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„Machst dir natürlich Gedanken“Baumgart verblüfft mit Personal-Puzzle – was dahinter steckt

Dominique Heintz mit dem Ball am Fuß.

Dominique Heintz feierte gegen Augsburg (4. November 2023) sein Startelf-Comeback für den 1. FC Köln.

Steffen Baumgart hat seine Startelf gegen Augsburg kräftig durchgerüttelt. Die Umstellungen zeigen, dass der FC-Coach in der Krise jeden Stein umdrehen will.

von Jürgen Kemper  (kem)

So manch einer dürfte sich bei der Aufstellung des 1. FC Köln gegen den FC Augsburg (4. November 2023) verwundert die Augen gerieben haben. Obwohl Steffen Baumgart (51) Änderungen gegenüber den zwei desolaten Schlappen in Leipzig und Lautern angekündigt hatte, hätte mit dieser Elf wohl niemand gerechnet.

Der FC-Coach nahm vier Wechsel vor und verpasste dabei den Säulen Leart Pacarada, Dejan Ljubicic und Davie Selke einen Denkzettel. Das bislang unumstrittene Duo saß nach zuletzt schwachen Leistungen erstmal auf der Bank.

Steffen Baumgart wirbelte FC-Startelf durcheinander

Dafür feierte Dominique Heintz sein Startelf-Debüt und Mark Uth sein Startelf-Comeback in der Liga nach anderthalb Jahren. Rasmus Carstensen ersetzte nach Krankheit Benno Schmitz und im Sturm durfte Steffen Tigges erstmals seit der Stuttgart-Pleite wieder von Anfang an ran. „Alle, die reingekommen sind, haben es gut gemacht“, attestierte Baumgart.

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Vier Wechsel, dazu wurde Kainz – wie schon in Bremen – wieder auf die Sechs versetzt, Waldschmidt kam über den ungeliebten Flügel, auf dem er bislang nicht überzeugen konnte. Ungewöhnliche Schachzüge, die nicht alle aufgingen und vor allem nicht zum gewünschten Resultat führten.

„Ich bin nicht zufrieden. Ein Punkt ist zu wenig. Es wäre mehr drin gewesen. Wir sind jetzt Letzter, das ist nicht gut“, fasste Baumgart zusammen.

Der FC-Trainer wollte nach den harten Wochen offenbar jeden Stein umdrehen, um den Erfolg zu erzwingen. „Nach einem Spiel wie gegen Kaiserslautern, wenn du enttäuscht bist von der Leistung, machst du dir als Trainer in der Kürze der Zeit natürlich auch Gedanken“, erklärte Thomas Kessler.

Der Leiter der Lizenzspielerabteilung führte aus: „Das Trainerteam hat intensiv darüber diskutiert. Am Ende ist es völlig normal, dass es auch bei einem Tabellen-18., der wir heute sind, Konkurrenzkampf gibt. Da kann sich keiner ausruhen oder erlauben, unter der Woche auch mal schwächere Leistungen zu zeigen. Da sind Jungs hinten dran, die jeden Tag Vollgas geben. Das hat Steffen honoriert.“

Nutznießer war unter anderem Mark Uth, der zum ersten Mal seit dem 34. Spieltag der Saison 2021/22 wieder von Beginn an ran durfte in der Bundesliga. Nach seinem starken Joker-Auftritt im Pokal samt Tor hatte er gegen die Fuggerstädter im wahrsten Sinne des Wortes einen schweren Stand.

„Ich bin sehr schwer reingekommen, oft weggerutscht. Ich habe mein Spiel dann noch gerettet in der zweiten Halbzeit, da konnte ich die Jungs besser bedienen“, zeigte er sich selbstkritisch. Und auch Baumgart wusste, dass da nach Luft nach oben ist. Er sagte: „Bei Mark ist es das, was ich gesagt habe, dass das ein kleiner Unterschied ist, ob du für 30 Minuten gegen einen müden Gegner reinkommst oder von Anfang an spielst. Deswegen fand ich die zweite Halbzeit besser, weil er einen Rhythmus hatte.“

Baumgarts Personal-Puzzle zeigt aber deutlich: Es gibt in der Krise keine Denkverbote mehr. Die Zeit der Ausreden ist vorbei. Wer den Ernst der Lage nicht erkannt hat und keine Leistung zeigt, fliegt gnadenlos raus. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wer der Mammut-Aufgabe Klassenerhalt gewachsen ist. Baumgart wird genau hinschauen.