Bryan Zaragoza ist nach seiner Spanien-Rückkehr wieder in Bestform, jetzt auch als Held des Tages im Nationalteam. Auf seine kurze Zeit beim FC Bayern blickt der verliehene Offensiv-Spieler frustriert zurück.
Er ist nur verliehenTrainer setzte nicht auf ihn: Bayern-Flop tritt in Interview nach
von Béla Csányi (bc)
Ist das wirklich derselbe Spieler? Fans des FC Bayern reiben sich schon seit Wochen die Augen, wenn sie von Bryan Zaragoza (23) hören. Der spanische Wirbelwind war in seiner kurzen Zeit an der Säbener Straße nur ein laues Lüftchen, hat inzwischen aber wieder mächtig Fahrt aufgenommen.
Eigentlich hätte der 1,64 Meter kleine Flügelspieler erst im vergangenen Sommer nach München wechseln sollen. Doch die Bayern zogen den Deal wegen Personal-Not zu Jahresbeginn vor – und schoben den enttäuschenden und kaum berücksichtigten Zaragoza im August schon wieder per Leihe in die Heimat ab.
Bryan Zaragoza in Spanien zurück in Topform
Die Station bei CA Osasuna hat Zaragoza ganz offensichtlich wiederbelebt, er ist Stammkraft beim Überraschungs-Fünften in La Liga, steht nach 13 Spielen bei sechs Scorerpunkten (ein Tor, fünf Assists). Der Auftrieb brachte ihm jetzt auch eine erneute Nationalmannschafts-Berufung ein. Und auch die nutzte der Erstarkte für mächtig Eigenwerbung.
Beim späten 3:2-Erfolg der Spanier gegen die Schweiz traf der zur 70. Minute eingewechselte Zaragoza in der Nachspielzeit zum Sieg, war beim Spiel auf Teneriffa der gefeierte Held. Die Aufmerksamkeit nutzte der Mann des Abends auch für eine Spitze gegen seinen früheren Coach in München.
„Fußball wird mit den Füßen gespielt, nicht mit der Sprache. Mehr muss ich nicht sagen“, betonte Zaragoza auf Nachfrage zu früheren Aussagen von Thomas Tuchel (51), dass es in München bei seiner Eingewöhnung hapere. Auch, weil der Spieler kein Deutsch und kaum Englisch spreche.
Rund um das Verhältnis zwischen beiden gab es später gar Gerüchte um eine regelrechte Eiszeit. Aus Spanien hieß es, dass der Coach auch nach mehreren Wochen noch kein einziges Mal intensiver mit seinem Winter-Neuzugang gesprochen habe – diesen Berichten widersprach Tuchel später entschieden.
Mindestens einer seiner öffentlichen Sätze war Zaragoza aber offenbar dennoch übel aufgestoßen. „Bryan fehlt in erster Linie die Sprache, das ist ein elementarer Faktor. Es ist schwer in Englisch und schwer in Deutsch“, hatte Tuchel geklagt.
Sein früherer Schützling, der durch die Leihe mit Kaufoption im Sommer zunächst erst mal wieder in München auf der Matte stehen dürfte, spricht mit etwas Verzögerung nun am liebsten mit den Füßen.