„Wie die Pferde herausschießen“Haie-Kapitän Moritz Müller hat Plan für emotionalen Saison-Auftakt

Moritz Müller (Haie) steht vor dem Logo des KEC in der Arena-Kabine.

Moritz Müller, Kapitän der Kölner Haie am 13. September in der Kabine in der Lanxess-Arena.

Es ist angerichtet: Am Freitag starten die Kölner Haie vor über 18.000 Fans in die 30. DEL-Saison. KEC-Kapitän Moritz Müller will die Mannschaft gut darauf vorbereiten.

von Uwe Bödeker  (ubo)

Er geht erneut als Kapitän in die Saison. Seit 2003 ist Moritz Müller (36) nun schon bei den Kölner Haien – und längst ist er der absolute Führungsspieler.

Der Verteidiger zeigt sich richtig bissig vor dem Auftakt gegen Nürnberg am Freitag, 15. September 2023, 19.30 Uhr, Lanxess-Arena: „Ich denke, wenn man bei den Haien spielt, dann muss man groß denken. Wir haben die größte Halle, den größten Zuschauerschnitt – hier ist wenig Mittelmaß, wenn man das ganze Drumherum betrachtet. Das heißt: Wer hier spielt, der muss groß denken, das tue ich auch.“

Moritz Müller freut sich über viele neue und gute Mitspieler

Doch vor dem Auftakt gegen Nürnberg und Ingolstadt, wobei jeweils über 18.000 Fans in der Lanxess-Arena erwartete werden, muss der erfahrene Kapitän auch die jüngeren Spieler im KEC-Kader an die Hand nehmen.

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Er hat einen klaren Plan: „Ich freue mich sehr aufs Wochenende und natürlich bin ich auch etwas aufgeregt. Gleichzeitig versuche ich, das einzuordnen, auch für die Jungs. Sobald die Tore aufgehen, wird erwartet, dass wir wie die Pferde herausschießen – da geht es darum, die Emotionen zu kontrollieren. Was passiert, wenn es mal nicht gut läuft? Aber auch andersherum – den Deckel von oben draufsetzen, wenn’s zu gut läuft. Wir müssen cool bleiben. Die Saison wird am Freitag weder in die eine, noch in die andere Richtung entschieden. Trotzdem freue ich mich natürlich sehr, gerade wenn man bedenkt, wie viele Karten schon abgesetzt wurden.“

In sechs Wochen Vorbereitung haben sich die Profis schon gut kennengelernt. Zehn neue Spieler mussten integriert werden.

Müller sagt: „Wir haben in der Vorbereitung gutes Eishockey gespielt, hatten aber auch noch Luft nach oben. Wir haben auf jeden Fall viele gute Jungs dazu bekommen, haben uns spielerisch weiterentwickelt vom Kader her. Jetzt geht es darum, als Mannschaft zusammenzuwachsen. Das geschieht mit Erfolgen und Misserfolgen.“

Und wer ist von den neuen Spielern die Granate, die den Haien einen Extra-Schub auf dem Eis geben wird? Andrej Sustr, mit 2,02 Metern der größte Verteidiger, den die Haie je hatten, oder eher der schnelle Justin Schütz von Meister München?

Müller muss schmunzeln: „Was gut ist, wir haben wieder eine Gruppe an jungen Spielern, das merkt man auch in der Kabine. Justin Schütz, Tim Wohlgemuth, Hakon Hänelt und Elias Lindner – die bringen nochmal eine andere Energie in den Raum. Aber Sustr wird auch auf jeden Fall eine Verstärkung sein für uns mit seiner körperlichen Präsenz und seiner ruhigen, gelassenen Art an der Scheibe.“

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Das Team für 2023/24 ist schneller geworden, dem Kapitän gefällt’s: „Wer mir besonders gut in der Vorbereitung gefallen hat, ist Justin Schütz. Er ist in der Lage, Lücken zu reißen mit seinem Speed, weil er sehr schnellkräftig antritt. Der ist sehr schwer zu verteidigen, weil er die Geschwindigkeit des Spiels schnell verändern kann. Das gibt uns viel. Aber ich will keinen hervorheben, man kann sich auf alle freuen. Ich hoffe, Hänelt behält sich seinen jugendlichen Leichtsinn. Er geht gerne ins Eins-gegen-Eins. Das ist auch eine Qualität.“

Da wäre dann noch das Thema Titel. Müller spricht darüber, was ihn antreibt: „Was mich antreibt? Dass ich noch nicht fertig bin. Ich muss mich glücklicherweise nicht zwingen, Eishockey zu spielen, ich tue das unfassbar gerne. Selbst in meinem Alter kann ich mich jeden Tag weiterentwickeln und dazu lernen, da Eishockey so komplex ist. Natürlich treibt mich auch das Ziel an, mit den Haien hier den ganz großen Erfolg zu feiern.“