Ein erschütternder Fan-Kommentar sorgt bei den Kölner Haien für Wirbel. Die Familie von Kapitän Moritz Müller wurde bedroht.
Entsetzliche WorteMorddrohungen gegen Familie von Haie-Kapitän Moritz Müller – Klub reagiert
Was geht in den Köpfen solcher „Fans“ vor? Bei den Kölner Haien sorgte nun ein Anhänger für mehr als Kopfschütteln.
Nach der 4:5-Niederlage am 7. Januar 2024 beim ERC Ingolstadt wurde die Familie von KEC-Kapitän Moritz Müller (37) auf übelste Art und Weise bedroht.
Familie von Moritz Müller in sozialen Medien bedroht
Müller war in der Partie früh vom Eis geflogen. Er bekam nach einem unglücklichen und nicht beabsichtigten Check gegen den Kopf des Ingolstädters Philipp Krauß (22) fünf Minuten plus einer Spieldauerstrafe. Für Müller war das Spiel somit nach nur 70 Sekunden beendet, er musste in die Kabine. Und wenig später stockte ihm der Atem, als er in seinen sozialen Netzwerken bedrohliche Kommentare lesen musste.
Zunächst postete der Täter ein Messer und einen roten Bluttropfen, schrieb dann angeheftet an ein Familien-Foto von Müller mit seinen drei Kindern: „Ich würde diese Würmer für so ein schreckliches Spiel von dir töten.“ Entsetzliche Worte gegen den Haie-Kapitän und seine Kinder!
Müller zeigte diese unfassbaren Attacken in seiner Instagram-Story und schrieb dazu: „Egal was ist, sowas geht einfach nicht.“
Auch die Haie reagierten auf ihrer Homepage mit einer Stellungnahme: „Die Kölner Haie verurteilen aufs Schärfste den gestrigen Vorfall, der sich gegen unseren Kapitän Moritz Müller und seine Familie gerichtet hat. Dieser Vorfall stellt in unseren Augen einen klaren und absolut grenzüberschreitenden Angriff auf die Werte und das Modell des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft dar.“
Und weiter heißt es: „Wir sind fassungslos und schockiert, wie Menschen dazu in der Lage sind, solche Drohungen gegenüber anderen Menschen auszusprechen. Wir sind im engen Austausch mit unserem Kapitän und sichern ihm jegliche Unterstützung zu. Zusammen mit den Behörden geht es nun darum, die Verantwortlichkeiten dieser widerlichen Aktion festzustellen und strafrechtliche Konsequenzen zu prüfen.“
Die Frage muss nun erlaubt sein: Was ist los in Teilen der deutschen Eishockey-Fan-Szene? Der absolute Großteil der Anhänger zeichnet sich durch Fair Play aus, Schlägereien wie unter Fußball-Fans gibt es nicht, stattdessen wird jedes Spiel friedlich miteinander gefeiert. Auch bei Weltmeisterschaften kommt es regelmäßig zu internationalen Fan-Festen rund um die Spiele.
Doch in der DEL häufen sich die aggressiven Fälle gegen Klubs, Spieler oder das Management. Ein Anhänger der Düsseldorfer EG rief in den sozialen Medien nach der Niederlage gegen Köln Ende Dezember 2023 zu Gewalt auf: „Wenn man jetzt nicht handelt, dann müssen halt wir Fans die Geschäftsstelle stürmen. Anscheinend kapieren die es nicht anders!!! Es reicht!!!“
Das Social-Media-Team der Düsseldorfer reagierte eindeutig: „Wir wollen darauf hinweisen, dass wir bei allem sportlichen Frust – den haben wir DEG-Mitarbeiter auch – manche Dinge nicht hinnehmen. Das Beispiel Iserlohn hat gezeigt, dass aus Gedanken irgendwann Worte, und aus Worten irgendwann Taten werden (...) dieser klare Aufruf überschreitet eine Grenze. Deswegen erlauben wir uns, den Autor dieser Zeilen dauerhaft zu sperren und die DEG-‚Fans‘, die das auch noch liken (ernsthaft?) für zwei Wochen zu sperren.“
Bei den Iserlohn Roosters hatten Fans im Oktober 2023 die Privatsphäre des damaligen sportlichen Leiters Christian Hommel (42) massiv missachtet und ihn bedroht.
Gesellschafter Wolfgang Brück gab damals ein Statement ab: „Nach der Freistellung Cheftrainer Greg Poss haben Unbekannte die Privatsphäre unseres Sportlichen Leiters Christian Hommel und seiner Familie in nicht akzeptabler Weise verletzt. Auf Wunsch der Betroffenen haben wir entschieden, keine Details zu veröffentlichen.“
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Brück weiter: „Persönliche Anfeindungen und das Eindringen in die Privatsphäre unserer Verantwortlichen, Spieler, der administrativen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und vor allem ihrer Familien werden wir niemals dulden. Diese Grenze darf nicht überschritten werden, Vorkommnisse dieser Art sind vollkommen inakzeptabel. Dass dies am vergangenen Wochenende geschehen ist, zeigt, dass es Personen gibt, die bereit sind, gesellschaftliche und soziale Konventionen mit Füßen zu treten. An dieser Stelle ist eine rote Linie überschritten worden. Rechtliche Schritte behalten wir uns vor.“
Anfang November trat Hommel als Sportlicher Leiter der Iserlohner zurück. Die Roosters sind nach 36 Spieltagen Tabellenletzter, die Düsseldorfer EG Vorletzter.