Er hat die Erfahrung von nun 193 Länderspielen. So viele hat kein anderer im Team absolviert – keine Frage: Moritz Müller (36) ist als Kapitän einer der wichtigsten Spieler der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft.

Der Dauerbrenner der Kölner Haie (über 1000 DEL-Spiele) ist in Finnland und Lettland gerade bei seiner elften (!!) Weltmeisterschaft dabei. Die erste bestritt er 2009 – da standen viele seiner jetzigen Kollegen noch wackelig auf Schlittschuhen.

Moritz Müller von den Kölner Haien spielt seine elfte Weltmeisterschaft

Vor dem Spiel gegen Frankreich war klar: Deutschland brauchte einen Sieg zum Viertelfinale. Und Müller machte den Kollegen klar, was auf sie zukommt: „Die Franzosen haben das Verlangen, uns zu zeigen, wer sie sind. Die wollen uns bescheiden machen. Es gab schon eine Tendenz im Spiel gegen Ungarn, da hat mir der Respekt von uns gefehlt. Das darf uns nicht nochmal passieren.“

Und was kam dabei heraus? Eine hoch konzentrierte deutsche Mannschaft gewann mit 5:0. Nun geht es im Viertelfinale gegen die Schweiz (Donnerstag, 25. Mai) – auch dank Anführer Müller.

Müller sagt vor dem Duell gegen die Eidgenossen: „Wir haben das gut gemacht und zeigen eine starke Turnierleistung. Wir haben schon tolles geleistet und stehen verdient im Viertelfinale. Ich bin sehr stolz auf unsere mentale Stärke. Die Schweizer sind mit einer starken Mannschaft hier, aber wir haben gezeigt, dass wir sie in entscheidenden Spielen schlagen können, das haben wir auch diesmal vor.“

Die Chancen stehen gut, dass Deutschland nach der WM einen Platz unter den besten Acht der Weltrangliste einnimmt – das würde die Qualifikation für Olympia 2026 in Italien bedeuten.

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Nico Sturm (28, San Jose Sharks) sagte nach dem 7:2-Sieg gegen die Ungarn über Müller: „So ein Spiel kann auch schnell mal kippen, aber Moritz macht das super, dass er uns auf Linie bringt. Wir haben eine Mannschaft, wo viele ihr erstes WM-Turnier spielen, da ist es gut, wenn man erfahrene Spieler hat.“

Müller hatte in diesem Spiel, als er schon spürte, dass der deutschen Mannschaft ein wenig der Respekt fehlte, in beiden Pausen eine Ansprache gehalten. „Er erinnert uns immer wieder daran, welchen Match-Plan wir haben und bringt uns zurück in die Spur“, erzählt NHL-Profi Sturm, der seine erste WM spielt.

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Bei der Nationalmannschaft fühlt sich der Stanley-Cup-Sieger 2022 (mit Colorado Avalanche) bestens aufgehoben, vor allem dank Müller: „Moritz ist schon so lange die Identifikationsfigur bei der Nationalmannschaft, ein sehr angenehmer Teamkollege. Wir haben sehr viel Spaß beim DEB, da kommen alle sehr gerne hin.“

Vor einigen Tagen sprach Müller im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF über seine Rolle als Kapitän und den Umbruch im DEB-Team: „Zu erstmal muss ich meine eigene Leistung bringen, vorangehen und die anderen so mitziehen. Und dann ist es immer eine Aufgabe, die vielen Jungs aus unterschiedlichen Vereinen zusammenzubringen, Brücken zu bauen. Wir wollen schnell als Mannschaft zusammenwachsen. Ich muss ein Gefühl dafür entwickeln, wo die Mannschaft gerade ist und das auch dem Trainer widerspiegeln.“ Das macht er wieder einmal prima bei dieser Weltmeisterschaft.