Versuchte Vergewaltigung?Reality-TV-Teilnehmerin berichtet von sexuellem Übergriff an RTL-Set – „fassungslos“

Fahnen mit dem neuen Logo des Fernsehsenders RTL wehen vor dem Gebäude.

Fahnen mit dem neuen Logo des Fernsehsenders RTL wehen vor dem Gebäude. Laut Aussage einer Reality-TV-Teilnehmerin soll es am Set einer RTL-Show zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. 

Am Set eines RTL-Formats soll es zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein. Eine Teilnehmerin erhebt schwere Vorwürfe – nun äußert sich auch der Sender RTL. 

von Paulina Meissner (mei)

Es sind schwere Vorwürfe, die nun gegen einen Teilnehmer einer RTL-Reality-Show erhoben werden: Eine Teilnehmerin beschuldigt einen Mitstreiter eines sexuellen Übergriffs, wie das SWR-Investigativ-Format „Vollbild“ in seiner neuesten Ausgabe berichtet.

Demnach soll sich der mutmaßliche Vorfall in einem der Badezimmer zugetragen haben, abseits der Kameraaufzeichnungen. Trotz wiederholter Widerworte der Teilnehmerin soll der Mann versucht haben, sexuelle Handlungen an ihr vorzunehmen. Ein Produktionsmitarbeiter, der die Situation durch die Mikrofone der beiden Teilnehmer mitverfolgt hatte, griff direkt ein und verhinderte somit Schlimmeres. Doch damit nicht genug.

Schwere Vorwürfe: Sexueller Übergriff an Set von RTL-Format?

Denn auf die Aussage der Teilnehmerin, dass es zu einer „Vergewaltigung“ hätte kommen können, soll der leitende Mitarbeiter der Produktionsfirma abgewunken haben. In den Augen der Teilnehmerin wurde der Vorfall nicht ernst genommen: „Ich war fassungslos darüber, in welcher Art und Weise mit mir gesprochen wurde und in dem Moment gar kein Einfühlungsvermögen und Verständnis für mich da war“, so die Betroffene in der Episode von „Vollbild“.

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Der beschuldigte Teilnehmer wurde demnach sofort vom Set der Show entfernt, die Teilnehmerin verblieb in der Show. Eine klare Konsequenz, die RTL genau so auch schon bei „Prominent Getrennt“ zog, als Kim Virginia Hartung gegenüber einem anderen Teilnehmer handgreiflich wurde. 

Die betreffende Partynacht, in welcher sich der Vorfall zugetragen haben soll, wurde in der Sendung gezeigt, allerdings sei der Übergriff sowie der Rauswurf dort nicht thematisiert worden sein. Laut „Vollbild“ verzichte man auf die Nennung von Namen der Beteiligten oder der Produktionsfirma, um die Identität der Betroffenen zu schützen.

RTL: Anwaltskanzlei äußert sich zu Vorwürfen von Teilnehmerin

Die Produktionsfirma räumte über ihre Anwaltskanzlei ein, dass zwar entsprechende Vorwürfe geäußert wurden. Es habe sich jedoch um eine Aussage-gegen-Aussage-Situation gehandelt, die nicht abschließend geklärt werden konnte.

Nach der Auflösung der Party und einer erneuten Befragung der Teilnehmerin habe diese ihren Vorwurf nicht wiederholt und sei von ihrer ursprünglichen Aussage abgerückt. Die Kanzlei weist zudem zurück, dass der Teilnehmerin geraten wurde, nicht über den Vorfall zu sprechen. 

Gegenüber „t-online.de“ erklärt RTL, man arbeite mit erfahrenen Produzenten und Produzentinnen zusammen und betont: „Wir wissen, dass für sie – so wie uns – die physische und psychische Gesundheit unserer Kandidaten und Kandidatinnen an oberster Stelle stehen und wir hier die gleichen Werte als Grundlage vertreten. Alle Produktionshäuser arbeiten mit strengen Compliance-Richtlinien, deren Einhaltung sie sich uns gegenüber verpflichten.“

Zu den oben genannten Vorwürfen der Teilnehmerin heißt es: „Auch bei der im Beitrag geschilderten Situation aus dem Jahr 2021, die abseits der Kameras stattfand, hat unser Produzent sofort eingegriffen und den Protagonisten des Sets verwiesen, der Teilnehmerin wurde umgehend psychologische Hilfe angeboten.“ Jedoch habe die Teilnehmerin in einem späteren Gespräch die Vorwürfe nicht wiederholt und sogar zurückgenommen, so heißt es seitens RTL.