Wenn Bruce Darnell und Dieter Bohlen mal nicht ein Herz und eine Seele sind, dann muss was Besonderes passiert sein. Und so war's auch bei „Das Supertalent“ (RTL). In der zweiten Episode entzweiten sie sich wegen einer besonders „spitzen“ Performance. Daneben wurde viel gelacht, und Bohlen plauderte Pikantes aus.
„Es besteht Ohnmachtsgefahr“Heftiger Auftritt: „Supertalent“-Fans verlassen das Studio

Copyright: RTL / Stefan Gregorowius
Wegen Luftakrobatin Alénee Aisha (gingen die Jury-Meinungen auseinander. Dieter gefiel es nicht, Bruce war so fasziniert, dass er der Artistin mit dem Hang zu Schmerzen sogar assistierte - und ihr eine Nadel aus dem Hals zog.
Das muss man der RTL-Show „Das Supertalent“ lassen. Es gibt immer wieder Darbietungen, die man sich im Traum nicht hätte ausdenken können. Und damit sind nicht nur die teilweise abenteuerlichen, fantastischen (oder auch peinlichen) Auftritte der Kandidaten gemeint.
Jedenfalls kam es ziemlich überraschend, als Dieter Bohlen plötzlich Intimes von daheim ausplauderte. Animiert von einer grandiosen Quick-Change-Nummer enthüllte der Jury-Titan ein bisher geheimes „Supertalent“ seiner Lebensgefährtin.
Dieter Bohlen sprachlos: „Das hatte was von David Copperfield“
„Ich habe schon viele Quick-Change-Shows gesehen - aber das war die beste“, lobte Bohlen die Portugiesin Solange Kardinaly. Das verwundert nicht, denn Solange wurde mit der Nummer im letzten Jahr schon Vierte bei „America's Got Talent“.
Dann aber korrigierte sich der Ober-Juror: „Doch, ich kenne eine, die das besser kann. Wenn ich abends zu Carina sag, 'Komm, wir gehen ins Bett', dann liegt die schon.“ Raunen im Publikum. Dieter: „Nicht, was ihr denkt, sondern: Bumm, liegt sie im Bett und bumm schnarcht sie schon.“
„Am schönsten ist es ja, wenn man nicht versteht, wie's funktioniert.“ Noch ein Bohlen-Spruch, aber der passte nicht nur bei Solanges Kleiderwechsel-Trick, sondern auf gleich mehrere Performances. So etwa die von Magier Fabian Blochberger, der zufällig aus dem Publikum gewählte Gäste „teleportierte“.
Er zauberte sie aus einer Kammer in einem Stahlgerüst in eine andere - über rund fünf Meter hinweg. Da stand allen im Studio der Mund vor Staunen offen. „Das hatte was von Copperfield“, meinte Dieter Bohlen perplex. Auch Bruce Darnell war beinahe sprachlos: „Ich hab schon so viel gesehen, aber das war ein anderes Level.“ Dieter und Bruce drückten gemeinsam den goldenen Buzzer, es wird also mit Fabian definitiv ein Wiedersehen im Finale geben.

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Magier Fabian Blochberger (im Foto rechts) verblüffte alle mit seinem Teleportations-Trick. Er bekam den goldenen Buzzer und zog direkt ins Finale ein.
Das gilt für die meisten der anderen nicht. Zwar erreichten diesmal 15 von 18 Kandidaten die „nächste Runde“. Aber die findet ja nicht vor Publikum statt, sondern im stillen Kämmerlein, wenn sich die vier Juroren beraten. Da könnte man sich das ganze Theater um das Gebuzzere eigentlich sparen. Es ist auch eher unwahrscheinlich, dass die Künstler, die sich angesichts eines Jury-Unentschiedens (2:2) dann dank des Publikums im Saal doch noch durchsetzten, im Finale dabei sein werden.
Schlimmer geht immer: Das Comeback von „Mr. Bauchrolle“
Diesmal kassierte nur ein „Künstler“ ein klares Jury-Nein. Dabei handelte es sich um Stefan Choné. Dem gelingt es schon seit der zweiten Staffel, sich vier blitzschnelle rote Buzzer und die Buh-Rufe des Publikums abzuholen. Auch diesmal ließ er, nachdem er als König in Mantel und mit Krone reinstolzierte, alle Hüllen fallen und präsentierte das, was ihm den Spitznamen „Mr. Bauchrolle“ bescherte. Noch schlimmer war eigentlich nur seine Ankündigung: „Ich komm noch mal. Dieses Jahr!“
Das Aus kam auch für Inta Serebro. Die Sängerin konnte mit „Tulpen aus Amsterdam“ nicht wirklich begeistern. Bohlen gab auch nur ein Ja (und später ein Autogramm), weil Inta so von ihm schwärmt: „Für mich geht ein Traum in Erfüllung: Ich sehe Dieter Bohlen.“ Letztlich war's das Publikum, das Inta aus dem Wettbewerb warf.
