Die Kölner Haie stehen vor wichtigen Wochen. Nach dem viel zu frühen Aus in der ersten Playoff-Runde am 14. März 2024, muss sich die gesamte Organisation sortieren und neu aufstellen. Ein Kommentar.
Kommentar zu den Kölner HaienKrachend gescheitert! Hat der KEC überhaupt noch einen Plan?
Wenn man für die Kölner Haie ein Saisonfazit formulieren will, kann man sich viele Worte sparen – es reichen zwei: krachend gescheitert!
Nach finanziell schweren Jahren durch die Corona-Pandemie, als es nur ums Überleben der Haie ging, wurde im Vorfeld der Saison massiv in den Kader investiert. Trainer Uwe Krupp konnte sich jeden Wunsch erfüllen, stellte sich sein eigenes Team zusammen und hatte hohe Ziele. Nach verheißungsvollem Start ging es dann kontinuierlich den Bach runter.
Kölner Haie müssen sich neu sortieren
Kann man Klub-Legende Krupp einen Vorwurf machen? Oder eher den Spielern, die es trotz ihrer hohen sportlichen Qualität nicht geschafft haben, auf dem Eis ein gemeinsames „Wir sind Haie“ zu präsentieren? Oder der Führungsetage, die sportlich nicht in der Lage war, dem Trainer zu helfen?
Dass eine Mannschaft, in der Justin Schütz in der Hauptrunde zum Torschützenkönig wird, in den Pre-Playoff-Runde ausscheidet, ist bezeichnend. Die Haie konnten ihre hochkarätigen Waffen nicht nutzen, um ein großartiges Team zu werden. Die Frage ist nun: Welche Konsequenz zieht man aus dem erneuten Scheitern?
Seit 2002 wartet der KEC auf einen Titel. Ein Klub mit diesem Format, mit der Lanxess-Arena, den Fans, die für einen Europarekord sorgten (knapp 17.000 im Schnitt) und den Top-Stars im Team, muss nicht jedes Jahr Meister werden. Aber das regelmäßige Erreichen des Viertelfinals oder Halbfinals kann nur das Ziel sein. Zuletzt erreichten die Haie 2019 das Halbfinale.
Die großen Zeiten sind längst verblasst – nach der Saison wird Legende Uwe Krupp die Haie wohl verlassen müssen. Ein weiteres KEC-Gesicht hat sein Karriere-Ende angekündigt: Moritz Müller will nur noch eine Saison spielen. Kann man dem Star-Verteidiger im letzten Jahr seiner überragenden Karriere den letzten Herzenswunsch erfüllen? Kann der KEC endlich wieder den Titel holen?
Im Jahr 2022 sprach Hauptgesellschafter Frank Gotthardt von einem Drei-Jahres-Plan auf dem Weg zum Titel. Zwei Spielzeiten sind rum – statt Titel gab es reichlich Frust. Und nach zwei Jahren muss man sich ernsthaft die Frage stellen: Hat der KEC überhaupt noch einen Plan?
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Nicht nur im Sport gilt: hinfallen, aufstehen, weitergehen! Um ein ernsthaftes Wort im Titelkampf mitzureden, brauchen die Kölner Haie jetzt Personen, die anpacken. Geschäftsführer Philipp Walter hat mit seinem Team die Rahmenbedingungen im Griff, er ist ein guter Event-Manager.
Der KEC braucht aber zusätzlich einen starken Sportdirektor mit großer Erfahrung, der frühzeitig Tendenzen auf dem Eis und in der Kabine erkennt, um dem Trainer in schwierigen Phasen der Saison zu helfen. Einen Sportdirektor, der Verträge mit jungen deutschen Spielern langfristig verlängert, um neue Gesichter und Klub-Helden aufzubauen. Und die Haie brauchen einen modernen, hungrigen Trainer, der mit guten finanziellen Mitteln eine wirkliche Mannschaft formen kann.