Das Derby steht an! Der 1. FC Köln trifft auf Bayer Leverkusen. Wie Steffen Baumgart die Partie taktisch und personell angehen will, daraus macht der FC-Trainer ein Geheimnis. Vieles deutet auf einen System-Wechsel hin.
Doppelsechs statt Raute?FC-Trainer Baumgart mit Rätsel-Spielchen zur Derby-Formation
Köln. Das Kracher-Derby steht an! Am Sonntag (24. Oktober, 15.30 Uhr, DAZN und im Liveticker auf EXPRESS.de) rollt endlich der Ball zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen. Die große Frage: Wie geht es der FC an? Coach Steffen Baumgart (49) will sich partout nicht in die Karten schauen lassen. Der Trainer macht ein Geheimnis aus dem Personal und der taktischen Formation. Dabei scheint eine Umstellung naheliegend.
„Unsere Ausrichtung wird sich nicht ändern. Wir wollen vorne attackieren. Aber es wird für uns auch um eine große Geschlossenheit gehen, um Bälle vom eigenen Tor wegzuhalten.“ Aber ebendiese Kompaktheit ließ seine Elf zuletzt gegen Hoffenheim vermissen. Und Top-Sechser Ellyes Skhiri (26), sonst Chef im Ring, fehlt weiterhin mit einem Bruch des Wadenbeinköpfchens.
Ausgerechnet gegen „eine der besten Mannschaften Deutschlands“. Was also tun, um die drittbeste Offensive der Liga in Schach zu halten? „Ich habe bestimmte Ideen im Kopf, aber die behalte ich für mich“, wollte der FC-Coach seine Pläne hierzu nicht preisgeben.
Mehr Stabilität mit Fünfer-Mittelfeld statt gewohntem 4-4-2?
Auch aus dem Abschlusstraining ließen sich keine Rückschlüsse für die Aufstellung am Sonntag ziehen. Standards, Flügelangriffe und Abschlüsse standen auf dem Programm – spieltaktisch hingegen wurde zumindest auf dem Platz nicht gearbeitet.
Eine Umstellung auf zwei defensive Mittelfeldspieler in einem 4-2-3-1-System erscheint ob der sportlichen Vorzeichen und in Abwesenheit Skhiris dennoch naheliegend. „Wir können mit einer oder mit zwei Spitzen spielen“, meinte Steffen Baumgart hierzu.
Der wiedergenesene Dejan Ljubicic (24) und Salih Özcan (23) könnten dann wohl die Lösung des Stabilitätsproblems gemeinsam angehen. Insgesamt ergäbe sich ein kompakteres Mittelfeld als bei der unter Baumgart gewohnten 4-4-2-Raute gegen die spielstarken Leverkusener.
Leidensträger wäre dann vermutlich Sebastian Andersson (30), der nach Erkältung Anfang der Woche zwar wieder voll im Training ist, sich jedoch hinter Star-Stürmer Anthony Modeste (33) anstellen muss. Der Schwede würde der mannschaftstaktischen Umstellung zum Opfer fallen.
Kommt beim 1. FC Köln gar die Dreierkette?
Bleibt noch zu klären, wer denn eigentlich ganz hinten spielt. Theoretisch käme hier auch eine Dreierkette infrage, gerade um den flinken Bayer-Flügelstürmern mehr Personal entgegensetzen zu können. Hier mauerte FC-Coach Baumgart auf Nachfrage allerdings ebenfalls: „Ich habe eine Lösung für die Innenverteidigung im Kopf, aber die möchte ich gerne für mich behalten.“
Immerhin eins gab er dann doch preis: „Es wird gegen Bayer auch auf Geschwindigkeit ankommen.“ Da keiner der Kölner Innenverteidiger als ausgesprochen sprintstark gilt, deutet sich hier vielleicht ein Wechsel auf der rechten Defensivseite an: Kingsley Ehizibue (26) könnte Benno Schmitz (26) ersetzen. Der war aufgrund von gutem Spielverständnis und tollen Flanken zwar bisher gesetzt, sein fehlendes Tempo dürfte sich aber längst auch bis auf die andere Rheinseite rumgesprochen haben.
Baumgart zur Innenverteidigung: „Habe die Qual der Wahl“
Wer im Zentrum beginnt, bleibt indes unklar: Rafael Czichos (31) und Jorge Meré (24) spielten sich dort zwar unter Baumgart vorerst fest, insbesondere der erfahrene Czichos leistete sich zuletzt allerdings immer wieder Patzer. Unter anderem auch zuletzt gegen Hoffenheim, als Keeper Timo Horn (28) mit einer überragenden Parade ausbügelte.
Und so haben auch die beiden Herausforderer Timo Hübers (25) und Luca Kilian (22) weiterhin Chancen, gegen Leverkusen auf dem Platz zu stehen. Baumgart hielt dazu fest: „Ich habe die Qual der Wahl. Alle vier machen es sehr gut und trotzdem kann es sein, dass einer gar nicht im Kader steht.“
Mehr Flexibilität – egal in welchem System
Egal wer am Ende in welchem System wo agiert, eines ist für Baumgart von Vornherein klar: „Wir sind auf jeden Fall viel flexibler als gegen Hoffenheim.“ Wie er das letztendlich auf den Platz bringen will, hat der Coach jedoch erfolgreich verschleiert.
So könnte der 1. FC Köln beginnen: T. Horn – Schmitz, Meré, Kilian, Hector – Özcan, Ljubicic – Thielmann, Uth, Kainz – Modeste