FC ohne Skhiri & HectorBaumgart lässt Ausrede nicht gelten: „Damit fangen wir gar nicht erst an“

Kingsley Ehizibue klatscht beim Bundesliga-Spiel TSG Hoffenheim gegen 1. FC Köln mit Steffen Baumgart ab.

Steffen Baumgart setzte Kingsley Ehizibue am Freitagabend (15. Oktober 2021) bei der TSG Hoffenheim als Linksverteidiger ein.

Der 1. FC Köln musste bei der 0:5-Klatsche gegen die TSG Hoffenheim auf zwei absolute Leistungsträger verzichten. Steffen Baumgart lässt die Ausfälle von Jonas Hector und Ellyes Skhiri aber nicht als Ausrede gelten.

von Martin Zenge  (mze)

Sinsheim. Ein Abend zum Vergessen für den 1. FC Köln. Das 0:5 bei der TSG Hoffenheim dämpft die Stimmung nach wochenlanger Euphorie. Lag’s an der Knieverletzung von Ellyes Skhiri (26) und dem Spontan-Aus von Kapitän Jonas Hector (31)?

Steffen Baumgart: „Haben es als Mannschaft nicht gut gemacht“

Davon will Steffen Baumgart (49) nichts wissen! „Nö, das wäre eine Ausrede“, sagt der FC-Trainer nach der Klatsche am Freitag (15. Oktober 2021). „Das lassen wir gleich, darum geht es nicht.“

Das 0:5 nur auf Personalsorgen zu schieben, auch wenn es um zwei seiner wichtigsten Spieler geht – für Baumgart zu simpel: „Wir müssen hier niemanden hervorheben, wir haben es als Mannschaft nicht gut gemacht“, betont er: „Die eine Mannschaft gewinnt einen entscheidenden Zweikampf nach dem anderen, und die andere hat nicht die Lösungen. Wir sind nicht ins Spiel gekommen. Das legen wir aber nicht auf die Ausfälle. Das wäre zu einfach.“

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Gerade Salih Özcan (23), der in Abwesenheit von Skhiri und Dejan Ljubicic (24, Erkältung) auf der Sechs begann, hat der Köln-Coach besser als die meisten Beobachter und Fans gesehen: „Salih hat ein gutes Spiel gemacht, da müssen wir auch nicht über Skhiri nachdenken.“

Salih Özcan spielt für den 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim.

Salih Özcan (r.) beim 0:5 des 1. FC Köln gegen die TSG Hoffenheim am 15. Oktober 2021 mit Jorge Meré

Der Trainer verteidigt seinen Schützling – doch auch er dürfte wissen, dass Özcan (40 Prozent Zweikampfquote) nach bissigem Beginn mehr und mehr abbaute. Vor allem vor dem 2:0, als er den Weg für Baumgartner freimachte, sah der U21-Europameister schlecht aus. Im Spiel nach vorne fehlte Skhiri dem FC noch mehr.

Steffen Baumgart: „Jeder Ausfall fällt schwer“

Für Hector, der sich erst Freitagvormittag krank abgemeldet hatte, verteidigte Kingsley Ehizibue (26) hinten links – nicht Benno Schmitz (26), der die „falsche Seite“ schon häufiger gespielt hatte. Und Easy war mehrfach auf verlorenem Posten, konnte einem schon leidtun, weil er Mal um Mal nicht wusste, wo er stehen musste. Oder sich wie vor dem 1:0 und 4:0 viel zu leicht austanzen ließ.

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„Ich glaube, jeder Ausfall fällt uns schwer“, muss auch Baumgart zugeben und relativiert das Özcan-Lob: „Wenn ich jetzt sage, die Jungs haben es gut gemacht, ist das ja Schwachsinn.“

Die Neuen waren keineswegs die Alleinschuldigen, es war ein kollektiver Totalausfall. Und dennoch hat dieses 0:5 deutlich gezeigt, dass Köln den Verlust mehrerer Leistungsträger nicht einfach wegstecken kann.