Es gibt nicht viele Schauspielerinnen in Deutschland, die ihre Stunts selbst machen. RTL-Star Pia Stutzenstein gehört jedoch dazu. Die „Alarm für Cobra 11“-Filme verlangen der 35-Jährigen körperlich jede Menge ab – wie sehr sie die TV-Action fordert, verrät sie im EXPRESS.de-Interview.
RTL-Star spricht über heftige Szenen„Als ich im Fitnessstudio war, ist es plötzlich passiert“
Sie rast mit dem Polizeiwagen über die Autobahn, springt von Dach zu Dach, riesige Explosionen gehören bei ihr zum Polizeialltag: Bei Ermittlerin Vicky Reisinger ist der Maximalpuls Normalzustand. Zumindest im Fernsehen.
Bei „Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei“ bleibt auch diesmal kein Stein auf dem anderen: Schauspielerin Pia Stutzenstein, die Vicky Reisinger mimt, riskiert in zwei neuen Filmen ihr Leben: Am 14. Januar und am 21. Januar stürzt sie sich jeweils um 20.15 Uhr in gefährliche Ermittlungen (auf RTL+ sind die Filme eine Woche vorab verfügbar).
„Ich darf meine Stunts selbst machen – und an einem Tag war es echt heftig“
Auch wenn die TV-Explosionen nicht echt sind – die harten Action-Szenen können dem Körper der 35-Jährigen zusetzen. Pia Stutzenstein macht ihre Stunts selbst. Im EXPRESS.de-Interview verrät der RTL-Star (wohnt aktuell auf Bali), wer ihr großes Vorbild ist – und warum sich selbst ihre Mutter schon Sorgen gemacht hat.
EXPRESS.de: Frau Stutzenstein, seit rund vier Jahren sind Sie die knallharte Ermittlerin bei RTL, jetzt kommen zwei neue „Cobra 11“-Filme mit Ihnen heraus: Gibt’s denn für Sie eine Szene innerhalb der letzten Jahre, die für Sie bis heute in Erinnerung bleibt? Die vielleicht besonders anstrengend war?
Pia Stutzenstein: Ja, es gab jetzt zuletzt zwei Drehtage, die waren so krass anstrengend. In dem Film „Hoffnung“ (Di., 21.1., 20:15 Uhr bei RTL) gibt es eine krasse Stunt-Szene, da musste ich von mehreren Höhenmetern herunterfallen. Ich darf meine Stunts mittlerweile selbst machen – und an dem Tag war es echt heftig. Weil, ich habe ja auch Höhenangst, mein Adrenalinspiegel war eh voll weit oben. In einer Szene musste ich von einem Dach auf einen fahrenden Wohnwagen-Anhänger springen und dann so tun, als würde ich vom Wohnwagen fast runterfallen. Ich bin gestorben! (lacht). Ich war so fertig, weil ich diesen Stunt mehrmals gemacht habe. Das Adrenalin ging hoch und runter. Ich habe mich am nächsten Tag gefühlt, als hätte ich hart gesoffen. Ich hab wirklich Respekt vor allen Stuntleuten, Hut ab!
Sie machen Ihre Stunts alle selbst?
Stutzenstein: Als ich 2020 angefangen habe, da waren alle im Team noch skeptisch: Ist die sportlich genug? Verletzt sie sich? Und ich habe halt energisch drum gebeten: Kann ich die Stunts bitte, bitte selbst machen? Und dann kam Heidi, mein Stuntkoordinator, und meinte: Pia, wenn dir das zu viel wird, sag Bescheid.
Was ist denn krasser: Die Autobahn von „Cobra 11“ oder der Verkehr auf Bali?
Stutzenstein: Ja, das hier ist schon krass. Wie die Leute fahren… Es gibt halt keine Regeln. Du fährst immer für die anderen mit. Ich war am Anfang so genervt, hab gebrüllt „Bist du bescheuert?“ Aber die Leute hier schreien gar nicht rum, sind alle super gechillt. Ich habe keine Ahnung, wie das überhaupt funktioniert, aber es funktioniert. Das war hier echt ’ne krassere Herausforderung als „Cobra 11“. Ich habe auf Bali wirklich gelernt, loszulassen.
Früher haben Sie ja selbst gesagt, dass die Kolleginnen und Kollegen Sie eher wie ein Mann am Set behandeln. Wie sieht das denn heute aus?
Stutzenstein: Es ist halt einfach grundsätzlich krass, was für Stunts und Szenen wir am Set machen – und das quasi tagtäglich. Ich habe halt in den letzten Jahren viel mehr Vertrauen gefasst, ich muss nicht mehr allen zeigen, was ich kann. Das ist ein Geben und Nehmen. Alles fühlt sich natürlicher an. Und auch das Vertrauen in mich ist größer: Die Leute am Set fragen nicht, ob ich das kann. Die sagen: Pia, gib Gas!
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Eine deutsche Schauspielerin, die wie Tom Cruise ihre Stunts selbst macht – das gibt es ja nicht so oft in Deutschland. Haben Sie denn ein großes Vorbild?
Stutzenstein: Wen ich richtig gut finde, ist Emily Blunt. Die hat ja zusammen mit ihrem Mann den Horrorfilm „A Quiet Place“ gemacht. Da gibt es eine Szene, in der sie in der Badewanne ein Kind gebiert – und sie durfte dabei halt nicht schreien. In einem Interview hat sie gesagt, dass sie danach ins Krankenhaus musste. Das heißt natürlich nicht, dass ich das gut finde, dass jemand nach einer Szene ins Krankenhaus muss. Aber das zeigt, wie viel sie bereit ist, zu opfern. Ich finde das inspirierend.
Aber bei Ihnen ist bisher noch alles gut gegangen? Oder gab es da auch mal Situationen, in denen der Arzt kommen musste?
Stutzenstein: Nein, ich habe mich zum Glück noch nie verletzt, aber wir haben natürlich volle 13-, 14-Stunden-Tage. Wenn wir drehen, ist es einfach anstrengend. Ich habe mich da schon ganz sicher überarbeitet.
Wie hat sich das bemerkbar gemacht?
Stutzenstein: Ich war im Fitnessstudio und plötzlich habe ich angefangen zu zittern. Und ich kam gar nicht mehr klar und dachte: Was ist denn jetzt los? Da habe ich meine Mutter angerufen und gesagt: Irgendetwas stimmt mit meinem Körper nicht. Und sie meinte: „Pia, du bist überarbeitet“. Aber ich liebe das ja auch, ich mach das total gerne. Es ist halt immer eine bestimmte Zeit, in der man so viel arbeitet. Aber ich habe mich zum Glück nie ernsthaft verletzt (klopft auf Holz).