenvertrag wurde nicht erneuert. Die Band trennte sich endgültig. Jazzy (40), Lee (41) und Ricky (38) versanken in der Bedeutungslosigkeit.
Tokio Hotel: Nach vier mega-erfolgreichen Alben gelang der Band das Erwachsenwerden nicht. Um „Tokio Hotel“ wurde es ab 2012 still. Die letzte Platte floppte kolossal, fand kaum Käufer. Der Vertrag mit Universal ist mittlerweile ausgelaufen.
Birol Ünel (54): Er ergatterte eine Hauptrolle im Erfolgsfilm „Gegen die Wand“, gewann dafür den „Deutschen Filmpreis“. Danach ging es abwärts. Heute lebt Birol als Obdachloser auf den Straßen Berlins.
Christian Kahrmann (43): Er war acht Jahre lang der „Benny Beimer“ in der „Lindenstraße“. Danach ging nicht mehr viel, nur ab und an winzige Nebenrollen. Er machte ein Café auf, um Geld zu verdienen. Schlagzeile machte er zuletzt nur noch mit einer Suff-Fahrt.
Ingrid Steeger (69): Dank der Kultserie „Klimbim“ wurde sie in den 70er Jahren zum Star. Neue Angebote als Schauspielerin blieben danach aber aus. Depressionen folgten. Ende 2011 musste sie Sozialhilfe beantragen.
Detlev Redinger (67): Zehn Jahre spielte er den kultigen, stotternden „Herbert Fink“ in der Sat1-Serie „Hausmeister Krause“. Nach dem Serien-Aus 2007 gab es für den Kölner keinen Job mehr.