KEC in IserlohnFünf Haie-Tore im letzten Drittel – Köln grüßt wieder von der Spitze

Yannick Proske von den Iserlohn Roosters verfolgt den Kölner Nicholas Bailen, der den Puck am Schläger hat.

Yannick Proske von den Iserlohn Roosters verfolgt den Kölner Nicholas Bailen im Spiel am 28. September 2023.

Die Kölner Haie präsentieren sich in der Frühphase der neuen DEL-Saison weiter in bestechender Form. Am Donnerstag gab es in Iserlohn schon den vierten Saisonsieg.

von Antje Rehse  (are)

Nach der ärgerlichen Derby-Niederlage gegen die Düsseldorfer EG am vergangenen Sonntag haben sich die Kölner Haie am 5. Spieltag der Deutschen Eishockey Liga eindrucksvoll zurückgemeldet. Am Donnerstag (28. September 2023) siegte das Team von Trainer Uwe Krupp (58) mit 6:3 bei den Iserlohn Roosters. Vor allem das gute Powerplay der Haie machte den Unterschied, die ersten drei Tore des KEC fielen allesamt in Überzahl. Vier Siege aus fünf Spielen – diese Bilanz kann sich sehenlassen!

„Wir haben unser Spiel durchgezogen, uns nicht von der Kulisse beeindrucken lassen“, sagte Doppel-Torschütze Justin Schütz nach dem Spiel bei Magenta Sport. Am Samstag (30. September, 19 Uhr) kommt es zum Spitzenspiel gegen den ersten Verfolger Adler Mannheim, der durch den Sieg am Mittwoch in Frankfurt letztendlich nur für eine Nacht an den Haien vorbeigezogen waren. „Wir wollen die Tabellenführung behalten“, so Schütz. So lief das Spiel der Haie bei den Roosters:

Iserlohn Roosters - Kölner Haie 3:6 (1:1, 1:0, 1:5)

Erstes Drittel: Nach einem vorsichtigen Abtasten zu Beginn gab es nach knapp fünf Minuten die erste Aufregung: In Überzahl fälschte Justin Schütz (5.) nach Schuss von Moritz Müller den Puck ins Iserlohner Tor ab. Die Schiedsrichter guckten sich den Treffer wegen eines vermeintlichen hohen Stocks lange an, blieben aber auch nach dem Videobeweis bei der Entscheidung auf dem Eis: Tor für die Haie!

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Nach einer Zeitstrafe gegen Müller mussten die Haie danach selbst früh die erste Unterzahl überstehen. Iserlohn machte ordentlich Druck, aber Haie-Goalie Tobias Ancicka hielt seinen Kasten sauber. Fünf gegen fünf waren es die Haie, die sich leichte Vorteile erspielen. Nach tollem Doppelpass von David McIntyre und Jason Bast musste Iserlohn-Torwart Kevin Reich gegen McIntyre sein ganzes Können zeigen.

Wenig später waren es allerdings die Roosters-Fans, die jubeln durften: Ex-Hai Colin Ugbekile (13.) traf aus der Distanz durch die Schoner von Ancicka, dem die Sicht versperrt war, zum 1:1. Danach blieben die Haie zwar leicht spielbestimmend, doch kurz vor der Pause gehörte die größte Chance nach einem Konter den Gastgebern: Bast bekam alleine gegen drei Iserlohner noch irgendwie seinen Schläger dazwischen. „Chancen waren da auf beiden Seiten“, sagte Jan Luca Sennhenn in der Drittelpause bei Magenta Sport. „Wir müssen unsere nur besser nutzen und hinten weniger zulassen. Aber fürs erste Drittel haben wir einen guten Job gemacht.“

Zweites Drittel: Iserlohn trifft kurz vor der Pause

Zweites Drittel: Heißer Auftakt in den mittleren Abschnitt – Alexandre Grenier hatte schon nach wenigen Sekunden die Chance zur erneuten Führung, traf nur den Pfosten. Doch auch die Roosters blieben gefährlich, gleich mehrfach flog der Puck gegen die Maske von Ancicka.

Danach übernahm Iserlohn zusehends das Kommando, Ancicka wurde immer wieder gefordert. Das spielerische Übergewicht brachte die erste Zeitstrafe des zweiten Drittels gegen die Haie: Tim Wohlgemuth musste zwei Minuten in die Box. Nach überstandener Unterzahl fand Köln wieder besser ins Spiel, erspielte sich Chancen durch Nicholas Bailen, Maximilian Kammerer und Louis-Marc Aubry.

Im Anschluss beruhigte sich das Spiel deutlich, Großchancen blieben lange Zeit Mangelware – bis zur letzten Minute des Drittels, als Florian Elias (39.) zentral vor dem Tor frei an den Puck kam und die Gastgeber mit seinem Schuss in Führung brachte. Immerhin: Die Haie starteten das letzte Drittel mit einem Powerplay.

Drittes Drittel: Haie drehen in Überzahl das Spiel

Drittes Drittel: Aus der einfachen wurde eine doppelte Überzahl, nachdem Aubry den Stock von Ugbekile ins Gesicht bekommen hatte. Und anders als noch am Sonntag im Derby gegen die DEG nutzten die Haie diesmal die Fünf-gegen-drei-Situation, glichen durch Bailen (42.) aus.

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Wenig später ergab sich das nächste Powerplay für die Haie, das erneut zum Tor führte: Schütz (46.) mit seinem zweiten Treffer des Abends zur Führung. Die Haie machten es in Unterzahl besser, überstanden nach Strafe gegen Sennhenn das Powerplay der Roosters souverän. Kaum war Köln wieder komplett, erhöhte der von Gregor MacLeod perfekt bediente Grenier (50.) auf 4:2.

Andrej Sustr musste knapp fünf Minuten vor Schluss nochmal in die Box, aber die Haie ließen nichts mehr anbrennen. Andreas Thuresson (59.) machte kurz vor Schluss mit einem Empty-Net-Goal alles klar. Tyler Boland (60.) verkürzte kurz vor Ende nochmal, McIntyre (60.) traf Sekunden vor Schluss erneut ins leere Tor.