Party purHaie mit Zehn-Tore-Wahnsinn in Iserlohn – Brisantes Geschenk für Moritz Müller

Kölner Haie feiern Moritz Müller: Fans mit dem Schriftzug 1000 und der Nummer 91.

Iserlohn am 24. Februar 2023: Kölner Fans feiern Moritz Müller, der sein 1000. Spiel in der DEL für die Kölner Haie macht.

Das war ein spektakulärer Eishockey-Abend in der DEL: packender Kampf um die besten Playoff-Plätze und ein großes Jubiläum. Am Freitag trafen die Iserlohn Roosters auf die Kölner Haie.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Es war ein überwältigendes Geschenk, was die Mannschaft der Kölner Haie ihrem Kapitän Moritz Müller (36) zum 1000. DEL-Spiel gemacht hat. Die Haie überrollten am Freitagabend (24. Februar 2023) auswärts die Iserlohn Roosters regelrecht. Am Ende hieß es 8:2 für den KEC!

Einer stand besonders im Fokus: KEC-Kapitän Müller (36). Vor dem Spiel wurde er von den Iserlohnern geehrt, bekam einen Blumenstrauß und trotz aller Rivalität von den meisten Zuschauern Applaus. Die Haie-Fans hatten sich auch was einfallen lassen: zu sehen im Publikum waren Sonder-Schals mit der 1000 und Fans mit 1000er-Shirts.

DEL: Iserlohn Roosters gegen Kölner Haie 2:8

Dann zeigten auch die Kollegen, dass sie sich etwas für Müller hatten einfallen lassen: Vollgas von der ersten Sekunde an. Der erste Treffer fiel schon nach 65 Sekunden! Jan Luca Sennhenn traf zum 1:0.

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Dann ging es munter weiter: Brady Austin schlug zu – sein achter Saisontreffer bedeutet das 2:0 für die Kölner nach neun Minuten. Die Haie legten hier los wie die Feuerwehr. Louis-Marc Aubry erhöhte auf 3:0 (16. Minute). Es war sein 16. Saisontreffer.

Und die mitgereisten Kölner Fans feierten auch nach Aschermittwoch Karneval, sangen den Klassiker „Der treue Husar“ unter anderem interpretiert von Willy Millowitsch. Und was machten die Roosters-Fans? Sie reagierten mit Frust-Gesängen Richtung eigene Mannschaft: „Wir wollen Euch kämpfen sehen!“

Ein Video mit Moritz Müller vor dem 1000. Spiel in Iserlohn sehen Sie hier auf Twitter:

Sennhenn sagte bei MagentaSport: „Besser geht es nicht, wir haben uns viel vorgenommen für das 1000. Spiel von Moritz Müller. Das macht sehr viel Spaß, man hört jetzt mehr die Köln-Fans, die Iserlohner sind leiser geworden.“

Der Spaß ging aus Kölner Sicht im zweiten Abschnitt weiter: Carter Proft erzielte das 4:0 (24.), Landon Ferraro das 5:0 (27.). Die Roosters wechselten den Goalie.

In der 34. Minute ein kleines Aufbäumen der Gastgeber: Eugen Alanov verkürzte auf 1:5, doch Zach Sill machte in der gleichen Minute das 6:1 für Köln. Kurz vor dem Ende des zweiten Abschnitts machte Maxi Kammerer das 7:1. Was für ein Jubiläumsspiel für Moritz Müller...

Die Roosters derart frustriert, dass sie MagentaSport das zugesagte Interview verweigerten. In der zweiten Pause hatte kein Spieler Lust, vors Mikrofon zu treten. Im Schlussdrittel konnte Alanov noch auf 2:7 verkürzen (55.). Jon Matsumoto machte dann noch das 8:2 für den KEC. Zehn-Tore-Wahnsinn am Seilersee!

Nach dem Spiel ging Iserlohn-Trainer Greg Poss dann doch zu MagentaSport: „Das war enttäuschend, nicht einfach.“ Müller sagte zu seinem Jubiläumsspiel: „Das hat Spaß gemacht, vielen Dank an meine Mannschaft, dass wir hier so gewonnen haben. Es wird eine Zeit geben, wo wir drauf anstoßen können, aber wir haben noch einige Aufgaben vor der Brust.“ In der Tabelle bleiben die Haie Siebter jagen weiter Platz 6 (aktuell Wolfsburg)

Brisantes Geschenk von Iserlohn für Moritz Müller

Am Abend gab es ein brisantes Geschenk für Müller von den Roosters. Im Januar 2016 hatte Müller sich in Iserlohn keine Freunde gemacht, weil er bei einer 1:6-Niederlage wetterte, dass Iserlohn kein Ausbildungsverein sei. Bei den Roosters spiele eine „kanadische 1c-Nationalmannschaft“, die DEL „solle mal genug Arsch in der Hose haben und nachfragen, wie das funktioniert mit den Pässen in Iserlohn.“

Müller später weiter: „Das Thema Ausländerreduzierung bleibt etwas, womit sich Eishockeydeutschland auseinandersetzen muss, damit wieder junge Jahrgänge in die Liga kommen.“

Jetzt griffen die Roosters bei Müllers 1000. Spiel die Sache nochmal auf und gratulierten ihm mit einem Trikot mit kanadischem Ahornblatt und der Aufschrift 1C. Dazu twitterte der Klub: „Die kanadische 1C-Mannschaft gratuliert Moritz Müller herzlich zum 1000. DEL-Spiel.“ Müller war begeistert von der Ironie, auch vom Applaus von den Fans: „Ein großes Dankeschön an Iserlohn, trotz schwieriger Beziehung war das top heute.“

Sehen sie den Beitrag der Iserlohn Roosters hier auf Twitter:

Vor dem Spiel gab es für Müller schon zahlreiche Glückwünsche und Jubiläums-Grüße. Seine Frau Nadja fand emotionale Worte für ihren „Mo“: „20 Jahre und 1000 Spiele Blut, Schweiß und Tränen. 100% Loyalität. Nie habe ich jemanden kennengelernt, der härter arbeitet, loyaler ist und mit sich selbst so hart ins Gericht geht. Über alle Grenzen hinweg für diesen Club alles gibt. Viel mehr als man wahrnehmen kann. Dieser Meilenstein ist mehr als nur eine Zahl, sie spiegelt wider, was sich nur Wenige mit ihren eigenen Händen in einer Lebenszeit erschaffen können. Ich bin so stolz auf dich“, schrieb sie auf Instagram.

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Gegenüber EXPRESS.de sprach Müller über seine Ziele im Herbst der Karriere. Er hat noch viel vor mit den Haien: „Priorität Nummer eins: Wir wollen jetzt Sechster werden. Wenn es dann gegen die DEG gehen würde, wäre das schon toll.“

Und eine Meisterschaft hat er in seiner langen Karriere leider in Köln noch nicht gewinnen können, doch das soll sich noch ändern: „Die Stadt würde Kopf stehen. Das ist mein Traum, das wünsche ich mir schon noch. Ich habe auch das Gefühl, dass es in diesem Jahr in die richtige Richtung geht. Es waren ja auch ein paar wilde Jahre dabei. Wir müssen halt in die Position kommen, um den Titel zu spielen, da arbeiten wir jetzt alle dran – auch was die langfristige Ausrichtung im Klub angeht. Wenn man oben angreifen will, muss man mit den Großen mitspielen, das geht nicht anders.“

Am Sonntag (26. Februar) spielen die Kölner in Straubing (16.30 Uhr).