Rekordverdächtig! Die Vereine haben sich offenbar von der Corona-Pandemie erholt und stellen eine neue Rekordsumme für das Wintertransferfenster auf.
1,46 Milliarden EuroKlubs pulverisieren Transfer-Rekord – England hängt alle ab
In der zurückliegenden Transferperiode waren alle Vereine der Welt fleißig auf dem Transfermarkt aktiv. In Shoppinglaune vereint, erzielten die Vereine einen neuen Ausgaben-Rekord von 1,46 Milliarden Euro!
Damit wurde der bisherige Rekord aus dem Jahr 2018 nahezu pulverisiert. Für rund 214 Millionen Euro mehr als vor fünf Jahren wechselten Spieler ihre Klubs. Auch der Frauenfußball schreibt neue Rekorde.
Fifa: Vereine haben sich von Corona erholt
Einem Bericht der Fifa zufolge wurden insgesamt 4387 Spieler transferiert, was ebenfalls einem neuen Rekord entspricht. Das sind 14,4 Prozent mehr Transfers als noch in der vergangenen Wintertransferperiode.
Die Zahlen belegen deutlich, dass die Vereine sich offenbar von den Einbußen der Corona-Pandemie erholt haben. Die Ausgaben stellen nicht nur einen Rekord dar, sondern auch eine Steigerung um 49,9 Prozent im Vergleich zum Januar 2022.
Dabei wurde nur bei rund 13 Prozent der 4387 Transfers überhaupt eine Ablösesumme gezahlt. Wie groß die europäische Vormachtstellung im internationalen Fußball ist, beweist der Anteil von 89,7 Prozent der Gesamtausgaben.
Knapp 15 Prozent der Wechsel sind Leihgeschäfte. Den Bärenanteil stellen vertragslose Spieler mit 62 Prozent dar. Die übrigen 10 Prozent gehen auf Leihspieler zurück, die zu ihren ursprünglichen Vereinen zurückkehren.
Premier League hängt alle anderen Ligen ab
Mit Abstand am meisten gaben die englischen Klubs aus, laut Fifa waren es 836 Millionen Euro – also deutlich mehr als der Hälfte aller Ausgaben aller Vereine. Mit diesen Summen können die anderen Ligen nicht einmal im Ansatz mithalten: Frankreich rangiert auf Platz zwei (123 Millionen Euro). Deutschland wird mit 80 Millionen Euro auf Rang drei geführt.
Den teuersten Bundesliga-Transfer des Winters tätigte Borussia Mönchengladbach. Der Ersatz für Yann Sommer, Jonas Omlin, kostete neun Millionen, ist auf Platz 44 gerade noch so in den Top 50. Nur drei der Top-25-Transfers sind nicht auf die Kosten englischer Vereine zurückzuführen.Nehmen Sie auch an unserer Umfrage teil:
Mitverantwortlich für die astronomischen Summen ist der FC Chelsea. Die „Blues“ gaben alleine im Transferfenster im Januar 2023 unglaubliche 329,50 Millionen Euro aus. Die Gesamtausgaben für die aktuelle Saison belaufen sich somit auf 611,49 Millionen Euro.
Der Klub aus London verpflichtete mit Enzo Fernández (121 Mio.) und Mykhaylo Mudryk (70 Mio. plus Boni) die beiden teuersten Spieler der Transferperiode. Mit Benoit Badishile (38 Mio.), Noni Madueke (35 Mio.) und Malo Gusto (30 Mio.) ist der Ex-Klub von Thomas Tuchel gleich fünfmal in den Top Acht der teuersten Transfers vertreten.
Fifa: Frauenfußball ebenfalls mit Rekordsummen
Noch mehr als bei den Männern werden im Frauenfußball Rekordzahlen verzeichnet, auch wenn die Summen im Vergleich klein wirken. Mit 341 Transfers verzeichnete die Fifa eine Steigerung um 30,2 Prozent der Spielerinnen-Wechsel.
Die Rekordsumme von 720.000 Euro entspricht einer noch höheren Steigerung und bedeutet 58,7 Prozent mehr Ausgaben, als vor einem Jahr. Die Zahlen verdeutlichen das exponentielle Wachstum, welches der Frauenfußball seit Jahren erlebt.
Noch sind Transfersummen deutlich unüblicher als bei den Männern. Mehr als 83 Prozent der Wechsel betrafen Spielerinnen ohne Vertrag. Doch die finanzielle Entwicklung zeigt steil nach oben. Im Sommer findet in Australien und Neuseeland die bislang größte Frauen-Weltmeisterschaft mit 32 Nationen statt.