So kam's dann auch bei Alénee Aisha. Dabei bot sie wirklich Spektakuläres. Die Luftakrobatin wirbelte nur an ihren Haaren befestigt am Seil durch die Luft. Das war aber nicht alles. Denn sie steht auch noch auf Nadeln, die sie sich an verschiedenen Stellen entweder in den Leib piekst oder aus selbigem rauszieht. „Es besteht Ohnmachtsgefahr“, warnte Moderator Knossi die Fans vor - und einige verließen wirklich den Saal.
„Es besteht Ohnmachtsgefahr!“ Knossi warnt vor haariger Super-Show
Und obwohl Bruce bei der Show teilweise nicht hinschauen konnte, fand er es doch so interessant, dass er sich dann von Alénee auf die Bühne bitten ließ und ihr zur Hand ging. „Du darfst jetzt was reinstecken“, kalauerte Bohlen, aber es ging ums Rausziehen - eine Nadel aus dem Hals.
Darnell mochte die blutige Show, Ekaterina Leonova schloss sich an. Tony Bauer war geschockt und lehnte ab. Und Bohlen sagte: „Ich mochte es nicht. Es ist nicht normal, sich Nadeln in den Körper zu stechen.“ Dieser Meinung war dann auch das Saal-Publikum, das Alénee nach Hause schickte. „Ja, normale Leute“, feierte Dieter. Alénee nahm's gelassen. „Man kann nicht jeden zufrieden stellen“, sagte sie. Bei „Holland's Got Talent“, dem niederländische „Supertalent“, lief's letztes Jahr besser: Da wurde sie mit Standing Ovation gefeiert.
Die gab es diesmal auch. Für Anja Luna zum Beispiel, die als Luftakrobatin während ihrer Kür Harfe spielte, teilweise sogar über Kopf. Oder für Yuyan Zhang, der als zehnjähriger Gitarrengott die Bühne rockte. Und auch für das ukrainische „Duo Stardust“, das eine halsbrecherische Rollschuh-Akrobatik zeigte.
Feuerwehr! Bruce Darnell löscht brennenden Reifenwechsler
Eher berührend waren die Auftritte von Olha Kuksenko und Daniel Blintsov und Diana Lust. Die Ukrainerin zeigte etwas noch nie Dagewesenes: Sie sang und spielte Laser-Harfe - sie entlockte mit ihren Fingern Laserstrahlen Töne. Ekaterina musste beim ersten Gesangspart sogar ein paar Tränchen verdrücken.
Sehr anmutig präsentierte sich auch das deutsche Artistenpaar aus Riesa. Die beiden, 2024 EM-Dritte in der Sportakrobatik, verbanden sportliche Höchstleistung mit Grazie und Eleganz. Große Kraft und Anmut brachte Thomas Staath auf die Bühne. Der Reifenjongleur trat im Ballett-Tütü auf und erntete viele Lacher und vier Ja-Stimmen.
Die Juroren hatten richtig Spaß. Immer wieder interagierten sie mit den Künstlern. Stuntmann Joe Tödtling wechselte Reifen - allerdings brannte er dabei lichterloh. Als er nach dem Auftritt noch ein bisschen kokelte, löschte Bruce mit dem Wasser aus seinem Glas die Restflammen. Dieter ließ sich zum Duett mit Mundharmonikaspieler Dan Murphy hinreißen, und Ekat und Tony gingen gleich zweimal auf die Bühne.
Zwei Komiker aus Japan sind Michael-Schumacher-Fans
Zunächst legte Ekat mit dem begeisterten Tänzer Gerd Klepzig (85) eine kesse Sohle aufs Parkett, während Tony am Mikro den Little Richard gab und zu „Tutti Frutti“ die Lippen bewegte. Dann wurden beide Partner des „Duos Schumacher“. Das kommt aus Japan und wurde so benannt, weil die beiden Komiker Ryu und Yuya Fans der Formel-1-Legende Michael Schumacher sind. Sie stellten mit Maske und ihren Körpern Tiere nach. Ekat wurde zur Mini-Giraffe, Tony versuchte sich als Hund.
Ebenfalls eine Runde weiter kamen die Tanzformation Las Caderas, die von Ekat für ihr „extrem hohes Niveau“ gelobt wurde, und Sänger Dani Suara. Der bot ein selbst komponiertes Lied über einen tragischen Verlust, seinen verstorbenen Bruder. Dieter lobte: „Gut gesungen, der Song ist okay. Du bist prima.“ Aber im Finale eher nicht. (tsch)