Seit 2003 ist er bei den Kölner Haien, hat über 1000 Spiele für den KEC absolviert. Doch eine Meisterschaft konnte Moritz Müller (36) noch nicht gewinnen. Entsprechend enttäuscht war er nach dem Aus gegen Mannheim.
Tränen auf dem EisHaie-Kapitän Müller verpasst nächste Titel-Chance – Frau Nadja verflucht Glücks-Kutte
Moritz Müller (36) stand traurig auf dem Eis, sein Blick ging ins Leere am Sonntag (26. März 2023) nach dem Viertelfinal-Aus gegen Adler Mannheim. Dann kullerten Tränen an seinen Wangen herab.
Der Kapitän der Kölner Haie hat einmal mehr mit seinem Team den ganz großen Wurf verpasst, die nächste Titel-Chance ist dahin. Entsprechend emotional war er nach dem Aus: „Es muss Anstand genug da sein, um Mannheim zu gratulieren. Es waren sechs sehr harte und intensive Spiele. Mir tut es leid für die Truppe und die Fans. Wir hatten eine gute Sache laufen dieses Jahr und wir hätten mehr verdient. Die Serie hätte in beide Richtungen ausgehen können.“
Moritz Müller: Sein großes Ziel bleibt die Meisterschaft mit dem KEC
Vor der Kabine wartete dann seine Familie, Frau Nadja mit den drei Töchtern, wollte Moritz aufmuntern. Nadja hatte extra wieder ihre selbstgebastelte „Moritz-Glücks-Kutte“ an: eine Jeansjacke mit der Nummer 91 hinten drauf und mit zahlreichen Patches versehen. „Doch die Kutte bringt wohl kein Glück. Entweder werde ich sie entsorgen oder ich gestalte sie um“, verfluchte Nadja die Kutte enttäuscht.
Irgendwie muss es doch klappen mit dem Titel in den nächsten Jahren! Müllers Bilanz bisher bei den Haien: über 1000 Spiele und dreimal Vizemeister – 2008 und 2013 gegen die Eisbären Berlin im Finale verloren, 2014 gegen Ingolstadt in Spiel 7 daheim.
Nadja sprach zuletzt in der MagentaSport-Doku „Moritz Müller – Nichts geschenkt. Alles verdient.“ über Moritz’ großen Traum. 2014 „habe ich Rotz und Wasser geheult, weil ich wusste, dass ihm das unheimlich weh getan hat. Das trifft mich auch heute noch, wenn ich darüber spreche. Das hat mich für ihn unheimlich getroffen. Wenn man lange in einem Verein ist, möchte man ja auch Meister werden. Man sieht das ja bei Weggefährten, die ähnlich lange spielen und Meisterschaften gewonnen haben.“
Müllers Ehefrau erklärte: „Das Meisterschaftsthema ist riesig für ihn. Ich weiß, dass er sich nicht komplett fühlt, es würde ihm unheimlich viel bedeuten, wenn er einmal Meister werden würde.“
Moritz Müller erinnerte sich an 2014 und die Zeit danach: „Die Jahre danach waren eher schwer. Ich habe mal den Spruch gehört, dass ich es mir einfach gemacht habe, die ganze Karriere an einem Standort zu bleiben. Ich glaube, das Gegenteil ist der Fall. Das einfachste wäre es gewesen, damals zu gehen, weil das schwere Jahre waren.“
Müller weiter: „Wenn man 20 Jahre an einem Ort ist, dann möchte man mit der Sache Erfolg haben. Meine größte Sorge ist, dass ich immer älter und langsamer werde. Ich sehe die Haie wieder florieren, ich würde den Weg gerne länger mitgehen. Ich hoffe, dass meine Knochen noch lange halten, dass ich den Weg nach oben noch mitgehen kann, weil ich den nach unten auch mitgegangen bin.“
Müllers großer Titel-Traum – geht er in Erfüllung? Viel Zeit bleibt ihm nicht mehr. Er hat noch einen Vertrag bei den Haien bis 2024. Doch wenn er sich fit fühlt, kann er verlängern. Und wenn er den Titel holen würde, wäre es wohl das Ende seiner Karriere auf dem Höhepunkt.Nehmen Sie hier an unserer Umfrage teil:
KEC-Trainer Uwe Krupp (57, als Spieler Meister mit den Haien 1984 und 1986, als Trainer noch kein Titel) meint: „Moritz und ich, wir sitzen da beide im gleichen Boot. Wir arbeiten weiter auf die Deutsche Meisterschaft hin. Ich weiß, dass das ein großes Ziel von ihm ist.“
Ex-NHL-Star und Ex-Haie-Kollege Christian Ehrhoff (40) weiß aber auch: „Wenn es aber nicht so sein sollte, dann tut das der Legende Moritz Müller keinen Abbruch.“